Ziel 12: Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster

Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen

Die Weltbevölkerung konsumiert gegenwärtig mehr Ressourcen, als die Ökosysteme bereitstellen können. Damit die soziale und wirtschaftliche Entwicklung im Rahmen der Tragfähigkeit der Ökosysteme stattfinden kann, muss die Art und Weise, wie unsere Gesellschaft Güter produziert und konsumiert, grundlegend verändert werden. Ziel 12 fordert einen umweltverträglichen Umgang mit Chemikalien und allen Abfällen. Das Abfallaufkommen soll durch Massnahmen wie Wiederverwertung deutlich vermindert werden. Die Nahrungsmittelverschwendung soll halbiert und Unternehmen sollen zu einer nachhaltigen Unternehmensführung ermutigt werden. Ein weiterer Fokus liegt auf der Förderung von Nachhaltigkeitskriterien im öffentlichen Beschaffungswesen.
Quelle: www.eda.admin.ch/agenda2030 (gekürzt)

Beiträge der ETH Zürich (Beispiele)

Im Rahmen ihrer Kernbereiche Forschung, Lehre, Campus und Dialog mit der Gesellschaft leistet die ETH Zürich unter anderem folgenden Beitrag zur Erreichung des Ziels 12:


Die illegalen Märkte im Visier

In der Forschungsgruppe Entwicklungsökonomie befassen sich die Forschenden mit der Komplexität der illegalen Wirtschaft, insbesondere im Zusammenhang mit der Gewinnung natürlicher Ressourcen in Entwicklungsländern. Diese illegalen Praktiken verwischen die Grenzen zwischen legalen und illegalen Aktivitäten und wirken sich auf Frieden, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und lokale Regierungsführung aus. Vor allem in nachfrageorientierten Branchen wie dem Goldbergbau führen informelle und illegale Tätigkeiten oft zu erheblichen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen, von der Umweltzerstörung bis hin zu Menschenrechtsverletzungen. Außerdem entgehen den Staaten durch den illegalen Handel wichtige Steuereinnahmen. Die Bewältigung dieser Herausforderungen könnte die Fähigkeit eines Landes revolutionieren, seine Bevölkerung zu fördern und Massnahmen zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele zu finanzieren. Darüber hinaus sind die internationalen Auswirkungen unbestreitbar, denn solche illegale Praktiken verschärfen den Klimawandel und den Verlust der biologischen Vielfalt. Da sich die weltweite Umstellung auf grüne Energie beschleunigt, müssen die Auswirkungen auf die Regionen, in denen Ressourcen abgebaut werden, unbedingt bewertet werden. Verbraucher:innen auf der ganzen Welt sind aufgerufen, auf die Herkunft der Mineralien in den von ihnen gekauften Produkten zu achten, da eine verantwortungsvolle Beschaffung nur durch kollektive Forderungen und internationale Zusammenarbeit erreicht werden kann. Lesen Sie hier mehr.


Ein sinnliches und verblüffendes Geschmackserlebnis

An der ETH Zürich gibt es mit dem Spin-off externe SeiteTastelab eine einzigartige Verbindung von Essen, Wissenschaft und Nachhaltigkeit. Als Pionier:innen in der Entwicklung immersiver Erlebnisse rund um Lebensmittel und Nachhaltigkeit verschieben sie die Grenzen in der kulinarischen Welt. Die Initiative ist davon überzeugt, dass das Verständnis des Lebenszyklus von Lebensmitteln vom Bauernhof bis zum Tisch und ein wissenschaftlich fundierter Ansatz beim Kochen sinnvolle Veränderungen bewirken können. Sie betonen, dass ein Großteil unserer Geschmackswahrnehmung psychologisch bedingt ist, was sie zu einem wichtigen Faktor bei der Betrachtung eines nachhaltigen Lebensmittelkonsums macht. Tastelab, das seit 2019 einen pflanzenbasierten Ansatz verfolgt, arbeitet mit anderen Start-ups zusammen, um Innovationen in der nachhaltigen Küche voranzutreiben und das große Potenzial und die Vielfalt pflanzlicher Lebensmittel zu demonstrieren. Mit Initiativen wie dem Angebot von veganer Gänseleber in traditionellen Restaurants wollen sie einen bewussteren Konsum fördern und den Reichtum pflanzlicher Alternativen aufzeigen. Lesen Sie hier mehr.


Was kann eine Kuh essen, damit Sie weniger Treibhausgase ausstösst?

