Projektbasierte Lehre zum Standard gemacht
Am 15. Mai zeichnet die ETH Zürich mit dem KITE Award zum fünften Mal besonders innovative Lehrprojekte aus. In einer kurzen Serie stellen wir die drei Projekte vor, die es in den Final geschafft haben.
- Vorlesen
- Anzahl der Kommentare
Im D-ITET Center for Project Based Learning sollen Studierende früh Praxiserfahrung in Projekten sammeln können.
Das Center ist 2020 als Teil der ETH Future Learning Initiative (FLI) gegründet worden und umfasst mittlerweile ein Team von 32 Wissenschaftler:innen und administrativen Angestellten unter der Leitung des Dozenten Michele Magno. Die Mitarbeitenden unterstützen neben ihrer Forschungstätigkeit die Studierenden, entwickeln Lehrformate weiter und verwalten die Werkstatt- und Laborplätze.
Die verschiedenen Labore mit Motion-Capturing-Systemen oder die Werkstätten – etwa zum Löten – sind Dreh- und Angelpunkt der Centers. Hier testen die Studierenden ihre Praxisarbeiten, seien es Mini-Drohnen, autonome Rennautos oder besonders stromsparende Algorithmen für Mikrocontroller.
Das Center bietet Projektarbeiten für alle Stufen an. Ab dem zweiten Jahr arbeiten die Studierenden in Praktika und Seminaren in den letzten Wochen des Semesters bereits an einem individuellen Projekt.
Kern sind aber fachübergreifende, sogenannte «Flagship»-Projekte, bei denen die Studierenden als Teams zusammenarbeiten. Grösse und Komplexität der Teilaufgaben wachsen kontinuierlich, je nachdem ob die Studierenden im Rahmen von Gruppen-, Bachelor-, Semester- oder Masterarbeiten zum «Flagship» Projekt beitragen.
Die Projekte orientieren sich an aktuellen Szenarien aus dem Alltag und Fragestellungen aus der Forschung und Industrie: Die Studierenden entwickeln zum Beispiel Algorithmen, Sensoren und Mechanik damit vierbeinige Roboter Menschen mit Sehbehinderungen führen können, arbeiten an selbstfahrenden kleinen Rennautos oder entwickeln Sensoren, die darüber Auskunft geben, wo und wie oft Stühle auf öffentlichen Plätzen in Zürich genutzt werden.
Bei allen Projekten, egal ob klein oder gross, lernen die Studierenden viel mehr als nur die Lehrinhalte zu verstehen – sie üben, realistische Aufgabenstellungen zu finden und technisch korrekt zu formulieren, eine gewünschte Funktion mit dem bestehenden Wissen umzusetzen, sich für eine Lösungsvariante zu entscheiden, und diese in der Praxis umsetzen, mit allen Tücken und Unwägbarkeiten. Bei den grossen Projekten lernen sie auch, mit knappen Budgets umzugehen, Teams zu führen und zu kommunizieren.
Insgesamt betreut das Center jährlich rund 600 Studierende bei Kursen und Projekten.
Dass Projekte aufbauend von der Bachelor- bis zur Masterstufe angeboten werden, bewertet die Konferenz des Lehrkörpers positiv. Das schaffe einen umfassenden und zusammenhängenden Bildungsweg für die Studierenden. Das Center verbinde die theoretischen Grundlagen konsequent mit der Anwendung.
Jetzt anmelden zur Verleihung des KITE-Awards
Der KITE-Award wird im Rahmen der Innovation in Learning and Teaching Fair am 15. Mai ab 17.00 Uhr verliehen. Der Anlass vereint die Learning and Teaching Fair, bei der sich ETH-Dozierende über innovative Lehrprojekte und -ideen austauschen und den KITE Award, mit dem die Konferenz des Lehrkörpers alle zwei Jahre besonders überzeugende Lehrinnovationen prämiert.
Immer aktuell informiert
Möchten Sie stets die wichtigsten internen Informationen und News der ETH Zürich erhalten? Dann abonnieren Sie den Newsletter «Intern aktuell» und besuchen Sie regelmässig Staffnet, das Info-Portal für ETH-Mitarbeitende.