HV befasst sich mit Leitbild-Entwurf und neuem Studiengang
Die Hochschulversammlung (HV) ist das wichtigste Mitwirkungsgremium der ETH Zürich. Am 12. März 2015 hat sie unter anderem den Entwurf eines ETH-Leitbilds und einen neuen, politikorientierten Master-Studiengangs diskutiert.
Die HV ist das wichtigste Mitwirkungsgremium der ETH Zürich. Sie befasst sich mit Themen, die zur Entwicklung der ETH beitragen. (Bild: ETH Zürich / Alessandro Della Bella)
Die Hochschulversammlung (HV) der ETH Zürich vereinigt alle vier Hochschulgruppen: Lehrkörper, Mittelbau, Studierende sowie administrative und technische Mitarbeitende. Sie begleitet konstruktiv-kritisch die Führungsarbeit der Schulleitung und des ETH-Rats, diskutiert hochschulpolitische Themen und sorgt an der ETH Zürich für die Einhaltung der Mitwirkung.
An ihrer Plenarversammlung vom 12. März 2015 befasste sich die HV unter anderem:
- mit dem Inhalt und der Ausrichtung des Leitbilds der ETH Zürich. Dieses kursiert derzeit ETH-intern als Entwurf zur Vernehmlassung. Das aktuelle ETH-Leitbild stammt aus dem Jahr 1996 und sollte im Rahmen der Strategieentwicklung 2012 bis 2016 überarbeitet werden. Hierzu legte die Schulleitung 2013 einen Entwurf vor.
Auf Wunsch der Hochschulgruppen wurde die Erarbeitung eines neuen Leitbilds 2014 der Schulleitung unter ETH-Präsident Lino Guzzella übergeben. Im nun vorliegenden Entwurf umfasst das Leitbild acht Grundsätze über das Selbstverständnis und die Werte der Hochschule.
Auch der neue Leitbild-Entwurf stiess in der HV auf Vorbehalt: Selbst wenn er in Zügen durchaus die ETH, ihre Kultur und ihre Grundsätze anspreche, so fehle es ihm insgesamt an «Seele». Der Charakter des Leitbilds sei zu wenig visionär und die sprachliche Qualität zu verbessern. Diskutiert wurden zwei Varianten: Eine, die das Leitbild weiter anreichern möchte, und eine, die das Leitbild noch radikaler kürzen möchte.
Eine Arbeitsgruppe wird nun eine Stellungnahme zuhanden des ETH-Präsidenten ausarbeiten. - im Rahmen der Mitteilungen aus der Schulleitung mit dem neuen Master-Studiengang (MSc) in «Science, Technology and Policy» der ETH Zürich. Dieser Studiengang startet erstmals im September 2015. Er ermöglicht es Studierenden, die an der ETH und an der EPFL einen Master in den Natur-, Ingenieur- und Architekturwissenschaften absolvieren, dass sie zusätzlich einen Masterabschluss in der Politikanwendung erwerben können (vgl. ETH-News vom 19. Februar 2015). In der Diskussion sagten Studierende in der HV, dass der «Doppelmaster» für eine bestimmte Gruppe interessant sei, dass aber sein langfristiger Wert derzeit unsicher sei.
Weiter nahm die HV zur Kenntnis, dass
- die Ombudsstelle der ETH Zürich im Jahr 2014 insgesamt 82 Ratsuchende mit Blick auf den Erhalt der Qualität und der Effizienz des Betriebs unterstützt hat.
- die HV und der ETH-Bereich aufgerufen sind, eine Stellungnahme zum Entwurf des externe SeiteLeistungsauftrags des Bundesrats an den ETH Bereich für die Jahre 2017 bis 2020 zu erarbeiten. Der Leistungsauftrag bestimmt die Schwerpunkte und Ziele des ETH-Bereichs in Lehre, Forschung und Dienstleistung für eine Periode von jeweils vier Jahren.
- der ETH-Rat für die Findung einer künftigen Präsidentin oder Präsidenten der EPFL dasselbe Verfahren gewählt hat wie bei der ETH Zürich, als der ETH-Rat 2013 den heutigen ETH-Präsidenten Lino Guzzella dem Bundesrat zur externe SeiteWahl empfahl. Angestrebt wird ein Stellenantritt der neuen Präsidentin oder des neuen Präsidenten per 1. Januar 2017.
- der Verband der Studierenden an der ETH Zürich (VSETH) zusammen mit den Verbänden der Studierenden der anderen Zürcher Hochschulen (UZH, ZhdK, ZHAW) die Kampagne zur «Stipendieninitiative» in der Stadt Zürich koordiniert. Über diese Vorlage stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung am 14. Juni 2015 ab. Der Verband Schweizerischer Studierendenschaften (externe SeiteVSS) hat als Initiator der Initiative bereits die Homepage externe Seitewww.stipendieninitiative.ch aufgeschaltet.