Hindernisfreie ETH: Aufgleisung der barrierefreien Navigation, Alarmierung sowie Evakuation

Anfang 2021 startete das Programm «Hindernisfreiheit an der ETH Zürich». Die Hochschule ist zum jetzigen Zeitpunkt bei weitem noch nicht barrierefrei. Die diversen Teilprojekte sind jedoch auf einem guten Weg, die ETH Zürich im Verlauf der nächsten Jahre weitestgehend barrierefrei zu machen.

Illustration: ETH Zürich
Illustration: ETH Zürich

Die Zeit ist knapp, in wenigen Minuten beginnt die Vorlesung, und Sie haben keine Ahnung, wie Sie in den angegebenen Raum kommen? Noch dazu mit dem schweren Koffer, da anschliessend eine Konferenz im Ausland oder eine Urlaubsreise ansteht?  

Vergrösserte Ansicht: Ein Stadtplan, auf dem ein Ziel- und ein Endpunkt eingezeichnet sind
Beispielroute, die zu einem Lift leitet, um ein Stockwerk höher zu gelangen. Der «blue dot» befindet sich auf dem Weg vom Startpunkt A zum Zielpunkt (Bild: ETH Zürich / ID)

Eine neue App soll in Zukunft Abhilfe schaffen: Unter der Leitung der Informatikdienste werden im Teilprojekt 12 «Digitale barrierefreie Wegleitung» zwei Piloten für eine flächendeckende Indoor-Navigation getestet. Die Navigation zwischen den und innerhalb der Gebäude der ETH soll zudem explizit barrierefreie Wege anzeigen, sodass der Koffer keine Treppen hinaufgeschleppt werden muss, sondern bequem der Lift genommen werden kann. Dafür werden im Verlauf der nächsten Jahre neben den bereits vorhandenen 6500 Bluetooth Beacons weitere 3000 Stück installiert. Mit Hilfe dieser Bluetooth Beacons kann das Mobilgerät seine Position im Raum bestimmen und als «blue dot» (dt. «blauer Punkt») in einer Karte anzeigen. 

Ein neuer Artikel im ID-Blog berichtet ausführlich über die «Indoor-Navigation für die hindernisfreie Wegleitung an der ETH».

Die ETH als Referenz für eine barrierefreie Alarmierung und Evakuation

Bei einem Ereignis muss klar sein, wie Personen mit einer Behinderung oder Beeinträchtigung sowohl alarmiert als auch evakuiert werden können. Ist beispielsweise das Hörvermögen eingeschränkt, darf der Alarm nicht nur akustisch wahrnehmbar sein. Er muss auch visuell, bspw. mit einer Blitzleuchte, Aufmerksamkeit generieren. Zudem muss sichergestellt sein, dass Personen mit einer Mobilitätsbeeinträchtigung rechtzeitig das Gebäude verlassen können, bzw. muss überlegt werden, welche Hilfsmittel dafür zur Verfügung stehen müssten.

Das Teilprojekt 6 unter der Leitung der SGU analysiert im Laufe der nächsten Monate die Situation für die ETH und erarbeitet entsprechende Vorgaben. Erstaunlicherweise zeigte sich in den diversen Interviews, die mit betroffenen Personen, mit anderen Institutionen und Firmen sowie Behörden geführt wurden, wie wenig Wissen in der Schweiz über Bedürfnisse, mögliche Technologien und die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben herrscht. Referenzprojekte zum Thema wurden nur in Teilbereichen umgesetzt und so besteht die Aussicht, dass die ETH nach erfolgreichem Abschluss des Teilprojekts und der Erarbeitung eines übergreifenden Leitfadens idealerweise auch als positives Vorbild für andere Institutionen dienen kann.

Hindernisfreiheit an der ETH Zürich

Die Schulleitung hat im Herbst 2020 den Startschuss gegeben für die Umsetzung von Hindernisfreiheit: Menschen mit Behinderungen oder Menschen mit besonderen Bedürfnissen – seien es Studierende, Lehrende, Forschende, Mitarbeitende oder Besucherinnen und Besucher – sollen im Verlauf der nächsten Jahre weitgehend uneingeschränkten Zugang zu den Gebäuden und Dienstleistungen der ETH erhalten.

In 14 Teilprojekten werden die vorgeschlagenen Massnahmen in den drei Kategorien «Bauliches, Gebäudenutzung und Architektur», «Organisation, Prozesse und Kultur» und «Technologie, Kommunikation und Lehre» umgesetzt.

Weitere Informationen zum Programm und den 14 Teilprojekten finden Sie auf der Programmwebsite.

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