Die Forschungsgruppe für Tiernahrung beschäftigt sich mit nachhaltiger Tierernährung. Wiederkäuer sind zwar nützlich, um Nährstoffe, die der Mensch nicht verdauen kann, in wertvolle Nahrungsmittel umzuwandeln, doch bei ihrem Verdauungsprozess wird Methan freigesetzt - ein starkes Treibhausgas. Dies hat zu Forschungen darüber geführt, was diese Tiere fressen könnten, um die Methanemissionen zu verringern. Derzeit laufen Studien zur Optimierung der Futtermittel und der Ernährungsphysiologie der Tiere mit dem Ziel, die Nährstoffverwertung zu verbessern und gleichzeitig die Methan- und Lachgasemissionen zu verringern. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass leichte Futtermittelzusätze die Methanemissionen um etwa 30 % verringern können. Darüber hinaus bietet die Änderung der Zusammensetzung von Tierfutter potenzielle Verbesserungen. Die Forschenden befassen sich auch mit den Auswirkungen des Klimawandels auf diese Tiere, da Faktoren wie Hitzewellen ihre Immunreaktionen beeinträchtigen und ihr Wohlergehen beeinträchtigen können. In Zusammenarbeit mit anderen Forschungsgruppen werden Technologien der Präzisionslandwirtschaft und der künstlichen Intelligenz eingesetzt, um die Überwachung der Tiere zu verbessern. Außerdem werden nicht-invasive Methoden zur Messung der Tiergesundheit durch Atemanalyse entwickelt. Die Zielsetzung ist klar: Einsatz der Wissenschaft zugunsten einer nachhaltigen Tierhaltung. Lesen Sie hier mehr.

 


Inter- und Transdisziplinarität

Das Forschungsprogramm Swiss Minerals Observatory am Institute of Science, Technology and Policy (ISTP) hat zum Ziel, die wissenschaftlichen Grundlagen für einen nachhaltigeren Abbau und einen verantwortungsvolleren Handel mit mineralischen Ressourcen zu verbessern (alle Links nur in Englisch verfügbar).


Systemperspektive

Verschiedene Einheiten der ETH Zürich forschen und lehren im Bereich Konsum und Produktion. Zum Beispiel konzentriert sich der Chair of Ecological Systems Design auf die Ressourceneffizienz und Umweltverträglichkeit von Produkten und Prozessen, neuen Technologien und Konsummustern aus einer Systemperspektive. Oder die Sustainable Food Processing-​Gruppe konzentriert sich auf einen systemorientierten Ansatz in der Lebensmittelproduktion durch die Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette (alle Links nur in Englisch verfügbar).


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Dr. Adrian Müller, Senior Researcher am Institut für Umweltentscheidungen und Mitarbeiter des Forschungsinstituts für biologischen Landbau, erläutert Strategien um die Welt nachhaltiger mit Biolandbau zu ernähren (deutsche Untertitel: Settings)

Inspiration aus erster Hand

Die Veranstaltungsreihe Pioneers in Sustainability bietet Inspiration für Nachhaltigkeit in Konsum und Produktion. Die Teilnehmenden lernen aus erster Hand wegweisende Ideen der Nachhaltigkeit kennen. Sie erhalten die einmalige Chance, aussergewöhnliche Menschen zu treffen und von deren Erfahrungen zu lernen.


Gelebte Nachhaltigkeit auf dem Campus

Nachhaltigkeit nach Leitfaden

Die ETH Zürich stellt diverse Leitfäden für nachhaltigen Konsum zur Verfügung, unter anderem für DownloadNachhaltiges Catering und DownloadGreen IT.

Nachhaltige Ernährung

Im Januar 2018 startete die ETH Zürich gemeinsam mit den Cateringunternehmen SV Group und Compass Group ein Klimaprogramm für den Bereich Ernährung auf dem Campus. In Zusammenarbeit mit der ETH Zürich haben sich die beiden Betriebe verpflichtet, bis Ende 2021 10% CO2eq verteilt über den gesamten Warenkorb einzusparen. Die Entwicklung des Verfahrens entstand als Living Lab Programm in Zusammenarbeit zwischen Forschung, Lehre und Praxispartner-​​Organisationen. Das Klimaprogramm wird 2022 in das Nachhaltigkeitsprogramm übergehen, in welchem neue Aspekte dazukommen, unter anderem Fairtrade, gesunde Ernährung sowie weitere Umweltaspekte.

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