EFAF: Erschliessung von VSJF-Flüchtlingsakten in der Forschungsdatenbank

Bild: Kinderausweis mit J-Stempel und Kennmarke aus einem Flüchtlingsdossier
Kinderausweis mit J-Stempel und Kennmarke aus einem Flüchtlingsdossier, AfZ IB VSJF-Archiv / 754.

Ziel des Projektes

Erfassung von 12-13 Laufmetern Flüchtlingsdossiers in der Forschungsdatenbank.
Verbesserter Zugang (insbesondere für Benutzende aus dem Ausland), Erleichterung von wissenschaftlichen Forschungen.

Beschreibung des Projektes

Das Archiv des Verbandes Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen/Flüchtlingshilfen (VSJF) befindet sich seit den 1990er Jahren im Archiv für Zeitgeschichte. Es zählt zu den meistbenutzten Beständen, da der Verband allein zwischen 1933 und 1945 rund 23'000 Personen betreute - gegen und nach Kriegsende waren darunter viele Überlebende aus Konzentrationslagern. Seit seiner Gründung unterstützt der VSJF Geflüchtete aus verschiedenen Ländern. Aktuell führen das AfZ und der VSJF ein gemeinsames Kooperationsprojekt zur Sicherung von Nachlässen von Holocaustüberlebenden in der Schweiz durch.

Zum VSJF-Bestand hat das AfZ eine eigene Forschungsdatenbank erstellt, die innerhalb der Flüchtlingsdossiers die Suche nach einer Vielzahl von Parametern (Alter, Geschlecht, geografische Herkunft, Einreisedatum, Aufenthaltsorte, Weiterreise, Gesundheit etc.) ermöglicht. Damit können auch spezifische Anfragen beantwortet werden, etwa wenn Forschende eine Arbeit zu weiblichen Geflüchteten schreiben möchten, die in den Nachkriegsjahren in die Schweiz kamen und psychiatrische Hilfe benötigten.

Die Ablieferung A des VJSF (Laufzeit 1938-1990) ist vollständig digitalisiert. Die Ablieferung B (Laufzeit 1920-2016) umfasst ca. 40 Laufmeter Schriftgut, davon 12-13 Laufmeter Flüchtlingsdossiers. Bei diesen handelt es sich teils um Fortsetzungen von Dossiers zu Personen, die während mehrerer Jahrzehnte betreut wurden, und zum Teil um neue Dossiers. Die Akten der gesamten Ablieferung B wurden vom AfZ 2020 erschlossen und die 12-13 Lfm Flüchtlingsdossiers im ersten Halbjahr 2023 vom DigiCenter der ETH digitalisiert. Sie sind aber noch nicht in der Forschungsdatenbank erfasst. Diese Lücke wird nun durch die Erfassung der Flüchtlingsdossiers aus der Ablieferung B sowie aus dem Bestand IB VSJF-Archiv Luzern (Projekt LUDI) geschlossen.

Synergien und Kontext

Mit der Erfassung der Flüchtlingsdossiers in der AfZ-internen Forschungsdatenbank wird wertvolles Kulturgut zugänglich gemacht und die Arbeit mit den Dossiers für Forschende und Medienschaffende vereinfacht. Bei genealogischen Anfragen können Archivmitarbeitende schnellere und genauere Auskünfte geben.

Zeitrahmen

2024


Kontakt

Sabina Bossert
Fachreferentin Jüdische Zeitgeschichte
  • +41 44 632 31 22
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