Für Masterfeiern, die einen mit Stolz erfüllen

Masterfeiern sind ein Höhepunkt im Leben der Studierenden. Deshalb macht sich VSETH-Präsident Julia Wysling in ihrer Kolumne für Masterfeiern stark, die Studierende wirklich mit Stolz erfüllen.

Vergrösserte Ansicht: Masterfeier D-MAVT 2013
Masterfeiern, wie die des D-MAVT im vergangenen Jahr, sind etwas Besonderes. (Bild: ETH Zürich/Agnes Rupacher, D-MAVT)

Mit dem Ende des Frühlingssemesters endet auch für viele Studierende ihre Zeit an der ETH. Die meisten von ihnen werden wohl nur ein weiteres Mal einen Fuss auf den Campus setzen: Zur Masterfeier, die je nach Departement auch gut ein Jahr nach Studienabschluss stattfinden kann.

Die Erwartungen an diese Feier sind nicht klein: Nach durchschnittlich fünf Jahren an der Hochschule, einer grossen Menge an investiertem Herzblut fürs Studienfach und hoffentlich dem einen oder anderen schönen Moment in den ETH-Räumlichkeiten erhofft man sich, einen würdigen Abschied zu erfahren.

Die Bemühungen von Seiten der ETH, dieser Hoffnung entgegen zu kommen, lassen meiner Erfahrung nach in vielen Studienfächern zu wünschen übrig. Die Organisation der Masterfeiern wurde in den Hoheitsbereich der Departemente verlagert.

Die Folge sind Masterfeiern, wie sie verschiedener nicht sein könnten: An einem Departement mussten sich die Studierenden mit Finanzierung durch den Fachverein zum Beispiel ihre Abschlussfeier bislang selbst organisieren, an einem anderen Departement gingen mitten in der Diplomvergabe die dazugehörigen Rosen aus.

Ein unvergesslicher Tag

Natürlich gibt es Beispiele von Masterfeiern an der ETH, an denen man sieht, dass sich das Departement viel Mühe gibt – ein wirklich feierlicher Anlass, der einen mit Stolz erfüllt, und ein unvergesslicher Tag im Leben bleibt ist es aber auch dann bei Weitem nicht.

Positive Beispiele von Abschlussfeiern fallen wohl jedem sofort ein: Jeder zweite Hollywood-Teenagerfilm enthält eines. Die Bilder von den Zeremonien mit den Roben, Hüten und emotionalen Reden prägen auch die schweizerischen Vorstellungen von diesem wichtigen Tag im Leben – die Enttäuschung, dass die Realität dann eine ganz andere ist, ist dementsprechend gross.

Die EPFL geht für meinen Geschmack mit gutem Beispiel voran. Die Abschlussfeier findet für alle Absolventen am selben Tag statt: zuerst gemeinsam und dann getrennt nach Studienrichtung , aber immer ist es ein grosses Fest für alle Familien.

Auch an der ETH wäre es nicht schwierig, die Masterfeiern ein bisschen aufzuwerten. Aus der Hoheit der Departemente muss man sie ja nicht ausgliedern – es reicht diesen genug Hilfeleistung zu bieten, um für ihre Absolventen eine akzeptable Zeremonie zu organisieren, zum Beispiel indem man ihnen genug Rosen bereitstellt.

ETH Alumni einbinden

Die Möglichkeit, die Feier dann mit einem departementsspezifischen Touch individuell zu gestalten und vielleicht auch den Absolventinnen und Absolventen die Möglichkeit zu geben, sie mitzugestalten, sollte auf jeden Fall bestehen. Das bereits erwähnte Grundgerüst zu bieten, ist keine Hexerei und könnte meiner Ansicht nach zum Beispiel von den ETH Alumni übernommen werden – wo sonst sind sie so nahe an ihrem zukünftigen Publikum und welcher Anlass neben dem Erstsemestrigentag ist an der ETH so prägend wie eine schöne Masterfeier?

So würde das Ganze sogar zu einer Win-Win Situation: Mit einem guten, zeitlosen Konzept und ein paar Arbeitsstunden, dies mein Vorschlag, könnten die ETH Alumni für sich werben wie an keinem anderen Ort, während die stolzen MasterabsolventInnen eine Feier erleben, die der geleisteten Arbeit gerecht wird.

Zur Person

Vergrösserte Ansicht: Julia Wysling

Im November 2013 wählte der Mitgliederrat, das oberste Organ des Studierendenverbands VSETH, Julia Wysling zu seiner Präsidentin. Sie wurde 1990 in Zürich geboren und ist in Zürich, Wien und Uster aufgewachsen. Nach erfolgreich absolvierter Matura an der Kantonsschule Rämibühl inklusive Austauschjahr in Australien studiert sie seit 2009 an der ETH Mathematik. Zuvor war Julia Wysling schon in ihrem Fachverein VMP (Verein der Mathematik- und Physikstudierenden), in mehreren VSETH-Kommissionen und im Verein SoNaFe/WiNaFe tätig. Besonders faszinierend an der Arbeit im VSETH findet sie das Zusammenspiel zwischen der politischer Vertretung der Studierenden und dem Angebot von Dienstleistungen. In ihrer Freizeit trainiert Julia Wysling für einen Triathlon.

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