Anleitungen & Kursmaterialien

Die Wahl von Moodle als zentrale Plattform für die Präsentation und Distribution Ihrer Lerninhalte wird im Sinne der Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen verschiedener Art ausdrücklich begrüsst.

Für viele Studierende ist bereits das Zusammentragen von Lerninhalten aus verschiedenen Quellen an einer zentralen Stelle eine erste große Hilfe.

Moodle als E-Learning-Plattform bringt alles mit, was es braucht, um eine gute Zugänglichkeit im Sinne des Universal Design zu gewährleisten: System und Inhalte sind flexibel nutzbar und kompatibel mit assistiven Technologien wie Screenreadern und Spracheingabesoftware (Maschinenlesbarkeit).

Wenn Sie Moodle in erster Linie für die Bereitstellung von Dokumenten verewenden, stellen Sie sicher, dass die Dokumente selbst barrierefrei zugänglich sind. Siehe dazu unseren Artikel zu Barrierefrei zugängliche Dokumente und Präsentationen.

Einstellungen und Komponenten

Die Struktur in Kachelansicht

Die Ansicht „Kacheln“ führt zu einer unlogischen Überschriftenstruktur, die für neue Teilnehmer verwirrend und irreführend sein kann

Verwenden Sie stattdessen z. B. die Ansicht „Themenabschnitte“

Einstellungen für das Kursformat ändern

Wählen Sie im Kursmenü

  1. Einstellungen
  2. Kursformat
  3. Format aus der Dropdown-Liste auswählen

Sie können andere Kursformate aus der Liste ausprobieren und sie mit dem h123-Überschriften-Bookmarklet testen: externe Seite h123 Bookmarklet

Ziehen Sie dort eines der blauen Symbole auf Ihre Lesezeichenliste. z.B. "Show Headings"

Ab 2025 steht uns in Moodle das Brickfield Accessibility Toolkit zur Verfügung. Dieses erlaubt unseren Autorinnen und Autoren, sich einen Überblick über die Zugänglichkeit ihrer editorischen Moodle-Inhalte (Texte, Bilder, Tabellen, Medien und Links) zu verschaffen. Es ist verknüpft mit unseren Ressourcen und Anleitungen zur Verbesserung der Accessibility.

Das Brickfield Accessibility Toolkit muss jedoch durch die Dozierenden/Teachers manuell für jeden Moodle-Kurs einzeln als Block in der rechten Seitenleiste hinzugefügt werden. Und zwar wie folgt:

  1. Navigieren Sie in ihren Kurs
  2. Aktivieren Sie den Bearbeitungsmodus
  3. Öffnen Sie die Seitenleiste
  4. Klicken Sie auf „+ Block hinzufügen“ und dann auf „Accessibility+ Review“.

Anschliessend aktivieren Sie das Plugin durch Starten der ersten Accessibility-Analyse des Kurses durch Klick auf „Submit for analysis“.

Warten Sie bis die erste Analyse abgeschlossen ist. Dies kann einige Stunden dauern.

Verschaffen Sie sich in der Accessibility+ Review einen Überblick über die Zugänglichkeit des Kurses. Über die tabellarische Darstellung zu Problemen mit Bildern, dem Layout, Links, Medien, Tabellen und Text erfahren Sie in den Leitfäden wie sie diese vermeiden können.

Viel Spass mit dem Tool und viel Erfolg bei der Umsetzung.

Unterstützung jederzeit unter

Vorsicht bei Moodle-Plugins und -Komponenten

Moodle verspricht, für seine Kernkomponenten die Voraussetzungen für die Erstellung barrierefreier Inhalte zu schaffen. Der nächste Abschnitt beschreibt die wichtigsten Aspekte, die zu beachten sind.

Vorsicht ist geboten bei den zahllosen zusätzlichen Modulen und Komponenten, wie H5P-Quiz, Videoplayer und viele mehr.

Wir sind dabei, Erfahrungen über die Barrierefreiheit häufig verwendeter Komponenten und Plug-ins zu sammeln und auf dem neuesten Stand zu halten. Bitte helfen Sie uns!

Überarbeiten Sie gerade Ihre Moodle-Inhalte oder erstellen Sie einen neuen Kurs in Moodle? Kontaktieren Sie uns unter , um eine Einschätzung der Komponenten/Module zu erhalten, die Sie verwenden möchten. Wir helfen Ihnen gerne, optimale Konfigurationen zu entwickeln oder zeigen Ihnen allenfalls zugängliche Wege auf. Gerne lernen wir dabei aus Ihren Erfahrungen.

In Moodle können Sie grundsätzlich zwischen zwei Möglichkeiten wählen, um Videoinhalte bereitzustellen.

  • Per Upload auf die an der ETH Zürich gehostete Videoplattform Kaltura und Einbetten in Moodle
  • Durch Einbetten von Videos auf kommerziellen Videoplattformen wie Youtube oder Vimeo

Für beide Möglichkeiten gibt es Optionen, um sicherzustellen, dass die eingebetteten Videoplayer zugänglich sind.

