ETH+ / Open ETH

ETH+ ist ein 2017 von der Schulleitung der ETH Zürich lanciertes Programm. Es soll sicherstellen, dass die ETH Zürich auch in Zukunft ihre führende Position behält und bestehende Reserven nutzt und zusätzliche Fähigkeiten aufbaut, um neue, unkonventionelle Wege in Forschung, Lehre sowie Wissens- und Technologietransfer zu gehen. Im Jahr 2019 wurde das Programm in Open ETH umbenannt.

Retreat
Die Diskussionen und Inputs am ETH Faculty Retreat 2017 in Luzern bildeten eine wichtige Grundlage für die Schulleitung, ETH+ zu lancieren. (Bild: ETH Zürich / Heidi Hostettler)

Das derzeitige Portfolio umfasst die folgenden Initiativen.

security privacy

Das Ziel dieser Initiative ist es, dass die ETH Zürich eine führende Rolle in einem prägenden Thema unserer Zeit übernimmt: Informationssicherheit und Datenschutz. Die Gesellschaft hat grosse Erwartungen und verlangt, dass in diesen Bereichen Lösungen zu den dringenden Problemen gefunden werden. Die ETH Zürich ist prädestiniert dazu, diese Erwartungen erfüllen.

Zu diesem Zweck werden neue Professuren in den Bereichen Cybersicherheit, Kryptographie und Software Security geschaffen sowie ein gemeinsames Ausbildungsprogramm mit der EPF Lausanne lanciert.

Beteiligte Departemente: GESS, INFK, ITET, PHYS
Anzahl neue Professuren: 3
Ansprechpartner: David Basin, D-INFK

digitale-transformation

Das Ziel dieser Initiative besteht darin, die Auswirkungen der digitalen Transformation auf die Gesellschaft zu erforschen. Dazu bietet sich ein interdisziplinärer Ansatz in Forschung, Lehre und Wissenstransfer an: Informatik, Geistes- und Sozialwissenschaften sollen näher zusammenrücken. Ein Fokus liegt auf Sicherheit, z.B. sichere kollektive Entscheidungs­fin­dung im digitalen Raum (e-democracy).

Dazu werden neue Professuren in den Bereichen Security & Society und Data Science und Society geschaffen. Ausserdem wird eine Kontaktstelle für Betroffene und Interessierte aus Politik, Verwaltung, Armee und Unternehmen etabliert.

Beteiligte Departemente: GESS, INFK , MTEC
Anzahl neue Professuren: 2
Ansprechpartner: Stefan Bechtold, D-GESS

development

Viele Länder, die unter extremer Armut leiden, entwickeln sich dennoch enorm dynamisch. In technologischen Innovationen, adaptiert an die Bedürfnisse der lokalen Bevöl­kerung, besteht ein grosses Potenzial, Armut nachhaltig zu bekämpfen. Notwendig für nach­haltige Lösungen sind eine Kombination von Natur-, Ingenieur- und Sozialwissenschaften sowie der Austausch von Ingenieur-wissenschaftlichem Wissen und Lehr­kräften z.B. mit afrikanischen Universitäten.

Beteiligte Departemente: BAUG, GESS, HEST, MAVT, MTEC, USYS
Anzahl neue Professuren: 1
Ansprechpartner: Isabel Günther, D-GESS

Projektwebseite (auf Englisch)

future learning

Die ETH Zürich soll sich durch diese Initiative zum weltweit führenden Zentrum für lernwissenschaftliche Forschung entwickeln. Es handelt sich um eine Initiative von insgesamt 23 Professuren aus 9 Departe­menten. Die Erforschung des Lernens und die Stärkung des Verständnisses dafür sollen zur Weiterentwicklung des Hochschulsystems beitragen. Ausserdem sollen Erkenntnisse rasch in die Praxis fliessen. Die Schwerpunkte liegen u.a. in folgenden Bereichen: Learning & Technology, Sociology of Education, Anthropology of Science.

