Ein Augenmass fürs Gleichgewicht

Der Name Peter Frischknecht ist am Departement für Umweltsystemwissenschaften Programm. Seit 25 Jahren leitet er die Departements- und Studienkoordination – mit Erfolg.

Peter Mark Frischknecht (D-USYS)
Peter Frischknecht auf der Terrasse des CHN-Gebäudes, wo der Koordinator des Departements Umweltsystemwissenschaften sein Büro hat: Jede Veränderung im D-USYS hat er an vorderster Front miterlebt. (Bild: ETH Zürich/Rebecca Wyss)

Als Peter Frischknecht vor 25 Jahren als Koordinator des Studiengangs Umweltnaturwissenschaften an die ETH kam, herrschte Aufbruchsstimmung: Geprägt von den Umweltkatastrophen in den 80er-Jahren (Stichworte Tschernobyl und Schweizerhalle, vgl. ETH Life Print, April 2013) wollte die ETH durch den noch jungen Studiengang Experten für die neue gesellschaftliche Herausforderung ausbilden. «Die Pioniere des Studiengangs waren von einem ‹Spirit› beseelt – von einem Geist, etwas für die Umwelt zu tun», erinnert sich der Departements- und Studienkoordinator an die damalige Atmosphäre. Zu diesen Pionieren gehörte auch Frischknecht.

Jede Veränderung im Departement erlebte er an vorderster Front mit. Dazu gehörte die Aufteilung der Abteilung Naturwissenschaften in die Abteilungen Biologie, Umweltnaturwissenschaften und Erdwissenschaften sowie deren Überführung in Departemente. Aber auch die späteren Fusionen des früheren Departements Umweltnaturwissenschaften mit den Forst- und Agrarwissenschaften oder dessen Namensänderung zur heutigen Fassung Umweltsystemwissenschaften gestaltete er mit.

Soviel Freiheit wie möglich

Heute gehört das Departement mit seinen rund 60 Professoren (inklusive Titularprofessoren) zu den grössten an der ETH. Das hat nicht nur Vorteile, wie Frischknecht weiss. Früher habe man jedes Geschäft in der Professorenkonferenz verhandeln können. «Heute ist die Runde zu gross dafür.»

Umweltingenieur-Studierende
Umweltingenieur-Studierende bei der Feldarbeit in Eschenbach. (Bild: ETH Zürich)

Die Folge war laut dem Departementskoordinator ein Wechsel von Basis- zu mehr Stellvertreterdemokratie. Dies erforderte eine Geschäftsordnung, die dafür verbindliche Strukturen mit Ausschüssen und Kommissionen vorsah. «Wir stellten damit auch sicher, dass innerhalb des Departements jede Einheit von den getroffenen Entscheiden Kenntnis bekommt.» Eine schwierige Aufgabe. Laut Frischknecht folge man an der ETH der Logik: So viel Freiheit wie möglich, so wenig Einheitlichkeit wie nötig.

«Meine Aufgabe ist es, nach Augenmass ein Gleichgewicht zu finden.» Wenn also ein Institut seinen Webauftritt selbst gestalten will, lasse man ihm weitgehend freie Hand. Bei der Lehre entscheide jedoch das Departement, wie diese gestaltet sein müsse.

Gesuchte Absolventinnenund Absolventen

Der 62-Jährige hat einiges erreicht. Was genau, ist an den Resultaten der regelmässigen Absolventen- und Arbeitgeberbefragungen abzulesen. Die Rückmeldungen zeigen: Die Umweltnaturwissenschaftsabsolventen sind gefragt. Das war nicht immer so. «Der Anfang war schwierig. Kaum ein Betrieb wusste, welche Fähigkeiten unsere Studenten nach dem Abschluss aufweisen.» Heute sieht es anders aus. Aufgrund des Dialogs mit der Aussenwelt wird Frischknecht fortlaufend mit den Anforderungen durch der Praxis konfrontiert. Die Herausforderung für die Umsetzung dabei: «Die Ausbildung muss sowohl die aktuellen Bedürfnisse der Wirtschaft berücksichtigen als auch langfristige nutzbares Fachwissen und Kompetenzen vermitteln, die es den Absolventen erlauben, den Wandel nachhaltiger Entwicklung zu gestalten»

Studienganginitiative als schöner Abschluss

Diesem Credo folgt er auch in seinem letzten grossen Projekt: der Studienganginitative UMNW2022. Ziel ist es, die bisherige Lehre und Forschung von Grund auf zu evaluieren und wo notwendig neu auszurichten. Damit prägt Frischknecht auch die Ausbildung der Zukunft entscheidend mit: «Für mich ist das ein schöner Abschluss meiner langjährigen Arbeit.»

Dienstjubiläen

Februar/März 2014

30 Jahre
Februar

Dr. Klaus Bredel, Abteilung Controlling
Teresa Probanowski-Angst, Inst.f. Lebensm.wiss.,Ern.,Ges.
Erich Felder, Laboratorium für Festkörperphysik
Dr. Björn Oddsson, WBZ Angewandte Erdwissenschaften

25 Jahre
Februar

Prof. Dr. Martin Wild, Institut für Atmosphäre und Klima
Marcel Rene Bourquin, ETH Bibliothe
Dr. Peter Mark Frischknecht, Dep. Umweltsystemwissenschaften

März
Domenica Wieghardt Wild, ID Service Delivery
Michele Tüscher, ID Service Delivery

20 Jahre
Februar

Sonja Baldauf, CCSAP
Béatrice Monsch Hänsli, Dienste

März
Reto Ambühler, ID Basisdienste
Dr. Martino Luginbühl, Studienorientierung & Coaching
Daniel Bührer, ETH-Bibliothek
Dr. Vadim Geshkenbein, Institut für Theoretische Physik

15 Jahre
März

Cornelia Auer, V. Wasserbau, Hydrologie u. Glaz.
Beat Helbling, Gasverflüssigung

10 Jahre
Februar

Barbara Franziska Widmer, Institut für Bildverarbeitung
Olivier Gygi, ETH Bibliothek
Dr. Silvio Lorenzetti, Institut für Biomechanik
Anh-Tuyêt Rüegg-Huynh, Studienadministration
Marlen Karlen, Lab. für Anorganische Chemie
Maria Murillo-León, Bereich VP Personal & Ressourcen

März
Dr. Oliver Dietrich Amft, Institut für Elektronik
Dr. Markus Kalisch, Seminar für Statistik
Regina Maria Zäch, Institut für Integrative Biologie
Stephan Albert Rüegg, Bauprojekte, inkl. Leitung
Dr. Daniel Werner Meyer-Massetti, Institut für Fluiddynamik
Reto Hiltebrand, Betrieb
Ulrich Abele, ID Software Services

Altersrücktritte
Februar

Joseph Kaelin, Inst. f. Technologie in der Architektur
Ursula Gottschalk, Rektorat
Egon Bader, Dep. Physik
Dr. Theodora Rauch-Schwegler, Dep. Architektur
Beat Gerber, Bereich Präsident
Dr. Andreas Badertscher, Inst. f. Teilchenphysik

März
Martin Ebnöther, Bereich VP Forschung & Wirtschaftsbez.
Liselotte Artel, Inst. f. Quantenelektronik
Judith Inglin, Bereich VP Finanzen & Controlling
Luciano Periale, Inst. f. Teilchenphysik

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