Hinweis: Wir empfehlen, für Ihr Video Kaltura zu verwenden, um Ihre eigenen Videoinhalte vor Urheberrechtsverletzungen zu schützen.

Siehe auch: Barrierefrei zugängliche Medien

Kaltura: Zugängliches  Setup

Für Videos in Moodle empfehlen wir die Einbettung via Kaltura. Wählen SIe dabei die Option „Full Player“ und versehen Sie ihre Videos mit sorgfältig geprüften Untertiteln, um die Barrierefreiheit zu gewährleisten.

Wählen Sie im Einstellungseditor die Schaltfläche „Embed Kaltura Media“.

Settings > General > Embed Kaltura Media

Gehen Sie zu dem gewünschten Video in Ihrer Mediensammlung und klicken Sie auf "Embed Settings".

In der neuen Ansicht wählen Sie Full Player aus dem Dropdown-Menü "Choose Player“.

Dieser Player erlaubt es Ihren Nutzerinnen ihr Videoerlebnis individuell anzupassen (Anzeige von Untertiteln, Abspielgeschwindigkeit, Position im Video, Lautstärke, ...). Die Bedienung klappt auch ohne Maus, mit Tastatur alleine.

Embed Settings > Choose Player > Full Player

Untertitel (Closed Captions) in Kaltura

Untertiteldateien werden zu Videos in der Kaltura-Mediensammlung „My Media“ im Moodle-Hauptmenü hinzugefügt.

Wenn Sie keine Untertitel-Dateien für Ihr Video parat haben, können Sie diese ganz einfach mit dem sonix.ai Transkriptionsdienst automatisch generieren. Wählen Sie dort das .vtt-Format aus. Zugang zu sonix.ai erhalten

Um Ihre Untertiteldateien hochzuladen und in Ihr Video einzubinden, wählen Sie My Media > Edit (Stiftsymbol)

Wählen Sie in der Bearbeitungsansicht eines bestimmten Videos die Registerkarte Untertitel (Captions) und laden Sie Ihre Untertiteldatei hoch. Wir empfehlen das .vtt-Format.

Captions > Upload captions file

Youtube: Zugängliches Setup

Moodle erlaubt auch die Einbettung von Videos von kommerziellen Videoplattformen.

Derzeit ist der Youtube-Videoplayer gut zugänglich. Sehen Sie, wie Videos von Youtube barrierefrei in Moodle eingebettet werden können.

Wählen Sie im Einstellungseditor die Schaltfläche „Multimedia“ (Video / Play-Symbol).

Settings > General > Multimedia

In der neuen Ansicht wählen Sie den Reiter „Video“ und fügen den Link zu Ihrem Video auf einer Plattform ein.

1) > Video source URL

Legen Sie im Akkordeon unter Display options einen beschreibenden Titel für das einzubettende Video fest.

2) > Display options > set Title

Aktivieren Sie unter Advanced settings das Kontrollkästchen Show controls anzeigen

3) > Advanced settings > [x] Show controls

Öffnen Sie im Akkordeon Subtitles and Captions die Registerkarte Captions und laden Sie Ihre saubere und geprüfte Untertiteldatei hoch.

4) > Subtitles and captions > Caption (tab) > Upload and set language

Barrierefreie Inhalte erstellen

Bei komplexen digitalen Inhalten ist es auch in Moodle wichtig, dass Inhalte in eine klare und saubere Überschriftenstruktur eingebettet sind, die den Inhalt hierarchisch gliedert.

Dabei sollte besonders darauf geachtet werden, dass die Überschriften den jeweils nachfolgenden Inhalt kurz und prägnant beschreiben und sich die hierarchische Struktur in den gewählten Überschriftenebenen widerspiegelt. In korrekt verschachtelten Überschriftenstrukturen werden keine Überschriftenebenen übersprungen.

Screenreadernutzerinnen nutzen Überschriften zur Navigation. Sie können direkt von Überschrift zu Überschrift oder zur nächsten Überschrift einer bestimmten Ebene springen.

Überschriften im Moodle-Editor

Screenshot der Moodle-Kursseite mit Visualisierung der Überschriftenstruktur

Nach Markierenl des Textes, den Sie als Überschrift einer bestimmten Ebene kennzeichnen möchten, öffnet der tinyMCE-Texteditor automatisch ein Overlay mit Tagging- und Formatierungsoptionen: fett, kursiv, Überschriften verschiedener Ebenen, Absatz, etc.

Überprüfen der Überschriftenstruktur

Da die Gesamtstruktur der Überschriften in Moodle schnell unübersichtlich wird, empfehlen wir, das Bookmarklet h123 von Hinderling Volkart zu verwenden, um die Überschriftenstruktur vor der Veröffentlichung Ihres Kurses (Anmerkung: in der Rolle als „Studierende“ in Moodle) zu überprüfen und zu überarbeiten.

externe Seite h123 Bookmarket installieren

Das Bookmarklet kann einfach in die Lesezeichenleiste der meisten Browser gezogen und für beliebige Webinhalte verwendet werden. Eine ausführliche Anleitung finden Sie in unserem Moodle-SelbstlernkursKurs TeachingLab.

