Data Stewards und ihre Rolle im Forschungsdatenmanagement

Im 17:15 Kolloquium der ETH-Bibliothek vom 21. November 2024 stellt Lars Schöbitz die Rolle von «Data Stewards» und deren wichtige Funktion im Forschungsdatenmanagement vor. 

Dr. Julian Dederke (ETH-Bibliothek), Professorin Elizabeth Tilley, Lars Schöbitz (D-MAVT, Global Health Engineering)

Das 17:15 Kolloquium der ETH-​Bibliothek  
Donnerstag, 21. November 2024, 17.15 Uhr  
Plan for tomorrow today: a model for data stewardship 

Lars Schöbitz, professioneller Datenwissenschaftler, Dozent Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik 
ETH Zürich, Campus Zentrum, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, MM C 78.1 – Alumni Pavillon oder via externe Seite Livestream.  
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Die Standards für wissenschaftliche Genauigkeit, offene Verfügbarkeit und die Reproduzierbarkeit wissenschaftlicher Ergebnisse verschieben sich weltweit. In der Schweiz wurde 2021 die Nationale Strategie für Open Research Data (ORD) verabschiedet. Mit den darin formulierten Leitideen und dem dazugehörigen Aktionsplan wird ein möglichst offener Umgang mit Forschungsdaten gefördert. Seither wurden beträchtliche Mittel für verschiedene Massnahmen zur Förderung von ORD bereitgestellt. Eine davon zielt darauf ab, „Data Stewardship“ zu etablieren. Data Stewards sollten Forschende dabei unterstützen, ihre Daten und ihren Code nach internationalen Standards wie etwa den FAIR-Prinzipien für die gemeinsame Nutzung öffentlich zu machen. 

In seinem Vortrag wird Lars Schöbitz Forschungspraktiken vorstellen, die an der Professur für Global Health Engineering (ETH Zürich) etabliert wurden. Die Praktiken konnten dank einem «Data Steward» eingeführt und umgesetzt werden.

Lars Schöbitz wird das Profil eines «Data Stewards» präsentieren und diskutieren, welche Skills und Voraussetzungen für diese Rolle aus seiner Sicht erforderlich sind. Mit einem Fallbeispiel wird Schöbitz den Ansatz zur Erstellung offener Daten und Codes als individuelle Forschungsprodukte erläutern. Er wird den Unterschied darlegen zwischen diesen Produkten und den aus ihnen abgeleiteten wissenschaftlichen Artikeln und warum Daten und Codes manchmal sogar wertvoller sein können als die Artikel. Zudem wird Schöbitz den Aufbau einer Data-Stewardship-Community in einem Projekt zu Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) thematisieren.

Lars Schöbitz ist Umweltingenieur, Abwasserexperte und Datenwissenschaftler mit mehr als zehn Jahren Berufserfahrung. Er hat als Forscher und Berater für verschiedene Organisationen gearbeitet, unter anderem für das Statistische Amt des Kantons Zürich. Seine reichhaltigen Erfahrungen haben Schöbitz gelehrt, dass gutes (Forschungs-)Datenmanagement nicht allein in einem Online-Kurs erlernt werden kann, sondern durch praktische Erfahrungen und eine positive Lernumgebung vermittelt werden sollte. 

Heute arbeitet Lars Schöbitz als professioneller Datenwissenschaftler. Er bildet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der ETH Zürich aus sowie Beamte im WASH-Netzwerk (Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene) in der Schweiz und weltweit. Schöbitz setzt sich zudem für die Grundsätze der offenen Verwaltung und von Open Science ein und engagiert sich für eine effektive Zusammenarbeit und für die Reproduzierbarkeit von wissenschaftlichen Berechnungen.

Das 17:15 Kolloquium der ETH-​Bibliothek bietet einen Rahmen für Weiterbildung und Diskussion von Themen aus dem Bibliotheks-​, Museums-​ und Archivbereich. Die Formel lautet: 30 Minuten Vortrag + 30 Minuten Diskussion = Inspiration für den Arbeitsalltag.

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