Julia Reisenbauer gewinnt Prix Schläfli 2024

Julia Reisenbauer erhält den Prix Schläfli in Chemie für ihre Dissertation an der ETH Zürich zu  «skeletal editing», einer Methode, bei der Moleküle gezielt so modifiziert werden, dass sie bestimmte Funktionen ausführen.

Portrait Julia Reisenbauer

Die Niederösterreicherin Julia Reisenbauer, Doktorandin in der Morandi Gruppe am Departement für Chemie und Angewandte Biowissenschaften, "operiert" in ihrer Dissertation sozusagen an molekularen Skeletten, speziell an jenem von Indol. Indole kommen in der Natur und auch im menschlichen Körper sehr häufig vor, etwa in der Seitenkette von Tryptophan, einer natürlich vorkommenden Aminosäure. Sie bilden die Basis für viele pharmazeutische und industrielle Anwendungen.

Reisenbauer ist es gelungen, den Fünfring mit einem zusätzlichen Stickstoffatom zu erweitern. Mit der neuen Methode könnten künftig Wirkstoffe viel schneller getestet und gefunden werden, da die langwierige de novo Synthese umgangen werden kann und direkt neue Molekülklassen in wenigen Syntheseschritten entstehen.

Was Reisenbauer in ihrer Arbeit antreibt, ist die Faszination für Grundlagenforschung und der Wunsch «Mechanismen zu verstehen, die helfen können in neue Richtungen zu denken und neue Sachen auszuprobieren,» wie sie im Gespräch mit Scnat erklärt.

Die Prix Schläfli Preisträgerin hat mittlerweile ein Postdoc-Stipendium des Schweizerischen Nationalfond erhalten und ist seit September 2023 am California Institute of Technology in Pasadena tätig.

Mehr Informationen zu Julia Reisenbauer und ihrer Forschung gibt es in diesem externe SeiteScnat-Artikel.

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