Lesen Sie mehr zur Überprüfung der Seiten- und Überschriftenstruktur

HTML-Ansicht im Moodle-Editor

Oft ist es einfacher und übersichtlicher, semantische Tags (z.B. h1-h6) manuell in der HTML-Ansicht des Editors zu bearbeiten. Klicken Sie dazu auf „View“ und wählen Sie „<> Source code“:

In dem sich öffnenden Overlay können Sie den HTML-Quellcode nach Ihren Wünschen anpassen:

Tabellen

Wenn Datentabellen richtig verwendet werden, stellen sie in den meisten Fällen Daten dar, die nach mindestens zwei Dimensionen klassifiziert sind. In der Tabellendarstellung wird diese Klassifizierung dann in Form von Spalten und Zeilen wiedergegeben. Aus diesem Grund müssen zugängliche Tabellen in der Regel sowohl mit Spalten- als auch mit Zeilenüberschriften versehen werden.

Zeilen- und Spaltenüberschriften sind für Screenreader-Nutzer sehr wichtig. Sie helfen ihnen, den Kontext der Tabellendaten zu erkennen, indem sie die jeweiligen Zeilen- und Spaltenüberschriften ankündigen, wenn innerhalb Spalten resp. Zeilen navigiert wird.

Zuweisung von Tabellenüberschriften zu einer Zeile/Spalte

Der tinyMCE Tabelleneditor von Moodle bietet die Möglichkeit, Tabellenzellen als Tabellenüberschriften <th> zu kennzeichnen:

  1. Markieren Sie die Zeilen/Spalten, die Sie als Tabellenüberschriften definieren möchten
  2. Wählen Sie den Tab „Table“ im Menü des Editors
  3. Wählen Sie "Cell"
  4. Dann "Cell properties", um das entsprechende Overlay zu öffnen

Dort wählen Sie "Header Cell" unter "Cell type":

Komplexere Tabellen

Die ersten Spalten oder Zeilen enthalten nicht immer die wichtigsten Informationen (z. B. laufende Nummern in der ersten Spalte). HTML erlaubt daher Tabellenüberschriften (<th>-Elemente) in anderen Zellen als der ersten Spalte/Zeile oder sogar mehrere <th>s, wie in unserem Beispiel.

Ansicht des Quellcodes: Course Settings tab > TinyMCE editor View tab > Source code

Andere komplexe Tabellen enthalten verbundene Zellen und mehrere Ebenen von Tabellenüberschriften. Obwohl es im Allgemeinen besser ist, komplexe Tabellen in einfachere Tabellen aufzuteilen, ist es möglich, auch diese komplexen Tabellen in der Quellcodeansicht zugänglich zu machen. Lesen Sie in solchen Fällen die „), um eine praktikable Lösung zu finden.

Listen

Listen-Tags sind für Screenreader-Nutzer von entscheidender Bedeutung. Wenn Auflistungen nicht als Listen gekennzeichnet sind, haben Screenreader-Nutzerinnen keine Möglichkeit, ihr Ausmass abzuschätzen. Das macht es schwierig zu entscheiden, ob die gesamte Liste „gelesen“ oder übersprungen werden soll.

Barrierefreie Listen jeglicher Art sind immer explizit als Listen ausgezeichnet. Moodle formatiert Listen und Aufzählungen nicht automatisch als Listen, auch wenn ihnen ein Minus- oder Sternchenzeichen vorangestellt ist. Nutzen Sie dazu die Formatierungsmöglichkeiten des Moodle-Editors (3).

Schreiben Sie die Listenpunkte, markieren Sie sie (1), öffnen Sie die "Reveal and hide additions toolbox" (drei Punkte) (2) und wählen Sie im Moodle-Editor „Nummerierte Liste“ oder „Aufzählungsliste“.

Barrierefreie Linktexte sind selbsterklärend, was das Linkziel des Links betrifft.

Vermeiden Sie daher Linktexte wie „hier klicken“, „PDF“ oder „mehr lesen“, bei denen der Kontext nicht klar ist.

Überlegen Sie stattdessen für jeden Link, wie eine präzise, aber kurze Beschreibung aussehen könnte.

Besonderes Augenmerk sollte auf Seiten mit vielen ähnlichen Links gelegt werden: Beispiele:

  • Übersichtsseite einer Zeitung: „zum Artikel
  • Übersichtsseite eines Kursanbieters: „zum Kurs

Geben Sie in diesen Fällen den Namen des Artikels/Kurses im Linktext an.

Wie bei allen digitalen Formaten und Technologien müssen auch in Moodle die folgenden allgemeinen Aspekte berücksichtigt werden:

 

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