Neustart für das Centre for Students and Entrepreneurs

Beim geplanten Gebäude für Studierende und unternehmerische Initiativen auf dem Campus Hönggerberg stiegen die Kosten im Verlauf der letzten zwei Jahre so stark an, dass sie sich nicht mehr verantworten liessen. Deshalb beschliesst die Schulleitung der ETH Zürich einen Neustart.

Visualisierung vom HIC
Aus Kostengründen hat die ETH-Schulleitung dieses Projekt gestoppt und eine Konzeptstudie für ein neues Projekt in Auftrag gegeben. (Visualisierung: Buchner Bründler Architekten / Filippo Bolognese Images)

Das Centre for Students und Entrepreneurs wird nicht im geplanten Gebäude realisiert, dessen Visualisierung weitherum bekannt ist. Die ETH-Schulleitung hat an ihrer Sitzung vom 26. Oktober 2023 beschlossen, ein neues Projekt zu lancieren, das sich kostengünstiger realisieren lässt.

«Wir sahen uns beim bisherigen Projekt mit Kostensteigerungen konfrontiert, die zu einem Quadratmeterpreis führten, der sich für ein Gebäude der ETH Zürich mit der vorgesehenen Nutzung nicht rechtfertigen lässt», fasst der für Bauten verantwortliche Vizepräsident Ulrich Weidmann die Situation zusammen, die zum Entscheid der Schulleitung führte.

Der architektonisch ansprechende Gebäudeentwurf der Arbeitsgemeinschaft Buchner Bründler Planer AG und Rapp Architekten AG ging 2020 aus einem öffentlichen Wettbewerb hervor. «Schon damals war uns klar, dass der Kostendruck eine grosse Herausforderung darstellt», erklärt Weidmann.

Die ETH versuchte, in Zusammenarbeit mit dem Generalplaner und unter Einbezug der Nutzergruppen die Kosten zu senken, was aber nicht in ausreichendem Mass gelang. Zum einen bedingt der anspruchsvolle Bauplatz über einer Tiefgarage eine komplexe Baustatik, die wenig Sparpotenzial zulässt. Zum anderen zeigte sich, dass bei grösseren Einsparungen die Bedürfnisse der Nutzergruppen nicht mehr erfüllt werden könnten. Hinzu kam ein zusätzlicher Kostendruck durch die stark angestiegene Teuerung, die alle Bauprojekte betrifft.

«Letztlich war es nicht möglich, zufriedenstellende Einsparungen zu realisieren, ohne die Grundidee des Baus in Frage zu stellen», bedauert Weidmann. Eine Untersuchung externer Experten ergab, dass die Kostenkennwerte bei diesem Projekt um 40 Prozent höher ausfallen würden als bei vergleichbaren Bauten.

Vor diesem Hintergrund hat die Schulleitung beschlossen, das vorliegende Projekt zu stoppen. Sie hat Ulrich Weidmann mit einer Konzeptstudie zum Neustart des Projekts beauftragt. Das Projekt verzögert sich dadurch um rund zwei Jahre. Das Gebäude soll voraussichtlich 2030 zur Verfügung stehen.

Centre for Students and Entrepreneurs

Das Centre for Students and Entrepreneurs soll zum neuen Zuhause für die Verbände der Studierenden VSETH und SOSETH, das Student Project House, sowie die unternehmerischen Initiativen ETH Entrepreneur Club, ETH Juniors, Pioneer Fellows, ETH Spin-​Offs und ETH Entrepreneurship werden. Studentische und unternehmerische Initiativen und Projekte sollen unter einem Dach vereint werden. Neben flexibel nutzbaren Büros wird das Gebäude Veranstaltungs-​ und Mehrzweckräume sowie einen grossen Makerspace zur Herstellung von Prototypen enthalten.

«Der Entscheid, das Projekt zu stoppen ist der Schulleitung nicht leichtgefallen. Wir sind uns bewusst, dass er bei vielen Stakeholder zu einer Enttäuschung führen kann», sagt ETH-Präsident Joël Mesot. Das sind insbesondere die Nutzergruppen (siehe Box), die über die letzten Jahre intensiv am Projekt mitgearbeitet haben und nun länger auf ihr neues Zuhause warten müssen.

«Wir konnten die sich abzeichnenden Kosten für das Gebäude den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern sowie den zahlreichen Donatorinnen und Donatoren gegenüber nicht mehr verantworten», erklärt Mesot. Mit dem Neustart nehme die ETH Zürich ihre Verantwortung wahr und stelle sicher, dass die finanziellen Mittel dem Zweck des «Centre for Students und Entrepreneurs» dienten: Einen Ort zu schaffen, an dem Studierende ihre kreativen Ideen verwirklichen und in unternehmerischen Initiativen zusammenfinden können. «Dabei werden die wertvollen Erfahrungen aus dem bisherigen Projekt einfliessen und der ständige Dialog mit den Nutzergruppen noch verstärkt werden», ergänzt Ulrich Weidmann.

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