Ruedi Aebersold und Matthias Mann erhalten den Dr. H.P. Heineken-Preis für Biochemie und Biophysik 2024

Mit der Auszeichnung werden die bahnbrechenden Beiträge der beiden Forscher zur Proteomik gewürdigt, insbesondere ihre innovativen Techniken zur Untersuchung von Proteinen auf systemweiter Ebene. Ihre Arbeit hat unser Verständnis von Zellfunktionen und Krankheitsmechanismen erheblich verbessert.

von Dominic Dähler
Prof. Ruedi Aebersold
Prof. Ruedi Aebersold (Giulia Marthaler/ETH Zürich)

Die Jury würdigt Ruedi Aebersold, emeritierter Professor der ETH Zürich, und Matthias Mann, Professor am Max-Planck-Institut für Biochemie, als führende Vertreter der Proteinforschung. Ihre innovativen Techniken zur Identifizierung und Analyse von Proteinen sind zu Standards in diesem Bereich geworden und ermöglichen genaue, quantitative Messungen von Tausenden von Proteinen gleichzeitig. Obwohl sie unabhängig voneinander arbeiten, haben sie mit ihren Beiträgen ihr gemeinsames Ziel erreicht, die Wechselwirkungen zwischen allen 5 bis 10 Milliarden Proteinen in einer Zelle zu kartieren.

Die Arbeit von Aebersold und Mann hat unser Verständnis von Zellfunktionen und Krankheiten verbessert. So ist beispielsweise die Früherkennung von Lebererkrankungen durch die Überwachung des Proteingehalts im Blut jetzt möglich, was eine Änderung der Lebensweise zur Vorbeugung von Krankheiten ermöglicht. Manns Forschung über allergische Hautreaktionen auf Medikamente hat zu neuen Behandlungsmethoden geführt, und seine laufende Analyse von Proteininteraktionen in Krebszellen zielt auf die Entwicklung personalisierter Krebstherapien ab.

externe SeiteMedienmitteilung Heineken-Preise

Über Ruedi Aebersold

Ruedi Aebersold (geboren 1954 in Oberdiessbach) studierte Zellbiologie und promovierte an der Universität Basel, Schweiz. Nach einer Postdoc-Stelle am Caltech wurde er 1989 außerordentlicher Professor an der University of British Columbia. Im Jahr 1993 zog er nach Seattle, wo er 1998 Professor für molekulare Biotechnologie an der University of Washington wurde und im Jahr 2000 das Institute of Systems Biology mitbegründete. Im Jahr 2004 kehrte er als Professor für Systembiologie an der ETH Zürich in die Schweiz zurück.

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