Auf den Start des Herbstsemesters am 14. September sind Menüs in fast allen Mensen und Restaurants an der ETH Zürich im Mehrwegbehälter von reCIRCLE erhältlich.

reCircle
Ohne schlechtes Gewissen aus dem Vollen schöpfen – zumindest was die Essensverpackung betrifft. (Bild: reCIRCLE)  

So praktisch und gut das schnelle Mittagessen auch ist, Abfallberge aus Takeaway-Verpackungen hinterlassen oft einen schalen Nachgeschmack. Bereits seit September 2018 wurden die wiederverwendbaren Takeaway-Boxen von reCIRCLE (siehe Kasten) im Foodtrailer des SV im ETH Zentrum getestet und evaluiert. Auf Semesterbeginn führen nun fast alle Gastrobetriebe auf dem Campus sowie die Foodtrucks Mundo del Gusto, Wesley’s Kitchen und Hofmann’s Risotto das Mehrwegsystem für den Takeaway-Konsum ein.  

Wider die Wegwerfkultur

Die wiederverwendbare Essensbox von reCircle – die sogenannte reBOX – ist abwaschbar, mikrowellentauglich, dicht schliessend und bietet eine nachhaltige Alternative zum Wegwerfgeschirr. «Die Einführung der reBoxen hilft uns, die Abfallmenge auf dem Campus-Gelände weiter zu reduzieren», sagt Isabelle Castagna, Projektleiterin bei ETH-Sustainability. Zudem trage der Schritt dazu bei, allfälliges Littering zu vermeiden. Vor allem bei Verpackungen aus Plastik ist Littering problematisch, da das Material nicht biologisch abbaubar ist.

Trotz der Einführung der Mehrweg-Essensboxen bleiben die Einwegbehältnisse vorerst noch im Angebot – Gäste haben also noch die Wahl, ob sie das ökologische Angebot nutzen wollen. «Langfristig ist das Ziel aber schon, dass die Einwegboxen nicht mehr benötigt werden», so Castagna. Nach einigen Monaten werde man evaluieren, wie das Mehrweggeschirr ankommt.

Wie funktioniert das System?

reCIRCLE
Bild: reCIRCLE

Das Prinzip von reCIRCLE ist simpel: Zusätzlich zu einer Mahlzeit kauft man für ein Depot von zehn Franken eine lilafarbene Essensbox in einem ETH-Gastrobetrieb oder einem anderen Restaurant des reCIRCLE-Netzwerks irgendwo in der Schweiz.

Die sogenannte reBOX gibt man entweder direkt nach dem Essen bei einem Takeaway-Partner des Netzwerks gegen das Depot zurück oder man behält sie bis zum nächsten Restaurantbesuch. Bevor die Boxen wieder in den Umlauf kommen, werden sie vom jeweiligen Betrieb industriell gewaschen.

Nachhaltige Alternative zu Wegwerfgeschirr

Diese Lösung macht es möglich, sich ohne grossen Aufwand ökologisch zu verhalten. Denn die reBOX kann mindestens hundertmal wiederverwendet werden. Wie verschiedene Untersuchungen zeigen, ist die Ökobilanz bereits nach wenigen Zyklen besser als bei Einweggeschirr.

ETH Sustainability und die Koordination Partnerorganisationen haben Ende 2019 eine Übersichtsstudie zu allen Verpackungsmaterialien und zum Takeaway-Geschirr in der ETH-Gastronomie verfasst. Die Bestandsaufnahme dient als Grundlage für entsprechende Handlungsempfehlungen.

«Unsere Analyse zeigt auch, dass die Caterer schon einiges unternommen haben oder daran sind, etwa bei vorverpackten Esswaren und Getränken», meint Castagna. Als Beispiele nennt sie Takeaway in Gläsern und generell weniger und umweltfreundlichere Verpackungsmaterialien für Esswaren bei Compass- und SV Restaurants.

Weitere Informationen

Das Berner Jungunternehmen externe SeitereCIRCLE bietet ein schweizweites Mehrwegsystem für Takeaway-​Verpackungen an.

Mehr zum Thema Verpackungen und Abfall finden Sie hier

Ähnliche Themen

JavaScript wurde auf Ihrem Browser deaktiviert