Bundesrat will Beteiligung an weltweit leistungsfähigster Neutronenquelle

Die Schweiz soll der weltweit leistungsfähigsten Neutronenquelle, der «European Spallation Source ESS», beitreten. Das hat der Bundesrat am Mittwoch beantragt.

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Die Forschungsinfrastruktur ESS in Lund soll die «weltweit leistungsfähigste Neutronenquelle» werden. (ESS/Team Henning Larsen Architects)

Mit der Beteiligung an der Neutronenquelle «European Spallation Source ESS» will der Bundesrat die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Forschungsplatzes Schweiz festigen. Er hat am Mittwoch eine Botschaft mit dem entsprechenden Antrag ans Parlament überwiesen.

Die Forschungsinfrastruktur ESS im schwedischen Lund soll die «weltweit leistungsfähigste Neutronenquelle» werden, teilt der Bundesrat mit. Sie werde den Forschenden Einblicke in verschiedene Materialien oder biologische Strukturen ermöglichen sowie Grundlagen für neue technische Geräte oder Medikamente schaffen. Die ESS ermögliche es Forschenden aus der Schweiz, Experimente durchzuführen, die in der Schweiz nicht möglich sind.

Den Schweizer Beitrag von rund 32 Millionen Franken für die erste Bauphase hat das Parlament bereits im Rahmen der Botschaft über die Förderung von Bildung, Forschung und Innovation 2013-2016 bewilligt. Nun soll das Parlament auch den Beitrag von insgesamt rund 98 Millionen Franken für die zweite Bau- und Betriebsphase bis 2026 bewilligen.

Damit beteiligt sich die Schweiz mit 3,5 Prozent an den Gesamtkosten der ESS von rund 3,7 Milliarden Franken. An der ESS beteiligt sind externe Seite17 Partnerländer. Für eine Beteiligung der Schweiz an ESS ist gemäss Bundesrat kein Abkommen zwischen der Schweiz und der Europäischen Kommission nötig.

Forschungsplatz Schweiz international stärken

Die Schweiz sei für ihre Spitzenforschung in vielen Gebieten auf die Beteiligung an internationalen Forschungsinfrastrukturen angewiesen, die ein Einzelstaat nicht alleine realisieren könne, schreibt der Bundesrat.

Die Schweiz ist bereits heute an verschiedensten internationalen Forschungsinfrastrukturen erfolgreich beteiligt: Zum Beispiel am CERN (Conseil Européen pour la Recherche nucléaire; Hochenergie und Teilchenphysik), an der Europäischen Südsternwarte (ESO; erdgebundene Astronomie), am Europäischen Freie-Elektronen-Laser (XFEL; Materialforschung und Strukturanalyse) oder am Europäischen Molekularbiologie-Laboratorium (EMBL).

Forschende der ETH Zürich und anderer Schweizer Hochschulen haben dadurch Zugriff auf Experimente und neueste Daten.

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