Ingenieurwissenschaften legen zu

Am Montag beginnen voraussichtlich 2805 Studierende ihr Bachelorstudium an der ETH Zürich. Das sind so viele Erstsemestrige wie noch nie zuvor. Unter ihnen wählen immer mehr die Studiengänge Informatik, Elektrotechnik und Gesundheitswissenschaften. Neue Höchststände sind auch bei den Bewerbungen und Zulassungen auf Masterstufe zu verzeichnen.

1939 junge Männer und 866 junge Frauen haben sich dieses Jahr in einem der 23 Bachelorstudiengänge an der ETH Zürich immatrikuliert. Gemäss den vorläufigen Zahlen sind das 3,7% mehr Studienanfänger als letztes Jahr, und gleichzeitig ist es ein neuer absoluter Rekord. Praktisch unverändert ist der Frauenanteil, der dieses Jahr bei 30,8% liegt (Vorjahr 30,4%). Den höchsten Frauenanteil haben die Studiengänge «Lebensmittelwissenschaft» (74%), «Pharmazeutische Wissenschaften» (70,6%) und «Gesundheitswissenschaften und Technologie» (58%). Der Ausländeranteil unter den neuen Bachelorstudierenden ist mit 19,5% leicht gestiegen.

Informatik ist zurück bei den beliebtesten Studiengängen

Mit 447 Neueintritten bleibt Maschinenbau auch dieses Jahr der mit Abstand am meisten nachgefragte Studiengang bei den Neuankömmlingen, auch wenn dies einen kleinen Rückgang gegenüber dem letztjährigen Höchststand darstellt. Architektur ist mit 279 neuen Studierenden erneut der am zweitmeisten gewählte Bachelorstudiengang. Dahinter ist eine Trendwende erkennbar: Informatik sowie Elektrotechnik und Informationstechnologie, die beide nach der Boomphase in den 80er und 90er Jahren an Studierenden eingebüsst hatten, sind bei den Erstsemestrigen wieder beliebter. Mit 238 Immatrikulationen belegt Informatik dieses Jahr zusammen mit dem 2011 neu eingeführten Studiengang «Gesundheitswissenschaften und Technologie» Platz drei auf der Beliebtheitsskala der Studienanfänger, gefolgt von «Elektrotechnik und Informationstechnologie» mit 205 Neueintritten. «Die Studierendenzahlen in den Ingenieurfächern nehmen seit Jahren kontinuierlich zu», erklärt der Leiter des Rektorats, Dieter Wüest. Im Hinblick auf die aktuell und zukünftig gesuchten Fachkräfte am Arbeitsmarkt sei dies erfreulich. Dass sich jetzt auch noch eine etwas ausgewogenere Verteilung auf die einzelnen Studiengänge einstellt, sei mit Blick auf die Betreuungsverhältnisse ebenfalls positiv zu werten.

Bewerbungen und Zulassungen für Masterprogramme steigen

Auch auf Masterstufe ist die ETH Zürich sowohl bei internen als auch bei Bachelorabsolventen anderer Hochschulen sehr gefragt. Erfahrungsgemäss haben etwa zwei Drittel der Masterstudierenden bereits den Bachelortitel an der ETH Zürich erworben. Dieses Jahr werden intern insgesamt ca. 1400 Bachelorabsolventen in ein Masterprogramm übertreten. Da der Übertritt in die konsekutiven, also den jeweiligen Bachelorstudiengängen entsprechenden, Masterprogramme auch nach Semesterbeginn möglich ist, liegen die genauen Zahlen derzeit noch nicht vor.

Für den Eintritt mit einem externen Bachelortitel ins Masterstudium gab es dieses Jahr mit insgesamt 2489 Bewerbenden einen neuen Rekord. Davon wurden 1066 zum Studium zugelassen, etwa zwei Drittel von ihnen, also gegen 700, werden erfahrungsgemäss das Studium schliesslich in Angriff nehmen, was ebenfalls ein neuer Höchststand wäre. Die meisten Neueintritte von externen Bachelors verzeichnen wie in den Vorjahren die Masterprogramme «Architektur», «Informatik» und «Elektrotechnik und Informationstechnologie». Aufgrund der hohen Zahl aus dem eigenen Bachelorstudiengang übertretender Studierender ist «Maschineningenieurwissenschaften» gesamthaft auch auf Masterstufe der grösste Studiengang.

Erstmals angeboten wird der Masterstudiengang «Integrated Building Systems». Das viersemestrige Programm hat zum Ziel, Architekten und Ingenieure zu Spezialisten auszubilden, die in der Lage sind, Gebäude und Städte energie- und ressourceneffizienter zu gestalten.

Die Gesamtzahl der Studierenden an der ETH Zürich steigt weiter an, weil weiterhin mehr Eintritte als Austritte und Abschlüsse zu verzeichnen sind. Zusammen mit den Doktorierenden, deren Anzahl inzwischen 4000 überstiegen hat, werden in diesem Herbstsemester etwa 18‘500 Frauen und Männer an der ETH Zürich studieren.

Kein Einbruch bei Austauschstudierenden

Dieses Herbstsemester werden 135 Austauschstudierende von europäischen Partnerhochschulen an der ETH Zürich erwartet (gegenüber 150 im Herbstsemester 2013/14). Im Gegenzug planen 64 ETH-Studierende einen Aufenthalt an einer europäischen Universität (im Herbstsemester 2013/14: 72). Der europäische Studierendenaustausch findet im Rahmen des «SwissEuropean Mobility Programme» statt, das der Bund alternativ zum Erasmus+-Programm eingerichtet hat, weil die Schweiz daran nicht mehr partizipieren kann. Im innereuropäischen Studierendenaustausch liegen die Zahlen somit rund 10 Prozent tiefer als im Vorjahr, was den üblichen Schwankungen entspricht. Innerhalb Europas gehören Partnerhochschulen in Schweden, Grossbritannien und den Niederlanden für ETH-Austauschstudierende zu den beliebtesten Destinationen. Ausserhalb Europas macht Nordamerika (USA/Canada) den Löwenanteil aus; beliebt sind auch Auslandsemester in Singapur, Australien und Japan.

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