Die Schulleitung informiert 2021/2
Die Schulleitung der ETH Zürich will das Energy Science Center weiterführen und die Reduktion der Treibhausgasemissionen bei Dienstreisen und Berufsauslagen unterstützen. Ausserdem können nun alle ETH-Angehörigen Zoom mit vollem Funktionsumfang nutzen.
Per 1. Mai 2021 ist eine teilrevidierte Version des Reglements über berufliche Auslagen in Kraft getreten. Besondere Bedeutung wird darin dem Gedanken der Nachhaltigkeit beigemessen. Namentlich unterstützen die Änderungen im Reglement das erklärte Ziel der ETH Zürich, ihre Treibhausgas-Emissionen aus dienstlichen Flugreisen zu reduzieren.
Dies sind die wichtigsten Neuerungen:
- Virtuell statt vor Ort: Dienstreisen sollen auf das Notwendigste beschränkt werden. An ihrer Stelle sind – wo immer möglich – virtuelle Arten des Austausches zu bevorzugen.
- Ökobilanz entscheidend: Für die Wahl des Reisemittels ist nicht mehr ausschliesslich der günstigste Preis, sondern auch dessen ökologische Bilanz relevant. Flugreisen sollen daher, wann immer möglich, durch Bus- und Bahnreisen ersetzt werden.
- Auf Inlandsflüge verzichten: Um den vorhergehenden Punkt zu verstärken, werden Inlandsflüge generell nicht mehr erstattet. Davon ausgenommen sind Anschlussflüge. Ausserdem werden in Europa weiterhin keine Businessflüge erstattet sowie keine Flüge, die der Anreise von und nach Zuhause dienen.
- Bahn und Bus statt Flugzeug: Nicht mehr geflogen werden soll an Dienstreiseziele, die innert acht Stunden mit Bahn oder Bus erreicht werden können. Deshalb ist es künftig möglich, eine zusätzliche Übernachtung abzurechnen, wenn die Anreise am Vortag erfolgen muss oder die Abreise erst am Folgetag möglich ist sowie Mehrkosten für Nachtzüge abzurechnen.
- GA/Halbtax: Da die SBB ihre Vorgaben in diesem Bereich geändert hat, ist neu ein Wechsel vom GA zum Halbtax-Abonnement erst nach Ablauf des GA möglich. Ein Wechsel vom Halbtax-Abonnement zum GA ist jedoch jederzeit möglich.
Sowohl die Reduktionsziele als auch die reglementarischen Anpassungen sind mit der Exzellenz in der Wissenschaft und bestmöglichen Karrierechancen der Forscherinnen und Forscher verträglich.
Um nachhaltige, CO2-arme Reiseentscheidungen praktisch zu unterstützen, stellt die ETH Zürich zudem ihren Angehörigen externe Seite«Routerank»call_made zur Verfügung: Mit diesem Online-Tool lassen sich die verschiedenen Transport- und Reiseoptionen für eine Destination nach Zeit, Kosten und CO2-Emissionen evaluieren und sortieren.
Auf folgenden Webseiten finden Sie weitere Informationen zu:
- Reisen generell und
- speziell zu Flugreisen
Energy Science Center wird weitergeführt
Die Energieforschung ist an der ETH Zürich traditionell ein strategisches Handlungsfeld. Mit dem Energy Science Center verfügt die ETH seit 2005 über das schweizweit führende Kompetenzzentrum für Energiewissenschaften. Insgesamt 55 Professoren aus neun Departementen beteiligen sich am ESC, das sich in Lehre, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit engagiert.
So koordiniert das ESC den interdisziplinären Studiengang «Master in Energy Science and Technology» (MEST) mit jährlich rund 60 neuen Studierenden. Zuletzt baute das ESC mit ReMaP («Renewable Management and Real-time Control Platform») und Nexus-e («Integrated Energy Systems Modelling Platform») auch zwei breit abgestützte Forschungsplattformen auf, die ihrerseits beispielhaft sind für den Austausch der Wissenschaft mit Partnern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.
Mit Blick auf die grundlegenden Beiträge, die das ESC zu der schweizerischen Energiestrategie 2050 leisten kann, hat die Schulleitung die Weiterführung des ESC um vier Jahre bis 2025 beschlossen.
Zoom-Verwendung für ETH-Angehörige unbefristet
Neu können alle ETH-Angehörigen unbeschränkt die Pro-Lizenzen des Online-Konferenzsystems Zoom mit vollem Funktionsumfang nutzen. Dazu gehören auch Zusatzoptionen für Meetings mit mehr als 300 Teilnehmenden und Webinare, die man bisher separat zahlte, und die Speicherkapazitäten wurden so erhöht, dass Lehrveranstaltungen zwei Jahre in Zoom gespeichert werden können.
