CoV-ETH Detailinformationen
Dieses Projekt ist organisiert durch die ETH Zürich.
Projektleiter: Prof. Dr. med. Jörg Goldhahn
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. med. Markus Stoffel und Prof. Dr. Susanne E. Ulbrich
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Detailliertere Informationen zur Studie
Ziel des Projekts
Ziel der Studie ist, Erkenntnisse über die langfristige Entwicklung des Immunschutzes gegen das Coronavirus zu gewinnen. Damit soll ein wissenschaftlicher Beitrag zur Bekämpfung der aktuellen COVID-19 Epidemie geleistet werden.
Wer kann teilnehmen?
Eingeladen an dieser Studie teilzunehmen sind Mitarbeitende oder Studierende der ETH Zürich, die das 18. Lebensjahr vollendet haben und nicht älter als 64 Jahre sind.
NICHT an dieser Studie teilnehmen können Personen, die älter als 64 Jahre sind, welche sich in Quarantäne oder in Selbst-Isolation befinden, die entweder an einer akuten diagnostizierten COVID-19 Infektion oder Symptome von Atemwegsinfektionen wie z.B. Husten, Fieber (≥38°C), Atembeschwerden leiden oder Personen, die regelmässig Steroid-, Chemo- oder Immuntherapie erhalten, sich in einer Krebsbehandlung befinden oder an einer schweren Autoimmunkrankheit leiden.
Allgemeine Informationen zum Projekt
Der Ausbruch von COVID-19 wurde Ende Januar 2020 von der Weltgesundheitsorganisation WHO zu einem öffentlichen Gesundheitsnotstand von internationaler Bedeutung erklärt, der enorme Auswirkungen auf das Leben der Menschen, Familien, Organisationen und ganze Volkswirtschaften hat. Serologische Tests, auch als "Immunitätstests" bekannt, bestimmen Antikörper gegen das Virus und erkennen Personen, die auch ohne Symptome eine Infektion durchgemacht haben. Damit kann das wahre Ausmaß der Epidemie aufgedeckt werden. Informationen von Antikörpern, die man im Blut findet, sind ein Schlüssel zur Beantwortung grundlegender Fragen über COVID-19 und das auslösende Virus SARS-CoV-2.
Das Ziel dieser Forschungsstudie ist es, den Immunstatus der ETH-Community gegen SARS-CoV-2 über den Zeitraum von einem Jahr zu bestimmen. Mit Hilfe von freiwilligen Studienteilnehmern/innen der ETH Zürich soll die Ausbreitung von COVID-19-Infektionen, insbesondere von asymptomatischen oder milden Verlaufsformen, langfristig verfolgt werden, die in Intervallen mit begrenzten Ausgangssperren und zukünftiger Lockerung auftreten. Weitere epidemiologische, immunologische, infektionsbiologische und physiologische Fragen können im Rahmen der Studie untersucht werden, wie zum Beispiel:
- Ab welcher Antikörperkonzentration ist man geschützt (immun)?
- Wie verändert sich ein solcher Immunschutz über den Zeitraum eines Jahres?
- Gibt es Mehrfachinfektionen von SARS-CoV-2 (dem virus der COVID-19 verursacht)?
- Gibt es Biomarker im Blut, die prognostische oder diagnostische Aussagekraft haben bzgl. der Schwere des Erkrankungsverlaufs von COVID-19?
Uns interessiert auch, ob es eine immunologische Kreuzreaktion zwischen COVID-19 und anderen Atemwegsinfekten gibt, die von saisonalen (Corona)viren ausgelöst werden.
Das Wichtigste in Kürze
Bis zu 3000 Angehörige der ETH Zürich sind eingeladen, an der Studie teilzunehmen. Sie dauert ≈1 Jahr und geht mit regulären Blutabnahmen einher. Die Durchführung dieses Projekts erfolgt durch die ETH Zürich an zwei Standorten in Zürich (Hauptgebäude und Hönggerberg Campus). Dieses Projekt wird so durchgeführt, wie es die Gesetze in der Schweiz vorschreiben. Die zuständige Ethikkommission hat dieses Projekt geprüft und bewilligt.
Ablauf
Um den Anteil der bereits an COVID-19 erkrankten Personen (Seroprävalenz) zu bestimmen und die Ausprägung des Immunschutzes (Titer gegen SARS-CoV-2 Antikörper) festzustellen, verwenden wir einen validierten eigenen in-house ELISA. Wir rechnen zu Beginn der Studie mit einer Seroprävalenz zwischen 1 – 5%. Bei einer Gesamtzahl von 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern (Probanden) werden also 30 - 150 Probanden seropositiv sein. Es ist nicht möglich abzuschätzen, wie sich diese Zahl im Laufe der Zeit entwickeln wird, da sie von der lokalen Häufigkeit von Infektionen und der schrittweisen Öffnung von Ausgangssperren abhängen.
