Prof. em. Dr. Folker Wittmann

Prof. em. Dr.  Folker Wittmann

Prof. em. Dr. Folker Wittmann

Emeritierter Professor am Departement Bau, Umwelt und Geomatik

Aedificat Institut Freiburg

Schlierbergstrasse 80

79100 Freiburg i. Br.

Deutschland

Zusätzliche Informationen

Folker H. Wittmann war von 1988 bis 2001 ordentlicher Professor für Werkstoffe des Bauwesens an der ETH Zürich. Er emeritierte Ende Oktober 2001.



Folker H. Wittmann wurde am 20. April 1936 in Karlsruhe (D) geboren. Zunächst studierte er an der Universität Karlsruhe (Technische Hochschule Fridericiana) Physik und Mathematik. Nach dem Vordiplom wechselte er 1958 an die Ludwig Maximilian Universität nach München und schloss dort 1961 das Studium der Physik mit dem Diplom ab. 1964 promovierte er an der Technischen Universität München (damals noch Technische Hochschule) zum Dr. rer. nat. mit einer Arbeit zur Winkelverteilung resonant gestreuter Gamma-Quanten. Danach übernahm er die Leitung des Labors für Werkstoffphysik am Institut für Massivbau der Technischen Hochschule München. 1969 habilitierte er sich für das Fach Werkstoffphysik und bot anschliessend als Privatdozent Vorlesungen über Physik der Baustoffe für Studenten des Bauingenieurwesens höherer Semester an.



1976 nahm er einen Ruf an die Technische Hochschule Delft (NL) an und wurde zum ordentlichen Professor für Werkstoffwissenschaften in der Fakultät Bauingenieurwesen ernannt. 1980 wurde er zum ordentlicher Professor für Werkstoffe des Bauwesens an der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) ernannt. Gleichzeitig hat er in Lausanne die Leitung der amtlichen Prüfstelle für Baustoffe an der EPFL übernommen. 1988 schliesslich wurde er ordentlicher Professor für Materialwissenschaften an der ETH Zürich.



Seit seiner Emeritierung Ende Oktober 2001 führt er seine Forschungstätigkeit als Direktor des Aedificat Instituts Freiburg in Freiburg im Breisgau (D) weiter. Ausserdem nahm er die Stelle eines Akademie-Professors an der Qingdao Technological University in Qingdao, China, an. An der Universität Qingdao leitet er das Centre for Durability Studies und lehrt unter anderem Advanced Concrete Technology, Fundamentals of Durability of Reinforced Concrete Structures und Mechanics of Composite Materials. Daneben betreut er zahlreiche Master- und PhD-Studenten. Auf dem Gebiet der Forschung besteht eine enge Zusammenarbeit mit mehreren europäischen Universitäten.



Seine Forschungstätigkeit umfasst im wesentlichen drei Gebiete: (a) Anwendung der nichtlinearen Bruchmechanik zur Beschreibung des Versagens zusammen gesetzter Werkstoffe, (b) Dauerhaftigkeit zementgebundener Werkstoffe unter kombinierten mechanischen und umweltbedingten Lasten und (c) Physik poröser Werkstoffe und deren Wechselwirkung mit Wasser. Er ist Autor beziehungsweise Mitautor von mehr als 400 Veröffentlichungen in international führenden Fachzeitschriften und Tagungsbänden renommierter Konferenzen. Bis heute hat er mehr als 25 Fachbücher herausgegeben. Anlässlich seines 60. Geburtstages erschien 1996 die Festschrift Wittmann "Advances in Building Materials Science". Seit 1995 ist er Schriftleiter der von ihm gegründeten Fachzeitschrift "International Journal for Restoration of Buildings and Monuments". Daneben ist er Mitglied im Editorial Board mehrerer bedeutender Fachzeitschriften wie etwa Cement and Concrete Research oder Advanced Concrete Technology. Von 1985 bis 1987 war er Präsident der International Association for Stuctural Mechanics in Reactor Technology (IASMiRT). Von 1992 bis 1995 übte er das Amt des Präsidenten der International Association for Fracture Mechanics of Concrete Structures (IAFRANCOS) aus. Von 1998 bis 2001 leitete er als Präsident die Réunion international des laboratoires d'éssais et de recherche des matériaux et constructions (RILEM). 2001 gründete er zusammen mit einer Gruppe international anerkannter Wissenschaftler die International Association for Creep, Shrinkage and Durability Mechanics, der er anfangs als Gründungspräsident vorstand. Er ist Fellow der American Ceramic Society, Mitglied der deutschen Physikalischen Gesellschaft und der RILEM.



1976 erhielt er die Robert-L'Hermite-Medaille für seine Forschungstätigkeit zur Wechselwirkung von Calziumsilikathydraten mit Wasser. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen bilden heute die Grundlage für das Verständnis der hygrischen Volumenänderungen zementgebundener Werkstoffe. 1985 verlieh ihm die Tongji Universität, Shanghai, den Titel Beratender Professor. 1991 wurde er zum Mitglied der Russischen Akademie der Technologischen Wissenschaften ernannt. Am 4. Mai 1998 erhielt er von der Universität Essen den Grad und die Würde eines Doktors der Ingenieurwissenschaften ehrenhalber (Dr.-Ing. E. h.). Damit wurden seine herausragenden Leistungen in Wissenschaft und Technik und seine Rolle als Wegbereiter der interdisziplinären Zusammenarbeit von Naturwissenschaftlern und Bauingenieuren anerkannt.

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