Prof. em. Dr. Horst-Michael Prasser

Prof. em. Dr.  Horst-Michael Prasser

Prof. em. Dr. Horst-Michael Prasser

Emeritierter Professor am Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik

Zusätzliche Informationen

 

Horst-Michael Prasser war von April 2006 bis Januar 2021 ordentlicher Professor für Kernenergiesysteme an der ETH Zürich. Von 2007 bis 2017 leitete er parallel das Labor für Thermohydraulik am Paul Scherrer Institut. In den Jahren 2008 bis 2011 hatte er die Wahlfunktion als Mitglied des Aufsichtsorgans des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats (ENSI Rat) inne.

Professor Prasser wurde 1955 in Görlitz, Deutschland, geboren, studierte von 1974 bis 1980 am Moskauer Energetischen Institut und promovierte 1984 an der Ingenieurhochschule Zittau zu Strömungsuntersuchungen in Kernreaktoren. Anfang 1987 ging er an das Zentralinstitut für Kernforschung Rossendorf bei Dresden. In der Phase der deutschen Wiedervereinigung wirkte er als persönlicher Referent des wissenschaftlichen Direktors an der Gründung des Forschungszentrums Rossendorf mit. Seit 1994 leitete Prof. Prasser die Abteilungen Störfallanalyse und Experimentelle Thermofluiddynamik am dortigen Institut für Sicherheitsforschung. Von den früheren Arbeiten am Forschungszentrum Rossendorf (heute Helmholtz Zentrum Dresden Rossendorf) sind die Ergebnisse zur Borvermischung in Druckwasserreaktoren, die einen direkten Beitrag zur Reaktorsicherheit lieferten, die Entwicklung hochauflösender Messverfahren für strömende Flüssigkeits-Gas-Gemische, wie Gittersensoren, der zeitaufgelösten Gamma- und Röntgentomographie und der Aufbau grosser Thermohydraulik-Versuchsanlagen hervorzuheben.

An der ETH Zürich arbeitete Prof. Prasser ebenfalls vorrangig auf dem Gebiet der Thermofluiddynamik kerntechnischer Anlagen. Es entstanden weitere innovative Messverfahren für unterschiedliche Anwendungen, wie Sensoren für die schnelle Messung von Verteilungen der Flüssigkeitsfilmdicke, basierend auf der Erfassung der elektrischen Leitfähigkeit oder auf der Schwächung von Infrarotstrahlung. Unter seiner Leitung entstand am Paul Scherrer Institut eine Deuterium-Deuterium Plasma-Neutronenquelle, die sich für die Bildgebung mit schnellen Neutronen eignet. Das Labor von Prof. Prasser lieferte Beiträge für die Ertüchtigung von CFD-Codes für die Beschreibung von ein- und zweiphasigen Strömungsphänomenen in Brennelementen von Kernreaktoren, wobei eigene experimentelle Ergebnisse zur Validierung der Modelle eingesetzt wurden. Ein Fokus lag dabei auf der detaillierten Beschreibung von dynamischen Flüssigkeitsfilmen in Brennelementen von Siedewasserreaktoren. Weitere Betätigungsfelder lagen in den Bereichen Containment-Thermohydraulik, z.B. mit Arbeiten zur Wasserstoffausbreitung bei schweren Störfällen, sowie zur Gefilterten Containment-Druckentlastung.

Prof. Prasser hat massgeblich bei der Etablierung des Masterprogramms «Nuclear Engineering» mitgewirkt, das seit 2008 gemeinsam mit der EPF Lausanne angeboten wird.

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