Feststellung einer bereits erfolgten Erkrankung (Schema II)
Es kann sein, dass die Blutanalyse nach einer regulären Studienvisite ergibt, dass eine Person bereits anti-SARS-CoV-2 Antikörper im Blut hat, also «seropositiv» ist. Bereits Abwehrkörper im Blut zu finden bedeutet, dass eine Coronavirus-Infektion wahrscheinlich schon durchgemacht wurde, unter Umständen mit sehr leichten Symptomen oder ohne etwas davon zu bemerken.
Personen mit einem potentiell seropositiven SARS-CoV-2 Befund werden zu weiteren Blutentnahmen nach 2 und 4 Wochen aufgerufen, um den Befund zu bestätigen und den Verlauf der Antikörpertiter zu verfolgen (Schema II). Das Probenentnahmeintervall hängt mit dem Wissen über Veränderungen des Antikörpertiters über Wochen und Monate zusammen. Diese Intervalle sind notwendig, um die Veränderung der Konzentration von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 zu bestimmen.
Bei einem potentiell seropositiven Sars-CoV-2 Befund wird die Person durch einen Mitarbeitenden des Studienteams kontaktiert, um die weiteren Studienvisiten zu organisieren.
Akute Atemwegsinfektion während Ihrer Teilnahme (Schema III)
Weiterhin untersuchen wir den Verlauf von Antikörpern und die Eigenschaft von Immunzellen während und nach akuten Atemwegsinfektionen und bestimmen dabei auch den jeweiligen Erreger (Scheme III).
Wenn ein Proband daher während der Studie an einer akuten Atemwegserkrankung (z.B. Schnupfen, Grippe) oder akuten Symptomen wie starkem Fieber, Husten, plötzlichen Atembeschwerden leidet, wird er/sie gebeten sich umgehend beim Studienleiter zu melden (siehe Kontakt).
Während der Erkrankung wird dann zu Hause eine Probe eines morgendlichen Auswurfs der Atemwegsorgane (Sputum) eingesammelt. Das Einholen dieser Probe, welche auf Pathogene untersucht wird, wird durch das Studienteam organisiert.
Ergebnisse
Die Untersuchungen dieser Studie erzeugen neuartige Daten, die weitere Bestätigungen erfordern.
Nutzen
Wir informieren regelmässig über neu gewonnene Erkenntnisse und veröffentlichen diese ohne Einschränkung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben persönlich keinen direkten Nutzen von der Teilnahme an der Studie. Die Resultate können aber wichtig sein für andere, die in der Zukunft erkranken.
Rechte
Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig. Ihre Entscheidung, nicht an diesem Forschungsprojekt teilzunehmen hat in keiner Weise einen Einfluss auf Ihre Anstellung. Wer nicht mitmachen oder später seine Teilnahme zurückziehen will, muss dies nicht begründen. Eine medizinische Behandlung/Betreuung ist unabhängig von Ihrem Entscheid gewährleistet. Fragen dürfen jederzeit zur Teilnahme und zum Projekt gestellt werden.
Pflichten
Als Teilnehmerin und Teilnehmer ist es notwendig, dass folgende Vorgaben und Anforderungen eingehalten werden. Die Anweisungen des BAG zum Verhalten der Bevölkerung während der Corona-Pandemie müssen auch während der Anreise zur Studie befolgt werden, ebenso wie alle Anweisungen des Studienteams vor Ort (Abstand halten, etc.). Die Probanden sind verpflichtet, die Projektleitung darüber zu informieren, wenn sie an einer akuten diagnostizierten Corona-Viruserkrankung oder deren akuten Symptomen wie starkem Fieber, Husten, verstopfte Nase, Abgeschlagenheit und Atembeschwerden leiden.
Die Teilnahme an den Studienvisiten und das Ausfüllen der elektronischen Fragebögen ist verbindlich.
Risiken
Durch das Projekt sind die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer nur geringfügigen Risiken wie die der Blutentnahme ausgesetzt. Während der Studiendurchführung werden die Vorgaben des BAG strikt eingehalten. Das Risiko an einer Coronavirus-Infektion zu erkranken erachten wir in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SGU) als gering.
Rücktritt
Die Probanden können jederzeit aufhören und von dem Projekt zurücktreten, wenn sie das wünschen. Nach der Auswertung werden die persönlichen Daten vollständig anonymisiert. Die Schlüsselzuordnung zu den Daten wird vernichtet, so dass danach niemand mehr erfahren kann, von wem die Daten ursprünglich stammten. Die Proben werden nach Beendigung des Projekts vernichtet.
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Kontakt
ETH Zürich
Dep. Gesundheitswiss. und Technol.
Prof. Dr. Jörg Goldhahn
Stellvertretender Leiter Institut für Translationale Medizin
Schweiz