Critical Thinking ETH

Vision von Critical Thinking ETH

Wer an der ETH studiert hat oder arbeitet, kann vermitteltes Wissen, akademische Strukturen und eigene Ansichten kritisch beurteilen und hinterfragen, auf dieser Basis eine eigenständige Position beziehen, diese im Diskurs vertreten und darauf aufbauend angemessen und situationsgerecht handeln. Kritisches Hinterfragen und Beurteilen soll ein sich stetig aus der aktuellen Situation heraus erneuernder Teil der ETH-Kultur sein.
 

Die vier Handlungsfelder von CT-ETH

  • Befähigen, Ermutigen und Unterstützen bei der Entwicklung neuer Sichtweisen und anderer Zugänge, die den aktuellen Hochschul- und Wissenschaftsbetrieb über kritisches Denken befruchten und weiterbringen können; Anregen zum kritischen Hinterfragen.

  • Anwaltschaftliche Vertretung anderer Perspektiven (Audiatur et altera pars), Aufsuchen und Sichtbarmachen von bestehenden oder im Entstehen begriffenen Aktivitäten, die kritisches Denken beinhalten oder fördern; kritisches Hinterfragen des «akademischen Mainstreams» in Wert setzen und gegenüber Angriffen verteidigen.

  • Motivation zur kritischen Selbstreflexion: Die Hochschule und ihre Entscheidungsträger dazu anhalten, sich einen Spiegel vorzuhalten, und sie so zum Hinterfragen ihres Tuns anzuregen.

  • Öffnen von Räumen (räumlich und zeitlich) und Schaffen von Gefässen, in denen sich kritisches Denken und Handeln kooperativ entwickeln kann; Durchbrechen von vermeintlichen zeitlichen und umstandsbedingten Drucksituationen und Prioritätensetzungen, die das kritische Reflektieren verhindern oder als Entschuldigung bemüht werden, um kritisches Reflektieren zu umgehen.

Die Umsetzung von CT-ETH

Kritisches Denken soll einen angemessenen Platz in Studiencurricula haben, so dass Studierende Wissen einordnen und kontextuell beurteilen können. Kritisches Denken und darauf aufbauendes Handeln soll im Forschungsbereich befruchtend wirken, damit neue innovative Forschungsansätze bedacht werden können. Es soll in der Personalentwicklung die Möglichkeit schaffen, ein weit gefasstes Potenzial der Mitarbeitenden abzurufen. Und es soll in die Entscheidfindung auf allen Ebenen einfliessen, damit die mittel- und langfristig effektivsten Lösungen gefunden werden für eine nachhaltige Entwicklung der ETH.

Kritisches Denken braucht freie Zeit und freien Raum. Wenn die ETH in der Lage sein will, aktuelle akademische und gesellschaftliche Entwicklungen im Hinblick auf ihre Lehr-, Forschungs- und Öffentlichkeitsaufträge institutionsübergreifend und interdisziplinär aufzugreifen und kritisch zu reflektieren, muss sie flexibel und dynamisch reagieren können. Damit dies gelingt, muss sie Räume und Zeitfenster offenhalten, in denen sich kritisches Denken und darauf aufbauendes Handeln entfalten kann.

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