Förderpreis für exzellente praxisrelevante Entwicklungsforschung für Selina Bezzola

Der Entwicklungsökonomische Ausschuss des Vereins für Socialpolitik (VfS) hat Selina Bezzola für ihre herausragende Dissertation über die Auswirkungen von Corporate Social Responsibility-Aktivitäten von Bergbauunternehmen in Afrika ausgezeichnet.

von Elisabeth Katharina Hasler
Selina Bezzola
Selina Bezzola. Foto: ZvG

Selina Bezzola hat ihr Doktorat an der ETH Development Economics Group im Jahr 2020 abgeschlossen. In ihrer Dissertation hat sie einen spezifischen Aspekt des internationalen Bergbaus analysiert: Corporate Social Responsibility (CSR)-Aktivitäten, d.h. all jene freiwilligen Investitionen, die Unternehmen tätigen, um negative Umweltfolgen vor Ort zu mildern oder das Wohlergehen der lokalen Bevölkerung zu verbessern. CSR wird jedoch oft dafür kritisiert, eine reine PR-Strategie zu sein. Bisher setzen sich aber nur wenige empirische Studien damit auseinander, was Unternehmen antreibt, CSR-Strategien zu verfolgen, und welche Auswirkungen diese auf die ansässige Bevölkerung haben.

Umfragevorbereitungen mit Feldmitarbeitern in Burkina Faso.
Umfragevorbereitungen mit Feldmitarbeitern in Burkina Faso. Foto: ZvG

CSR als Hilfsmittel gegen Spannungen mit lokalen Gemeinschaften
Mittels Daten von Bergbauunternehmen auf dem gesamten afrikanischen Kontinent zeigt Selina Bezzolas Forschung, dass CSR-Aktivitäten vor allem dann zum Einsatz kommen, wenn Unternehmen Spannungen mit der lokalen Bevölkerung entgegenwirken und somit betriebliche Risiken reduzieren wollen. Diese Strategie scheint aufzugehen, da die Wahrscheinlichkeit von Konflikten mit der ansässigen Bevölkerung abnimmt – allerdings nur in bescheidenem Masse. In Rahmen eines Experiments in der Umgebung zweier Minen in Burkina Faso hat Selina Bezzola ausserdem herausgefunden, dass CSR-Aktivitäten, die in die öffentliche Wasserinfrastruktur investieren – und damit die Verantwortung der Behörden übernehmen – die Legitimität der lokalen Regierung aus Sicht der Bürger schwächen, aber gleichzeitig die politische Partizipation anregen können.

Über den Förderpreis für exzellente praxisrelevante Entwicklungsforschung
Der Entwicklungsökonomische Ausschuss des Vereins für Socialpolitik (VfS) vergibt jährlich drei Auszeichnungen für herausragende Dissertationen in der Entwicklungsforschung, die sich sowohl durch ihre wissenschaftliche Exzellenz, als auch durch ihre aussergewöhnlich politische Relevanz hervorheben. Der Preis wird von der KfW Entwicklungsbank gestiftet.

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