Beteiligte Departemente: BIOL, CHAB, GESS, HEST, INFK, ITET, MATH, MAVT
Anzahl neue Professuren: 1
Ansprechpartner: Manu Kapur, D-GESS

Multiscale materials

Die ETH Zürich soll weltweit führend in der Materialsynthese werden. Der Fokus soll auf den Bereichen Forschung, Ausbil­dung und Infrastruktur liegen. Innovative Materialien sind ein Schlüssel für grundlegende Erkenntnisse in Physik, Chemie und  Materialwissenschaft und für Anwendungen in der Infor­ma­tions- und Sensortechnologie bis hin zu Biologie und Medizin. Vorgesehen ist eine erstklassige Infrastruktur für Hochtempe­ratur-Kristallwachstum und zur Synthese komplexer Materialien mit neuen Eigenschaften, die auch für die Schweizer Industrie von grossem Interesse sind.

Beteiligte Departemente: CHAB, INFK, MATL, MAVT
Ansprechpartner: Maksym Kovalenko, D-CHAB

ETHeart

Mit dieser Initiative wird eine technologische Revolution in der Herz-Kreislauf-Therapie angestrebt. Die Verbindung von ETH-Forschen­den zur Klinik soll verstärkt werden. Zurich Heart etablierte die ETH Zürich erfolgreich im Bereich Herz­medizin.  

Konkrete Ziele:

  • Klinische Forschung im Bereich Herzmedizin stärken
  • Neuartige Systeme zur Kreislaufunterstützung entwickeln
  • Automatisierung und Datenwissenschaften nutzen zur Verbesserung von Diagnose und Therapie
  • Umsetzung im Bachelorstudiengang Medizin

Beteiligte Departemente: CHAB, HEST, INFK, MAVT
Anzahl neue Professuren: 1
Ansprechpartner: Edoardo Mazza, D-MAVT

Robotik-Materialien

Diese Initiative soll die Lücke zwischen Robotik und Material­wissenschaft schliessen und intelligente Materialien entwickeln. In der Robotik sind die Herausforderungen an das Material immens, gerade im Bereich Mensch-Roboter-Inter­aktionen wie der Rehabilitation, bei Exoskeletten und Wearables. Geeignete Materialien dafür müssen jedoch erst noch entwickelt werden. Für die ETH Zürich bieten sich in diesem Feld grosse Chancen. Sie verfügt bereits über ausgewiesene Kompetenzen sowohl in der Robotik als auch in der Materialwissenschaft. Eine neue Professur soll beide Gebiete verbinden und zukunftsträchtige Erkenntnisse und Lösungen liefern.

Beteiligte Departemente: MATL, MAVT
Anzahl neue Professuren: 1
Ansprechpartner: Ralph Spolenak, D-MATL

RobotX

Das Ziel dieser Initiative ist es, die ETH Zürich als weltweit führenden Hub für Robotik zu etablieren. Dazu soll eine neue Forschungs-, Aus- und Weiter­bildungsplattform für die zahlreichen bestehenden Robotik-Kompetenzen der ETH Zürich aufgebaut werden. Insgesamt sind acht Departemente beteiligt. Diese Initiative bringt nicht nur Investitionen in den Bereichen Forschung und Infrastruktur, sondern auch neue Lehrangebote.

Beteiligte Departemente: ARCH, BAUG, HEST, INFK, ITET, MATL, MAVT, USYS
Anzahl neue Professuren: 1
Ansprechpartner: Marco Hutter, D-MAVT

Datenwissenschaft

Bei dieser Initiative besteht das Ziel darin, die Grundlagen­for­schung und das Studium in der Datenwissenschaft neu auszurichten. Neue technologische Möglichkeiten und An­wen­dun­gen verändern die Anfor­de­run­gen an die Daten­wis­sen­schaft fundamental. Die Konse­quenz daraus ist eine Anpassung der Grundlagenforschung und damit auch der Studiengänge. Die Exper­ti­se an der ETH Zürich soll in einem Zentrum zusammengeführt werden: Damit erfolgt die Stärkung der Datenwissenschaft verteilt über mehrere Departemente.

