Slackliner zeigt am «togETHer 2014» Kunststücke in waghalsiger Höhe

Der 29-jährige Samuel Volery ist ein Meister im Seiltanzsport Slacklining. Am ETH-Personalfest am 22. August auf dem Campus Hönggerberg führt er den Besuchern vor, was er drauf hat.

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«Zwischen zwei Bergspitzen oder über einer Schlucht ‹slackline› ich besonders gerne», sagt Samuel Volery, ETH-Absolvent und seit November 2013 Schweizermeister im sogenannten Slacklinen. «Doch am liebsten bin ich immer an einem anderen Ort. Ich brauche möglichst viel Abwechslung.»

Doch was ist Slacklining überhaupt? Slacklinen ist eine Sportart, bei der man – ähnlich wie beim klassischen Seiltanzen – auf einem Band balanciert, das zwischen zwei Punkten gespannt ist. Im Unterschied zum Seiltanzen, das man aus dem Zirkus kennt, ist das 2,5 bis 5 Zentimeter breite Band aber aus Polyester und nicht aus Stahl. Zudem ist es nicht ganz angespannt: «Slack» ist das englische Wort für «schlaff».

Vor wenigen Wochen hat Samuel Volery den Schweizer Rekord im Highlinen, dem Slacklinen in luftiger Höhe, gebrochen: Auf dem Berg Moléson im Kanton Freiburg auf über 2000 Metern über Meer hat er ein 90 Meter langes Band in beide Richtungen überquert.

Freestyle-Show auf dem Hönggerberg

Der 29-Jährige aus Uster wird am ETH-Personalfest «togETHer 2014» am 22. August auf dem Campus Hönggerberg auftreten. Von den Dächern der Gebäuden HPI, in dem der Coop ist, und dem Fünf-Finger-Gebäude HCI spannt er dazu ein Band, das aufgrund der unterschiedlichen Dachhöhen schräg abfallen wird. Darauf wird er dann gehen, wippen, den Schulterstand machen und – je nach dem, wie sich das Band für ihn anfühlt – auch hin und her surfen. «Jede Highline ist völlig anders. Was ich darauf mache, entscheide ich jeweils spontan», sagt Samuel Volery. «Slacklinen macht man freestyle.»

Zu dieser Sportart gekommen ist Samuel Volery vor acht Jahren über das Klettern. «In der Kletterhalle hing eines Tages so ein Band, da habe ich es probiert.» Zuerst habe es aber nicht geklappt. «Ich ärgerte mich, dass ich meinen Körper nicht unter Kontrolle hatte und habe es wieder und wieder probiert.»

Vergrösserte Ansicht: Volery
Samuel Volery am Slacklinen am Walensee. (Foto: Slacktivity.ch)

ETH-Spin-off bietet Kurse an

Mittlerweile hat er einen Master of Science ETH in Bewegungswissenschaften und gemeinsam mit seinem ehemaligen Kommilitonen Tobias Rodenkirch das ETH-Spin-off externe Seite«Slacktivity» gegründet. Die beiden haben eigene Slackline-Sets für den Indoor- und Outdoor-Einsatz entwickelt und bieten neben Kursen im ASVZ auch Stunden für Lehrer, Therapeuten und Schüler an.

«Man kann immer Fortschritte machen. Unabhängig davon, wie alt oder talentiert jemand ist. Slacklinen trainiert vor allem die gelenksnahe Muskulatur, das Gleichgewicht und die Konzentration», sagt Samuel Volery. Schon an mehreren hundert Schulen in der Schweiz hat «Slacktivity» Kurse durchgeführt. Doch oft hätten die Kinder in seinen Kursen am Anfang Mühe, sich auch nur eine Minute zu konzentrieren: «Vor allem Stadtkinder geben schneller auf, wenn sie es nicht auf Anhieb schaffen. Die Kinder auf dem Land haben mehr Geduld.»

Im Alpstein von Gipfel zu Gipfel

Slacklinen ist fast überall möglich: Ob von Baum zu Baum, Gipfel zu Gipfel oder von Dach zu Dach. Was ist das Spektakulärste, das Samuel Volery bisher gemacht hat? «Das war die Highline im Alpstein-Gebirge in der Ostschweiz vor zwei Jahren.» Zwischen zwei Gipfeln, auf die sie zuerst raufklettern mussten, um die Slackline überhaupt anzubringen, hatten er und sein Team ein 54 Meter langes Band gespannt (siehe Video). Nach einer Übernachtung ein paar Wanderstunden entfernt auf einem Hof ging es am nächsten Tag schliesslich aufs Ganze. Samuel Volery: «Diese Umgebung war einmalig. Da fühlte ich mich extrem ausgesetzt.»

togETHer 2014 - das Personalfest

«Manege frei!» für togETHer 2014. Das ETH-Personalfest bringt den Zauber der Zirkuswelt an die ETH Zürich. Am 22. August 2014 ab 16 Uhr bis Mitternacht locken Akrobaten und Musiker, Gaukler und Zauberer auf den Campus Hönggerberg und ziehen Alt und Jung in ihren Bann.

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