Projekt Nachhaltige Gastronomie

Das Gemeinschaftsprojekt mit den Cateringunternehmen will die Restaurants auf dem Campus der ETH Zürich nachhaltiger machen. Die Nachfrage der Gäste ist ausschlaggebend für den Erfolg.

Das Projekt Nachhaltige Gastronomie an der ETH läuft seit Januar 2022

Das "Projekt Nachhaltige Gastronomie" löste 2022 das "Klimaprogramm Gastronomie" ab. Es basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und hat zum Ziel, die ETH Restaurants langfristig nachhaltiger zu gestalten. Es hat eine Laufzeit von drei Jahren (2022-2024) und umfasst vier Nachhaltigkeitskategorien: Klimaschutz, Ressourcenschonung, Soziales & Ethik und Gesundheit. Insgesamt wurden für die teilnehmenden Restaurants 17 Kriterien mit konkreten DownloadZielen (PDF, 108 KB) festgelegt.

Die Gäste haben es in der Hand

Damit das Projekt ein Erfolg wird, muss auch die Nachfrage stimmen. Mit der täglichen Menü-Wahl beeinflussen die Gäste der ETH Restaurants massgeblich den CO2eq-Fussabdruck und weitere Nachhaltigkeitsaspekte der Menüs. Wird öfters vegetarisch oder vegan gewählt, beim Buffet nur soviel geschöpft, wie man tatsächlich essen mag oder beim Take-Away konsequent das Mehrweg- statt Wegwerfgeschirr gewählt, kann zum Erfolg des Projekts und damit massgeblich zur Nachhaltigkeit der ETH Restaurants beigetragen werden.

...mit den Restaurants Clausiusbar, Dozentenfoyer, food&lab, Mensa Polyterrasse, Octavo, food market, Foodtrailer ETZ, Alumni quattro Lounge, CafeBar, Einstein & Zweistein, Tannenbar, Zwei Grad Bistro, Bistro HPI hat die SV Group bereits folgendes erreicht:

Klimaschutz

  • Im Schnitt über alle Restaurants gesehen, konnten die Treibhausgasemissionen pro Hauptmahlzeit im 2022 bereits um 8% gegenüber 2019 gesenkt werden. Diese Reduktion ist hauptsächlich auf das ausgeweitete vegetarische und vegane Angebot in der ETH Polyterrasse, im food market und in der Clausiusbar zurückzuführen. So wurde im Februar 2022 z.B. eine rein vegane Menülinie in der ETH Polyterrasse eingeführt. Zudem ist die Nachfrage nach vegetarischen und veganen Apéros gestiegen.
  • Die Flugware beträgt weniger als 0.1% auf den gesamten Warenkorb bezogen.

Das Projekt fokussiert zudem auf eine nachhaltige Beschaffung. Auch hier konnten Erfolge verzeichnet werden:

Biodiversität

  • 100% der Fische und Meeresfrüchte stammen aus nachhaltiger Produktion und entsprechen den Empfehlungen vom WWF Schweiz (Score 1 bis 3). Davon sind 80% des Fisches aus empfehlenswerten Quellen (Score 1 oder 2).
  • Alle Sojaprodukte enthalten zu 100% Soja aus unkritischen Regionen.
  • 10.2% der Warenmenge stammt aus ökologischer Produktion.

Soziales & Ethik

  • 67% des roten Fleisches und 76% des Geflügels stammen sowohl aus Schweizer Produktion als auch aus besonders tierfreundlicher Haltung (BTS und/oder RAUS).
  • 73% der Milch stammt aus tierfreundlicher Haltung (IP-SUISSE) und ist mindestens emfehlenswert nach externe Seitelabelinfo. Zusätzlich dazu sind etwa 21% der weiteren Milchprodukte IP-SUISSE-zertifiziert.
  • Folgende Südprodukte sind zu 100 % Max Havelaar Fairtrade-zertifiziert: Kaffee, Zucker und Bananen. Weitere Produkte wie der SV IceTea, Fruchtsäfte oder Backwaren mit Schokolade sind ebenfalls Max Havelaar-zertifiziert.
  • 100% der Eier und Eiprodukte stammen aus Schweizer Freilandhaltung.

Effizienter Umgang mit Ressourcen

  • Die vermeidbaren Lebensmittelverluste liegen bei <32g pro Teller.
  • In allen Restaurants mit Mittagsangebot steht das Mehrweggeschirr von reCIRCLE zur Verfügung. In der Clausiusbar und in der Mensa Polyterrasse sind TakeAway Menüs schon heute nur noch in den Mehrwegboxen erhältlich.

