LUDI: Digitalisierung und Erfassung der Flüchtlingsakten VSJF Luzern
Ziel des Projektes
Digitalisierung des Gesamtbestandes VSJF Luzern (4.75 Laufmeter) über das DigiCenter der ETH sowie Erfassung der darin befindlichen Flüchtlingsdossiers (rund 1000 Dossiers) in der VSJF-Flüchtlingsdatenbank.
Verbesserter Zugang (insbesondere für Benutzende aus dem Ausland), Erleichterung von wissenschaftlichen Forschungen.
Beschreibung des Projektes
Das Archiv des Verbandes Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen/Flüchtlingshilfen (VSJF) befindet sich seit den 1990er Jahren im Archiv für Zeitgeschichte. Es zählt zu den meistbenutzten Beständen. Zusätzlich zum Bestand VSJF hat das AfZ im Jahr 2011 auch das Archiv des lokalen Komitees Luzern, VSJF Luzern, übernommen. Dieses umfasst eine Laufzeit von 1943 bis 1961 und total 4.75 Laufmeter, darunter rund 1000 Flüchtlingsdossiers. Eine stichprobenartige Überprüfung hat ergeben, dass ca. die Hälfte dieser Personen kein Dossier im VSJF-Hauptbestand haben. Die Dossiers des VSJF Luzern unterscheiden sich stark von denjenigen des VSJF-Hauptbestandes, so enthalten sie beispielsweise kaum Fragebogen, dafür aber Informationen über eine persönlichere und intensivere Flüchtlingsbetreuung vor Ort.
Zum VSJF-Bestand hat das AfZ eine eigene Forschungsdatenbank erstellt, die innerhalb der Flüchtlingsdossiers die Suche nach einer Vielzahl von Parametern (Alter, Geschlecht, geografische Herkunft, Einreisedatum, Aufenthaltsorte, Weiterreise, Gesundheit etc.) ermöglicht. Damit können auch spezifische Anfragen beantwortet werden, etwa wenn Forschende eine Arbeit zu weiblichen Geflüchteten schreiben möchten, die in den Nachkriegsjahren in die Schweiz kamen und psychiatrische Hilfe benötigten.
Entsprechend der Erschliessung, Digitalisierung und Datenbankerfassung des VSJF-Hauptbestandes (siehe auch Projekte DEFA und EFAF) werden nun auch die Akten des VSJF Luzern digitalisiert und in der AfZ-internen VSJF-Flüchtlingsdatenbank erfasst.
Synergien und Kontext
Durch die Digitalisierung der Akten wird wertvolles Kulturgut zugänglich gemacht und erhalten. Die Bestände werden vom AfZ in enger Absprache mit dem DigiCenter für die Digitalisierung vorbereitet (AVOR), ins DigiCenter transportiert und dort – vorwiegend im Auflichtverfahren – digitalisiert.
Zeitrahmen
2024