Neu an der ETH: Susanne Ulbrich

Die Physiologin Susanne Ulbrich ist seit September 2013 an der ETH. Sie erklärt, was sie an ihrem Forschungsgebiet fasziniert und weshalb sie ihren Arbeitsweg so schätzt.

Susanne Ulbrich
Susanne Ulbrich ist Professorin für Tierphysiologie am Institut für Agrarwissenschaften. (Bild: ETH Zürich/Giulia Marthaler)

Was hat Sie motiviert, an die ETH Zürich zu kommen?
Susanne Ulbrich: Die ETH Zürich stärkt den Bereich Agrarwissenschaften und plant gemeinsam mit Partnern den Versuchsbetrieb «Agrovet-Strickhof». Es ist eine einmalige Gelegenheit, dieses Grossprojekt mitgestalten zu können. Es eröffnet eine langfristige Perspektive, die ich für meine Arbeit brauche. Denn um erforschen, wie sich Umwelteinflüsse auf die Entwicklung bei Nutztieren auswirken, muss man die Prozesse über mehrere Generationen beobachten.

Worin liegt für Sie der besondere Reiz der Tierphysiologie?
Mich fasziniert, wie frühes Leben entsteht, wie sich aus einzelnen, zunächst identischen Zellen ein Lebewesen mit zahlreichen Zellen, Geweben und Organen entwickelt, die sehr unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Es interessiert mich, in welcher Wechselwirkung mit der Umwelt diese Entwicklung steht, denn Embryos reagieren besonders empfindlich auf äussere Einflüsse. Störungen bei der Fortpflanzung, deren Ursachen zu einem grossen Teil noch unbekannt sind, können erhebliche Ertragseinbussen in der Produktion von Lebensmitteln tierischer Herkunft verursachen. Die Erkenntnisse aus der Forschung mit Grosstieren lassen sich unter bestimmten Umständen auf andere Tierarten übertragen und sind auch für die Humanmedizin relevant.

Wo finden Sie den Ausgleich zu Ihrer Arbeit?
Ich habe eigentlich immer meine Arbeit als Ausgleich zu meiner Familie mit unseren vier Kindern empfunden. Von beidem erhole ich mich, indem ich mit meinem E-Bike zwischen der ETH und meinem Wohnort, dem Züricher Oberland, pendle – eine längere Strecke ohne Ablenkung, bei der der Kopf ausspannen kann und mitunter die besten Ideen entstehen.

Zur Person

Susanne Ulbrich ist seit September 2013 Professorin für Tierphysiologie am Institut für Agrarwissenschaften. Die 38-jährige Deutsche forscht über den Stoffwechsel von Nutztieren, wobei sie insbesondere Umwelteinflüsse auf die Fortpflanzung untersucht. Ihre Professur spielt eine Schlüsselrolle im Projekt Agrovet-Strickhof das die ETH Zürich zusammen mit der Universität Zürich und dem Kanton Zürich plant.

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