Weitere Informationen zu den erreichten Zielen und den Nachhaltigkeitsaktivitäten sind externe Seitehier verfügbar.

 

...mit dem Restaurant FUSION am ETH Hönggerberg hat die Compass Group bereits folgendes erreicht:

Klimaschutz

Mit ihrem Restaurant "FUSION" am ETH Hönggerberg konnte Compass die Treibhausgasemissionen pro Portion bereits wesentlich reduzieren:

  • 2022 sind die Treibhausgas-Emissionen im Schnitt pro Portion rund 5.5% tiefer als noch 2019. Berücksichtigt wird der gesamte Warenkorb. Für diesen Erfolg spielte die Reduktion des Fleischangebots, insbesondere des roten Fleisches eine grosse Rolle.
    Damit die Gäste nicht mehr zwischen Vegi-​ und Fleischcounter wählen müssen, ist nun an derselben Ausgabestelle eine fleischhaltige oder eine pflanzliche Option erhältlich.

Biodiversität

  • Alle Palmölprodukte und Sojaprodukte enthalten zu 100% zertifiziertes oder aus unkritischen Regionen stammendes Soja und Palmöl.
  • 100% Fairtrade Kaffee, Zucker, Bananen und Reis.
  • 100% des Fisches und der Meeresfrüchte stammen aus nachhaltigem Fischfang gemäss grüner Bewertung im WWF Fischratgeber.

Soziales & Ethik

  • 100% der Eier und Eiprodukte stammen aus Schweizer-​Freilandhaltung.

Gesundheit

  • Früchte werden in der Menü-und Büffetplanung gefördert.
  • Zu 93% werden Fette aus ungesättigten Fettquellen verwendet.

Effizienter Umgang mit Ressourcen

  • In allen Restaurants mit Mittagsangebot steht das Mehrweggeschirr von reCIRCLE zur Verfügung.
  • Die vermeidbaren Lebensmittelverluste liegen bei <24g pro Teller.
  • Ausserdem: Gemeinsam mit dem dänischen Unternehmen externe SeiteToo Good To Go kämpft Compass seit Oktober 2022 gegen die Lebensmittelverschwendung. Essen wegzuwerfen ist heutzutage keine Option mehr. Mit «Too Good to Go» können alle aktiv einen Beitrag leisten. Die Nutzer:innen sehen auf der App, in welchen Betrieben in ihrer Nähe Lebensmittel übrig geblieben sind, können diese zu einem reduzierten Preis reservieren und als Überraschungspäckli retten. So kann wertvolles Essen doch noch verkauft werden – und alle gewinnen dabei: der Betrieb, die Gäste und die Umwelt.


Weitere Informationen zu den erreichten Zielen und den Nachhaltigkeitsaktivitäten sind externe Seitehier verfügbar.

Das «Projekt Nachhaltige Gastronomie» zielt darauf ab, die langfristige Entwicklung hin zu einer nachhaltigen Gastronomie an der ETH Zürich zu unterstützen. Es basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und berücksichtigt ökologische, ethische und gesundheitliche Aspekte.

Das Projekt fokussiert neben der Reduktion von Treibhausgasemissionen auf weitere Aspekte aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Gesundheit (z.B. Regionalität, Fair Trade, Vollkornprodukte, etc.). Damit wird eine nachhaltigere Hochschulgastronomie geschaffen. Es geht aber auch darum, transparent über den Prozess und die Kriterien zu informieren und so die Gäste der Restaurants am ETH Campus zum Mitmachen zu bewegen.

Das "Projekt Nachhaltige Gastronomie" ist das Nachfolgeprojekt des "ETH Klimaprogramms Gastronomie", womit seit 2018 bereits erfreuliche Erfolge erzielt wurden. Es wurde zwischen 2019 und 2021 von ETH Sustainability in Zusammenarbeit mit dem externe SeiteETH Spin-Off Eaternity entwickelt, mit engem Einbezug der Cateringbetriebe SV Group und Compass Group. Die Entwicklungsphase wurde ausserdem von einer Steuerungsgruppe unter Beteiligung zweier ETH Professuren und der Koordination Partnerorganisationen der ETH begleitet.

