Ehre für 25 Jahre Forschung an der ETH: Paul Embrechts wird ASA-Fellow
Die grösste Vereinigung von Statistikern weltweit, die ASA, hat ETH-Professor und RiskLab-Direktor Paul Embrechts zu ihrem Fellow ernannt.
Für die Auszeichnung ist Paul Embrechts eigens in die USA gereist, wo er heute an dem diesjährigen Joint Statistical Meeting der externe Seite American Statistical Association ASA in Boston das Zertifikat dieser Anerkennung in Empfang nehmen wird.
Die ASA ehrt den 61-jährigen ETH-Professor für seinen Beitrag im Bereich der Extremwertstatistik und des Quantitativen Risikomanagements in der Versicherungs- und Finanzwirtschaft, für die Förderung von internationalen Kollaborationen und für Exzellenz in der Betreuung und Verbreitung von Statistik.
Brücke zwischen Bereichen geschlagen
Die ASA-Fellowships gibt es bereits seit fast hundert Jahren. Nominiert werden die Kandidaten von den anderen ASA-Mitgliedern. «Ich möchte Paul zu dieser Ehrung gratulieren», sagt ASA-Präsident Nathaniel Schenker. «Seine Leistungen haben viel zu den Fortschritten der Statistikwissenschaften beigetragen und ihm zu Recht den Respekt und die Bewunderung seiner ASA-Kollegen eingebracht.»
«Diese Fellowship ist eine schöne Anerkennung», sagt Paul Embrechts. «Dabei bin ich gar kein Statistiker, sondern Versicherungsmathematiker. Aber ich habe in meiner Arbeit gezeigt, wie man zwischen diesen beiden Bereichen eine Brücke schlagen kann.» Dass er nun für diesen Brückenschlag geehrt werde, freue ihn. Zudem: «Für einen Wissenschaftler ist die gegenseitige Anerkennung von Kollegen und Kolleginnen weltweit das wichtigste. Aber ich werde an dieser Stelle natürlich nicht aufhören. Ich mache weiter.»
Verknüpfung von Theorie und Praxis
Es gebe nicht viele Mathematikprofessoren, die so viel Glück hätten, einerseits an einer Top-Hochschule an neuen Methoden, um Risiken zu verstehen, arbeiten zu können - und die andererseits auch die Möglichkeit hätten, diese Erkenntnisse mit der Wirtschaft umzusetzen. Embrechts: «Ich nehme an, die ASA spürt, dass ich diese spezielle Position einnehme.»
Er versuche, Theorie und Praxis möglichst eng miteinander zu verknüpfen. Eine der konkrete Anwendungen seiner Arbeit sei beispielsweise die Berechnung von Risikokapital bei Versicherungen. «Ich pflege sehr enge Kontakte zu Versicherungen und Banken. 1994 haben wir das externe Seite RiskLab in Kollaboration mit den Banken und Versicherungen gegründet, um vorwettbewerblich zu forschen. Der Standort Zürich liefert dafür einen exzellenten Nährboden.»
25 Jahre an der ETH
Bereits seit 1989 ist der gebürtige Belgier an der ETH. «Die Zeit hier an der ETH war für mich als Wissenschaftler unglaublich spannend. Wenn ich am Morgen das Hauptgebäude betrete, bin ich stolz, ein Teil dieser langjährigen und sehr tiefen Wissenschaftskultur zu sein. Hier zu arbeiten, ist eine Ehre und ein Glücksfall für jeden Wissenschaftler», sagt Embrechts.