Kleine Blasen für ein natürliches Aroma

Die beiden ETH Pioneer Fellows Lea Pokorny und Pascal Guillet haben ein neuartiges Aromapulver entwickelt, das Nahrungsmittel, Reinigungsmittel und Kosmetika verbessert.

Mikrogeschäumtes microPow-Aromapulver unter dem Mikroskop (Quelle: microPow)
Mikrogeschäumtes microPow-Aromapulver unter dem Mikroskop (Quelle: microPow)

Für welche Art von Anwendungen ist Ihr Aromapulver vorgesehen?

microPow-Aromapulver verbessert die Stabilität und die Wahrnehmung von Aroma- und Geschmacksstoffen in Endprodukten. Es kann in Nahrungsmitteln wie Speiseeis, Kaffee oder Snacks, in Kosmetika wie Shampoo, Waschemulsionen und Cremes sowie in Reinigungsmitteln wie flüssigen Waschmitteln eingesetzt werden.

microPow aroma powder
microPow-Aromapulver (Quelle: microPow)

Wie funktioniert das, und welche Vorteile bietet der Einsatz des mikroschaumbasierten microPow?

microPow ist ein mikrogeschäumtes, fettkontinuierliches Pulver mit verkapselten Aroma- und Geschmacksstoffen. Die schaumbasierte Mikrostruktur stabilisiert enthaltene Aromen während der Verarbeitung und Lagerung und verbessert die Aromafreisetzung im Vergleich zu reinen Aromastoffen. Ausserdem ermöglicht die mikrogeschäumte Struktur die Verkapselung von flüchtigen (gaslöslichen), fettlöslichen und suspendierten Aromen, was ein abgerundetes Geschmacksprofil im Vergleich zu herkömmlichen Trägersystemen für Aromen und Geschmacksstoffe erzeugt.

Gibt es irgendetwas Vergleichbares auf dem Markt?

Zurzeit verwenden Hersteller zwei Verfahren, um die Qualität und das Aroma von Nahrungsmitteln zu bewahren und dem Abbau von Aromen und Geschmacksstoffen bei der Verarbeitung und Lagerung entgegenzuwirken. Zunächst einmal können Aroma- und Geschmacksstoffe in Nahrungsmitteln durch Zusatzstoffe wie Emulgatoren stabilisiert werden, was allerdings der derzeitigen, stetig wachsenden Forderung der Verbraucher nach natürlicheren, zusatzstofffreien Nahrungsmitteln entgegensteht. Eine zweite Möglichkeit ist die Zugabe von künstlichen Aroma- und Geschmacksstoffen zu Nahrungsmitteln oder die Verwendung von natürlichen Aroma- und Geschmacksstoffen in höheren Konzentrationen, was die Herstellungskosten für die Produzenten erhöht.

Darstellung eines mikrogeschäumten microPow-Pulvers zur Anwendung in Kaffeeprodukten (Quelle: microPow)
Darstellung eines mikrogeschäumten microPow-Pulvers zur Anwendung in Kaffeeprodukten (Quelle: microPow)

Heute ist für viele Menschen eine umweltfreundliche Produktion wichtig, besonders bei Kosmetika. Unterstützt microPow dies?

microPow unterstützt dies absolut und trägt aktiv zu umweltfreundlicheren Produkten in den Bereichen Nahrungsmittel, Reinigungsmittel und Kosmetika bei. microPow-Aromapulver sind frei von Zusatzstoffen (sie enthalten keine Emulgatoren oder Stabilisatoren), was die Herstellung natürlicher und gleichzeitig komfortabler Nahrungsmittel ermöglicht. Ausserdem werden sie in einem energieeffizienten Verfahren hergestellt und basieren auf einer organischen, fettbasierten Rezeptur. Die Verwendung von microPow-Pulvern in Kosmetika, Reinigungsmitteln und Nahrungsmitteln bringt äusserst stabile, natürliche Aromen und Strukturen in eine breite Produktpalette.

Was sind Ihre Ziele für nächstes Jahr?

Wir möchten die Grenzen unserer Technologie in Zusammenarbeit mit Partnern in der Nahrungsmittel-, Kosmetik- und Reinigungsmittelindustrie erweitern. Das Ziel ist es, bis Ende 2018 funktionierende und skalierbare Prototypprodukte zu haben. Anfang 2019 soll der hochskalierte microPow-Prozess laufen und die Produktion von zertifizierten (lebensmittel- und kosmetiktauglichen) microPow-Pulvern und die Implementierung in industrielle Produkte ermöglichen.

Im Oktober/November 2018 nehmen wir als eines von sechs ausgewählten Teams im Bereich Food & Retail Tech am Innovations-Förderprogramm Kickstart Accelerator 2018 teil. Unser Ziel ist es, bis Ende 2018 unser Unternehmen formell zu gründen und die zum Aufbau des skalierten microPow-Produktionsprozesses erforderliche Finanzierung zu sichern.

Dr. Lea Pokorny (links) und Dr. Pascal Guillet (rechts) haben beide Lebensmittelwissenschaften (D-HEST) an der ETH Zürich studiert.
Dr. Lea Pokorny (links) und Dr. Pascal Guillet (rechts) haben beide Lebensmittelwissenschaften (D-HEST) an der ETH Zürich studiert.

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Laboratory of Food Process Engineering, Prof. Erich J. Windhab

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