Beteiligte Departemente: INFK, ITET, MATH
Ansprechpartner: Peter Bühlmann, D-MATH

Materialien Symbolbild

Lebende Materialien werden in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Doch noch sind viele Fragen offen, beispielsweise wie Materialeigenschaften und intrazelluläre Eigenschaften die Funktionalität oder die Plastizität von Zellen beeinflussen. Chemiker, Physiker, Materialwissenschaftler und Biologen wollen an der ETH Zürich noch enger zusammenarbeiten, um ein Expertennetzwerk zu bilden und neue biologische Materialien zu entwickeln. Dafür soll eine zusätzliche neue Professur geschaffen werden.

Beteiligte Departemente: BIOL, CHAB, MATL
Ansprechpartner: Paola Picotti, D-BIOL

Skintegrity.CH fördert einen multidisziplinären Ansatz zum Verständnis, zur Diagnose und zur Behandlung von Hautdefekten und schweren Hautkrankheiten.

Beteiligte Departemente: D-BIOL, D-CHAB, D-MAVT, D-BSSE
Weitere Partner: verschiedene Partner
Kontakt: Sabine Werner, D-BIOL

externe SeiteWebsite der Initiative

KI für Architektur und Bauwesen

Wer in Zukunft nachhaltiger bauen will, braucht neue digitale Entwurfswerkzeuge und Berechnungsverfahren. Diese interdisziplinäre Initiative will Designprozesse in Architektur und Bauwesen mit Hilfe des maschinellen Lernens, der künstlichen Intelligenz und der virtuellen Realität entscheidend weiterentwickeln. Es soll ein neues Labor für immersive Realität und Datenvisualisierung entstehen, welches den Forschenden erlaubt, direkt mit der virtuellen Umgebung zu interagieren und sogar die Akustik von Bauten erlebbar macht. Das Gebiet soll durch Schaf­fung einer neuen Professur "Augmented Computational Design" zusätzlich gestärkt werden.

Beteiligte Departemente: ARCH, BAUG, CHAB, INFK, MATL, MAVT
Weiterer Partner: NFS Digitale Fabrikation
Ansprechpartner: Robert Flatt, D-BAUG

Projektwebsite

Quantenforschung

Am geplanten Zentrum sollen die Quantenforschung der In­ge­nieur- und Naturwissenschaften der ETH und des Paul Scherrer Instituts PSI auf nationaler Ebene gebündelt und gestärkt werden. Es gilt, die nächste Ge­neration von Quanten­tech­nologien zu etablieren und als Chance für die Schweiz zu nutzen. Das neue ETH-Zentrum schafft zudem internationale Sichtbar­keit, die über die Anerkennung einzelner ausgezeichneten For­sche­rin­nen und Forscher hinausgeht. Geplant ist auch eine gemeinsame Professur mit dem PSI für "Experimentelle Quanten-Technologie" und eine Professur für "Quanteninformation" am Departement Informatik.

Beteiligte Departemente: INFK, ITET, MATL, MAVT, PHYS
Weiterer Partner: PSI
Ansprechpartner: Andreas Wallraff, D-PHYS

EXCLAIM entwickelt eine Exascale-Rechen- und Datenplattform für die Wetter- und Klimamodellierung, die in der Lage ist, das regionale bis globale System Ozean-Meer-Eis-Atmosphäre-Land in viel höherer Auflösung zu simulieren, als dies bisher möglich war. Ein solcher Auflösungssprung wird die explizite Modellierung vieler kritischer Wetter- und Klimaprozesse, insbesondere von Wolken und Konvektion, ermöglichen und damit die Unsicherheiten bei Wettervorhersagen und Klimaprojektionen verringern.

Beteiligte Departemente: D-USYS, D-INFK, D-PHYS
Weitere Partner: CSCS, SDSC, EMPA, MeteoSchweiz
Kontakt: Nicolas Gruber, D-USYS

Webseite der Initiative

Ein wesentlicher Teil der Mittel von ETH+ / Open ETH wird von der Schulleitung bereitgestellt, ein weiterer Teil von den beteiligten Professuren und Departementen. Es wird angestrebt, dass signifikante Beträge von Dritten kommen, die durch die Initiativen eingeworben werden.

Neben der Academia sind auch die nicht-akademischen Einheiten der ETH Zürich ausdrücklich eingeladen, Ideen einzubringen und die Möglichkeiten von ETH+ / Open ETH zu nutzen.  

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