Teilnehmende Restaurants und Cafeterien der SV Group:

ETH Zentrum: CafeBar, Clausiusbar, Dozentenfoyer, Einstein & Zweistein, food&lab, Foodtrailer ETZ, G-​ESSbar, Mensa Polyterrasse, Octavo, Polysnack, Tannenbar, Zwei Grad Bistro
ETH Hönggerberg: Alumni quattro Lounge, Bistro HPI, food market

Teilnehmende Restaurants und Cafeterien Compass Group:
ETH Hönggerberg: FUSION Meal


Das Projekt ist für die Cateringbetriebe eine Herausforderung. Für jedes Kriterium muss geprüft werden, ob die Informationen zu Herkunft oder Produktion überhaupt nachvollziehbar und ob sie im firmeneigenen Datensystem hinterlegt werden können. Rezepte und die Menuplanung müssen angepasst werden. Dabei sollen zusätzliche Zertifizierungen, z.B. zu Tierwohl oder Fair Trade, ohne wesentliche Mehrkosten erreicht werden.

Die Themen des Projekts sind für die Caterer nicht neu. SV wie Compass arbeiten selbst seit Längerem an einigen dieser Themen und konnten schon signifikante Fortschritte erzielen.


DownloadProjektübersicht "Nachhaltige Gastronomie" (PDF, 313 KB)

Link zum Artikel im Download"life"-Magazin (PDF, 522 KB)

Wiederverwendbare Take-Away-Behälter an der ETH Zürich

Seit dem Herbstsemester 2020/2021 können Menüs in allen Mensen und Restaurants an der ETH Zürich im Mehrwegbehälter von reCIRCLE gekauft werden. Dies ist die nachhaltige Alternative zum Wegwerfgeschirr am Campus.

Aktuell ausgenommen sind das Bellavista-Restaurant und das RiceUp! auf dem Hönggerberg. Im RiceUp! kann das Essen in eine reBox gefüllt, jedoch keine reBox gekauft oder zurückgegeben werden.

In den Food Trucks auf dem Hönggerberg wurden die reBoxen aktiv angeboten. Mangels Nachfrage wurde das Angebot wieder eingestellt.
 

Wie funktioniert reCIRCLE?

Das Prinzip des reCIRCLE Systems ist einfach: Man kauft für ein Depot von CHF 10 eine auberginen-​farbene reCIRCLE-​Box in einem ETH-​Restaurant oder einem anderen Restaurant des reCIRCLE-​Netzwerks, egal wo in der Schweiz.

Die sogenannte reBOX gibt man direkt nach Benutzung entweder bei einem Takeaway-​Partner des reCIRCLE-​Netzwerks gegen das Depot zurück oder man behält sie bis zum nächsten Restaurantbesuch. Bevor die Boxen wieder in den Umlauf kommen, werden sie vom jeweiligen Betrieb industriell gewaschen.

In einem ersten Schritt werden parallel zu den reBoxen (Mehrweg) weiterhin Einwegbehältnisse angeboten. Langfristig ist das Ziel, dass die Einwegboxen nicht mehr benötigt werden.


Über reCIRCLE

Das Berner Unternehmen reCIRCLE hat das erste schweizweite Mehrwegsystem für Takeaway-Verpackung eingeführt. Um der Wegwerfkultur beim Mittagessen zu entgegnen, bietet reCIRCLE seit August 2016 wiederverwendbare Boxen und Becher an.

Für dieses Engagement gewann reCIRCLE 2017 den Schweizerischen Umweltpreis und 2020 den SEF Award in der Kategorie Produktion/ Gewerbe.

Eine nachhaltige Alternative zu Wegwerfbehältern

Die Lösung von reCIRCLE macht es möglich, sich ohne grossen Aufwand ökologisch zu verhalten. Denn die reBOX kann mindestens hundertmal wiederverwendet werden. Wie diverse Untersuchungen zeigen ist die Ökobilanz bereits nach wenigen Zyklen besser als bei Einweggeschirr. Die ETH hat in einer Verpackungsanalyse verschiedene Studien dazu zusammengetragen.

Diese DownloadVerpackungsstudie (PDF, 4 MB) informiert über die Verpackungen und das Take-Away-Geschirr in ETH-Gastronomiebetrieben. Sie dient den ETH-Gastronomiepartnern eine Entscheidungsgrundlage für die nachhaltige Anpassung ihrer für den Gast sichtbaren Verpackungen von Speisen und Getränken.

 

Weitere Informationen zur Historie des Projekts finden Sie im Archiv

Events

Food4Thought 2022

Vegiwoche 2022

Weitere Links

Nachhaltigkeit an der ETH
Student Sustainability Commission (SSC)

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