Max-Planck-Humboldt-Forschungsmedaille für Torsten Hoefler

Professor Torsten Hoefler (D-INFK), Leiter des Scalable Parallel Computing Laboratory am Departement Informatik, wird mit der renommierten Max Planck-Humboldt Medaille für seine Forschung im Bereich der Informatik ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch!

Torsten Hoefler, Professor an der ETH Zürich, erhält die Max-Planck-Humboldt-Medaille für seine Arbeit zur Beschleunigung der künstlichen Intelligenz (KI) und des wissenschaftlichen Hochleistungsrechnens (HPC). Hoeflers Arbeit zur Verbesserung wissenschaftlicher Simulationen kommt vielen Forschungsbereichen zugute, etwa der Simulation von Quantengeräten und globalen Klimavorhersagen. Die Max-Planck-Humboldt-Preise sind die renommiertesten deutschen Auszeichnungen für international herausragende Nachwuchswissenschaftler:innen, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und in allen Wissenschaftsbereichen vergeben werden. Es ist erst das zweite Mal, dass ein Informatiker diese Auszeichnung erhalten hat.

Die Max-Planck-Gesellschaft und die Alexander von Humboldt-Stiftung vergeben jährlich gemeinsam den Max-Planck-Humboldt-Forschungspreis und zwei Max-Planck-Humboldt-Medaillen. Künstliche Intelligenz und Informatik treiben die Entwicklung in vielen Bereichen der Gesellschaft voran – auch in der Wissenschaft. In diesem Jahr würdigen die Max-Planck-Gesellschaft und die Alexander von Humboldt-Stiftung herausragende Leistungen beim Einsatz von Algorithmen in der Mathematik, Mikroskopie und Klimaforschung.

Hoefler erhält eine der Medaillen, und Laura Waller, Professorin an der University of California Berkeley, erhält die zweite für ihre Arbeit zur digitalen Mikroskopie. Geordie Williamson, Professor an der Universität von Sydney, erhält den rennomierten Max-Planck-Humboldt-Forschungspreis für seine Leistungen in der Mathematik. Die Preise werden am 3. Dezember in Berlin verliehen.

Preisträger:innen
Die Preisträger:innen von links: Geordie Williamson, Laura Waller und Torsten Hoefler. Foto: Max-Planck-Gesellschaft

Torsten Hoefler macht Hochleistungsrechner und KI effizienter

Torsten Hoeflers Fokus liegt darauf, die Effizienz von Algorithmen zu steigern, insbesondere für Anwendungen bei Hochleistungsrechnern und künstlicher Intelligenz. Hoeflers Methoden haben bedeutende Fortschritte in verschiedenen Bereichen ermöglicht. So hat sein Team Wege gefunden, sehr aufwendigen Rechenprobleme wie Quantensimulationen, die für die Halbleiterindustrie von grosser Bedeutung sind, erheblich zu beschleunigen. Zudem hat er zahlreiche Verfahren entwickelt, die maschinelle Lernalgorithmen optimieren und deren praktische Anwendbarkeit deutlich verbessern. Ein besonders bemerkenswerter Durchbruch gelang Hoefler und seinem Team bei der Verarbeitung grosser Datenmengen für Klimasimulationen. Mithilfe neuronaler Netze haben die Forschenden diese Daten auf ein Tausendstel ihres ursprünglichen Volumens komprimiert, ohne dabei an Genauigkeit einzubüssen. Durch die geschickte Kombination und Optimierung von Hardware, Software und Algorithmen hat Hoefler die Effizienz von Computersystemen um das bis zu Tausendfache gesteigert. Seine Arbeit leistet einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz und eröffnet neue Einsatzgebiete in der Informatik.

externe SeiteHier geht es zur offiziellen Pressemitteilung.

Torsten Hoefler ist ordentlicher Professor am Departement Informatik der ETH Zürich, wo er seit 2012 das Scalable Parallel Computing Lab leitet. Bevor er an die ETH Zürich kam, leitete er die Leistungsmodellierung und Simulation für den ersten Petascale-Supercomputer «Blue Waters» an der University of Illinois in Urbana-Champaign. Seine Forschung zielt darauf ab, die Leistung paralleler Rechensysteme zu verstehen, von der parallelen Computerarchitektur über die parallele Programmierung bis hin zu parallelen Algorithmen. Er ist zudem in den Anwendungsbereichen Wetter- und Klimasimulationen sowie maschinelles Lernen mit Schwerpunkt auf verteiltem Deep Learning tätig. Hoefler hat für seine Arbeit zahlreiche Auszeichnungen erhalten, zuletzt den in diesem Jahr zum ersten Mal vergebenen Jack Dongarra Early Career Award. Er wurde zum IEEE Fellow wie auch zum Mitglied der Academia Europaea ernannt. Ausserdem erhielt er 2015 den Latsis-Preis der ETH Zürich, den ACM Gordon Bell Prize 2019 und zwei Grants des Europäischen Forschungsrats (EFR).

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