Chemie-Olympiade im 55. Jahr erstmals in der Schweiz
Vom 16. bis 25. Juli findet an der ETH Zürich die Internationale Chemie-Olympiade (IChO) statt. Über 300 junge Teilnehmer:innen aus rund 90 Ländern werden erwartet. Es ist das erste Mal, dass der Wettbewerb in der Schweiz stattfindet.
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Am 16. Juli treffen rund 350 junge Chemie-Talente aus gut 90 Nationen auf dem Campus Hönggerberg der ETH Zürich ein. Nachdem sie sich in nationalen Vorausscheidungen qualifizieren konnten, treten sie nun an der externe Seite Internationalen Chemie-Olympiade (IChO) gegeneinander an. Für alle Teilnehmer:innen wird der Wettbewerb mit Sicherheit ein einmaliges Erlebnis; für einige wird es gar die erste Auslandreise sein. Auch bei der Schweizer Kandidatin Sabine Isabelle Neuhaus steigt die Nervosität, aber auch die Vorfreude: «Ich freue mich darauf, mich mit Gleichgesinnten aus anderen Kulturen austauschen zu können, und ihnen die Schweiz zu zeigen», sagt Neuhaus. Sie ist eine von insgesamt 64 Frauen, die an der Olympiade teilnehmen, und eines von vier jungen Talenten, die die Schweiz am Wettbewerb vertreten. Ihre Teamkollegen sind: Vivian Michael Huber aus Basel, Alex Martinetti aus Lugano und Andrin Hauenstein aus Uster. Jede Länderdelegation kann ein Team von maximal vier Jugendlichen unter 20 Jahren entsenden.
Fünfstündige Prüfungen und ein Besuch auf der Rigi
An der ETH Zürich laufen die Vorbereitungen bereits seit Monaten auf Hochtouren. Übernachtungen und Mahlzeiten müssen organisiert, Ausflüge und Programmpunkte ausgearbeitet und Prüfungen und Laborarbeitsplätze vorbereitet werden. Der Wettbewerb umfasst zwei fünfstündige Prüfungen mit anspruchsvollen theoretischen Aufgaben und chemischen Experimenten. Die Aufgaben werden vom wissenschaftlichen Komitee der IChO erarbeitet und später von den Delegationen in rund 50 Sprachen übersetzt. Neben den anspruchsvollen Prüfungen stehen auch zahlreiche Exkursionen auf dem Programm: Die Teilnehmer:innen besuchen unter anderem Bern, machen eine Wanderung auf die Rigi und erhalten Einblick in die Entwicklungsabteilung der Lonza und die Forschung des Paul-Scherrer-Instituts (PSI). Vom 16. bis zum 25. Juli sind über 300 ETH-Mitarbeiter:innen und Freiwillige aus dem Umfeld der Schweizer Chemie- und Wissenschafts-Olympiaden im Einsatz. Zudem begleiten 275 Erwachsene – meist Chemie-Professorinnen, Lehrer und Forschende – die ausländischen Mittelschülerinnen und Mittelschüler.
Chemie hat eine lange Tradition an der ETH
Ziel der Internationalen Chemie-Olympiade ist es, chemieinteressierte und begabte Mittelschüler:innen zu fordern und fördern und den internationalen Austausch zu unterstützen. Die IChO, die seit 1968 ausgetragen wird, findet dieses Jahr erstmals in der Schweiz statt. Dadurch bietet sich der ETH Zürich und dem ganzen Land die einmalige Chance, sich als herausragenden Forschungs- und Ausbildungsstandort im Bereich Chemie zu präsentieren und Nachwuchstalente anzuziehen. «Wissenschaft ist international und lebt von Vernetzung. Die ETH Zürich engagiert sich deshalb gezielt für den wissenschaftlichen Nachwuchs und den weltweiten Austausch», sagt Günther Dissertori, Rektor der ETH Zürich. «Ich hoffe, dass wir viele der jungen Besucher:innen für die ETH begeistern können, dass sie die Schweiz als offene, demokratische Gesellschaft schätzen lernen und sehen, welche Chancen es hier gibt, das eigene Potential auszuschöpfen und die Wissenschaft voranzutreiben», so Dissertori.
Die ETH Zürich zählt zu den weltweit führenden Bildungseinrichtungen für Chemie: Ihre Chemie-Lehrgänge belegen seit Jahren Spitzenplätze in internationalen Rankings. Darüber hinaus hat die ETH Zürich bereits zehn Nobelpreisträger in diesem Fach hervorgebracht. Das Departement Chemie und Angewandte Biowissenschaften besteht seit 1855 und zeichnet sich durch starke Interdisziplinarität aus. Aktuell forschen und lehren dort 55 Professor:innen.
Gemeinsam Lösungen finden
Die diesjährige Internationale Chemie-Olympiade steht unter dem Motto «Let’s Find Solutions Together». Auch wenn im Wettkampf jeder und jede auf sich allein gestellt ist, so ist der Austausch untereinander dennoch zentral: Nur gemeinsam können wir die Probleme unserer Zeit bewältigen und unsere Lebensqualität verbessern. Die Nachwuchs-Chemietalente können hierbei eine wichtige Rolle spielen, da ohne chemisches Fachwissen weder der Klimawandel noch die Energiekrise bewältigt werden können. Chemie kann beispielsweise dazu beitragen, die Wasser- und Abwasseraufbereitung zu verbessern, Strom aus Sonnenlicht zu generieren, Verpackungen und Baumaterialien nachhaltig zu machen und neue Medikamente und Therapien zu entwickeln.
Rund um die IChO
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