Industrieller Charme trifft Farbrausch: Maya Rochats «Language of Color» im ML/FHK-Gebäude

Rochat öffnet die Räume so «für das noch nicht Manifestierte, das Zukünftige», wie sie selbst sagt. «In diesem Sinne spiegelt die Künstlerin mit ihrem Werk die Grundprinzipien des Student Project House, bei dem das Zusammentreffen von verschiedenen Disziplinen immer wieder zu Neuem inspirieren soll», sagt Linda Schädler, Leiterin der Graphischen Sammlung ETH Zürich und Mitglied der Kommission Kunst am Bau der ETH, die Rochat als Gewinnerprojekt ausgewählt hat.

Inseln der Inspiration ermöglichen

Die unterschiedlichen grossflächigen Interventionen verbinden durch ihre Farb- und Formkompositionen die verschiedenen Räume und beleben den kreativen Ort für Studierende und die Räumlichkeiten des D-MAVT zusätzlich. «Die unterschiedlichen Kunstwerke – von den Teppichen über Fensterbilder bis hin zu Wandbildern – bilden mit ihren verschiedenen Farbinseln im Gebäude einen Parcours, der Platz für Erholung und Inspiration bieten soll», erklärt Schädler die Idee der Künstlerin. Rochat beabsichtige, dass die bunten Farbinseln Momente im Alltag der Studierenden schaffen, wo sie Zeit zum Träumen finden und ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Auf diese Weise verbinde die Gewinnerin Kunst und Alltag.

An der Tannenstrasse können Personen, die am Gebäude vorbeilaufen, einen Teil des Gesamtkunstwerks auch von aussen geniessen. An der Türfront ist «Through the Magic Glasses» zu sehen. 28 Fenster werden hier zum Fresko mit punktuellen Lichtspielen je nachdem, wie das Tageslicht von aussen einfällt. Durch den Lichteinfall entstehen farbige Spiegelungen auf dem Boden im Inneren des Gebäudes.

Sich verändernde Strukturen geschaffen

«Neue Druckmöglichkeiten haben mir die Möglichkeit gegeben, einzigartige Bilderlebnisse zu schaffen. Deshalb verwende ich verschiedene Druckschichten und Prozesse, um sich verändernde, also mutierende Strukturen entstehen zu lassen», führt die Künstlerin aus. Für die raumgreifenden Kunstwerke, die in den Jahren 2022 und 2023 entstanden sind, überlagert Rochat ihre Motive in Schichten übereinander, die sie durch experimentelle Drucktechniken kreierte. Einzelne Werke sind im Gebäude bereits seit 2022 zu sehen.