Bisher gab es an der ETH vor allem für Mitarbeitende und Dozierende fast 10'000 Pro-Lizenzen, wohingegen die meisten Studierenden Gratislizenzen mit beschränktem Funktionsumfang nutzten. Zudem war die Verwendung von Zoom aus datenschutzrechtlichen Gründen nur befristet gestattet.
Vor dem Hintergrund, dass das Online-Konferenzsystem Zoom durch die Corona-Krise an der ETH Zürich zu einem unverzichtbaren Werkzeug für die Online-Lehre und für Online-Sitzungen geworden ist, hat die Abteilung Informatikdienste zusammen mit der Stiftung SWITCH einen neuen Rahmenvertrag abgeschlossen, der die unbefristete Nutzung von Zoom für alle ETH-Angehörigen (Studierende, Forschende, Mitarbeitende) ermöglicht und zugleich die datenschutzrechtlichen Empfehlungen für Datenverarbeitung und Speicherung berücksichtigt (für Details vgl. separate Nachricht in «Intern aktuell»).
Neue Weiterbildung in Digitaler Gesundheit
Digitale Gesundheitsinterventionen werden immer wichtiger. Das Departement MTEC reagiert darauf mit einem neuen CAS in Digital Health, der im Herbst 2022 erstmals startet. Diese Weiterbildung richtet sich in erster Linie an Führungskräfte im Gesundheitswesen oder Ärztinnen und Ärzte und wird zu 80 bis 90 Prozent – «Corona-konform» – als Online-Veranstaltung angeboten. Das CAS in Digital Health ist als eigenständiges Programm geplant, wird aber gleichzeitig als Modul des ebenfalls für Herbst 2022 geplanten MAS in Digital Clinical Research des D-HEST konzipiert.
Neue Weiterbildung in International Governance and Law
Seit 2017 bietet die School for Continuing Education erfolgreich zwei Weiterbildungen im Bereich öffentlicher Verwaltung an: das CAS ETH in International Policy and Advocacy und das CAS in Public Governance and Administration unter der Leitung von Michael Ambühl (Swiss School of Public Governance). Zusammen mit dem CAS in Europarecht am Europa-Institut der Universität Zürich, der die beiden CAS der ETH in diesem Bereich ideal ergänzt, entsteht nun neu ein MAS ETH UZH in International Governance and Law. Dieser richtet sich vor allem an Personen, die in der öffentlichen Verwaltung tätig sind und sich dort in einem internationalen Umfeld bewegen.
Personelles
Ersatzwahlen in der GWP-Kommission
Seit dem 1. April 2018 unterstützt die Kommission für gute wissenschaftliche Praxis (GWP-Kommission) die Schulleitung in Fragen der guten wissenschaftlichen Praxis (GWP). Sie soll interne Diskussionsprozesse anregen und begleiten, um damit zur Klärung von Fragen, zur Transparenz von problematischen Sachverhalten, zur Etablierung von Standards und zur Sensibilisierung der Forschenden beizutragen. Aktuell überarbeitet die Kommission die Richtlinien für Integrität in der Forschung und gute wissenschaftliche Praxis (RSETHZ 414). Dazu wird die Schulleitung demnächst eine interne Vernehmlassung eröffnen.
Per 1. April hat die Schulleitung folgende Professorinnen und Professoren als neue Kommissions-Mitglieder gewählt:
- Eleni Chatzi (D-BAUG)
- Manfred Fiebig (D-MATL)
- Gabriela Hug (D-ITET).
Ihre Amtszeit dauert bis zum 31. März 2025. Die neuen Mitglieder ersetzen die drei bisherigen Kommissions-Mitglieder Paolo Burlando (D-BAUG), Laura Heyderman (D-MATL) und Klaas Enno Stephan (D-ITET), die sich entschieden haben, die Kommission vor Ablauf ihrer Amtsdauer zu verlassen.
Neuer AVETH-Vertreter in die Strategiekommission gewählt
Zoe Jonassen, Doktorandin des D-MTEC, hatte bis Ende März die Akademische Vereinigung des Mittelbaus an der ETH Zürich (AVETH) in der Strategiekommission der ETH vertreten. Ihre Nachfolge tritt Daniel Kwasnitschka an, ebenfalls Doktorand des D-MTEC.