Neustart für den Hochschulraum Schweiz
Seit diesem Jahr vertritt die neue Rektorenkonferenz swissuniversities die Interessen aller Hochschulen in der Schweiz. ETH-Präsident Lino Guzzella ist am Dienstag in den Vorstand gewählt worden.
Mit dem Jahreswechsel hat sich die schweizerische Hochschullandschaft grundlegend verändert: Per 1. Januar 2015 haben sich die Rektorinnen, Rektoren und Präsidenten der ETH Zürich, der EPF Lausanne und der kantonalen Universitäten mit ihren Amtskolleginnen und Kollegen der Fachhochschulen und der Pädagogischen Hochschulen unter dem gemeinsamen Dach swissuniversities zusammengeschlossen.
Als Nachfolgerin der bisher getrennten Rektorenkonferenzen CRUS (universitäre Hochschulen), KFH (Fachhochschulen) und COHEP (Pädagogische Hochschulen) vertritt neu swissuniversities die gemeinsamen Interessen der drei Hochschultypen in der nationalen und in der internationalen Bildungs- Forschungs- und Innovationspolitik. Die CRUS wurde nach einer über hundertjährigen Geschichte per 31. Dezember 2014 aufgelöst.
In der neuen Rektorenkonferenz haben die universitären Hochschulen, die Fachhochschulen und die Pädagogischen Hochschulen je eine eigene Kammer. Diese können aufgaben- oder themenbezogen Kommissionen einsetzen und betroffene Gruppen, etwa Studierende, zur Mitwirkung einladen.
Lino Guzzella: «Plattform für den Dialog»
«swissuniversities ist eine Plattform für den Dialog im und über den Hochschulraum Schweiz. Als Stimme aller schweizerischen Hochschulen trägt die neue Rektorenkonferenz dazu bei, die Exzellenz von Bildung, Forschung und Innovation in der Schweiz zu erhalten und zu stärken», sagt ETH-Präsident Lino Guzzella, der am Dienstag in den swissuniversities-Vorstand gewählt worden ist.
Am 20. Januar 2015 in Bern hat die neue Rektorenkonferenz Martine Rahier als ihre Präsidentin wiedergewählt sowie die Vizepräsidenten und Vorstandsmitglieder bestimmt. Die Rektorin der Universität Neuenburg präsidiert swissuniversities seit der Gründung im November 2012. Sie wird ihre Amtszeit per Ende 2015 wie vorgesehen nach drei Jahren beenden, wie swissuniversities mitteilt.
Neu zu Mitgliedern des Vorstandes wählte die Plenarversammlung auch:
- Franco Gervasoni, Direktor der Fachhochschule der Italienischen Schweiz SUPSI, für die Kammer der Fachhochschulen;
- Erwin Beck, Rektor der Pädagogischen Hochschule St. Gallen für die Kammer der Pädagogischen Hochschulen.
Weiter sind die Präsidenten der drei Kammern von Amtes wegen Vorstandsmitglieder und Vizepräsidenten von swissuniversities:
- Antonio Loprieno, Rektor der Universität Basel;
- Hans-Rudolf Schärer, Rektor der Pädagogischen Hochschule Luzern;
- Crispino Bergamaschi, Direktionspräsident der Fachhochschule Nordwestschweiz.
Eine neue Ära
Die neue Rektorenkonferenz ist direkt eine Folge des Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetzes des Bundes (externe Seite HFKG). Dieses ist ebenfalls am 1. Januar 2015 in Kraft getreten und regelt neu die hochschulpolitische Koordination zwischen Bund und Kantonen. Ab diesem Jahr kommen die Bestimmungen über die Organe und die Akkreditierung zur Anwendung, ab 2017 gelten dann neue Finanzierungsbestimmungen.
Ab diesem Jahr ist die Schweizerische Hochschulkonferenz (SHK) das oberste hochschulpolitische Organ der Schweiz. Sie tagt als Plenarversammlung oder als Hochschulrat. Im Hochschulrat vertreten sind die vierzehn Universitäts- und Hochschulträgerkantone. Die Leitung hat von jetzt an der Vorsteher des Eidg. Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung, Bundesrat Johann Schneider-Ammann.
In der bisherigen Universitätskonferenz übernahm jeweils ein Vertreter einer Kantonsregierung die Leitung. Insofern hat in diesem Jahr eine «externe Seite Neue Ära im Hochschulbereich» begonnen, wie der Bundesrat Ende Dezember mitteilte.
In beiden Gremien erhalten zudem verschiedene Hochschulakteure und Interessenvertreter mit beratender Stimme Einsitz. In die Zuständigkeit von swissuniversities fallen Stellungnahmen zu den Geschäften der Hochschulkonferenz, Anträge im Namen der Hochschulen, Mandate des Bundes sowie die Leitung von Programmen und Projekten.