Jobstart - die ersten 90 Tage
Einen neuen Job zu starten ist aufregend, insbesondere wenn es ich um die erste Stelle nach dem Studium handelt.
Wahrscheinlich bist du schon durch einige Vorstellungsgespräche in Kontakt mit deinem neuen Arbeitgeber gewesen, konntest Fragen stellen und hast dich mit dem Unternehmen beschäftigt. Dennoch, wenn man das erste Mal seinen Arbeitsplatz betritt und seine neuen Kolleg:innen kennenlernt ist dies aufregend und neu.
Damit der Start im neuen Job gut gelingt, gibt es kein Patentrezept, aber es gibt ein paar Tipps wie du von deiner Seite den Beginn der Arbeitsbeziehung bestmöglich gestalten kannst:
1. Sei offen und neugierig
Es ist kaum möglich auf dem Papier zu lernen wie eine Firma tickt. Das gelingt nur im Austausch mit anderen. Sich vernetzen, gut zuhören und viele Fragen stellen sind besonders am Anfang wichtig um die Kultur des neuen Arbeitgebers kennenzulernen. Versuche so oft wie möglich an gemeinsamen Kaffeepausen teilzunehmen oder mache zum Mittagessen mit Kolleg:innen ab. Gerade am Anfang wird man oft gefragt ob man mitkommen möchte, es ist wichtig diese Gelegenheiten des informellen Austauschs zu nutzen. So kommt man schneller im Team und somit Unternehmen an. Übrigens ist dies auch virtuell möglich. Viele Teams haben auch hier informelle Kaffeepausen auf der Agenda. Versuche auch deine Kamera bei virtuellen Meetings zu nutzen. So wissen deine Teamgespänli wer da eigentlich neu gestartet hat.
2. Die Beziehung langsam wachsen lassen
Sich in einem neuen Umfeld zurechtzufinden braucht Zeit. Erwarte nicht von Anfang an alles zu verstehen oder zu können. Gib dir Raum zu lernen. Arbeitgeber wissen, dass es einige Zeit braucht bis du voll angekommen bist. Dieser Rahmen ist bei Neuanstellungen eingeplant. Lass dir dabei von deinen Teammitgliedern helfen. Sei offen gegenüber deinen Kolleg:innen und erzähle auch etwas über dich, deine Werte und deinen Werdegang. Teile mit ihnen welche Erfahrungen du einbringst und auch was dir wichtig ist. Liebst du Freiheiten, willst du mitgestalten, möchtest du als Expertin oder Experte gefragt sein, ist dir gemeinsame Arbeit im Team und an einem Strang ziehen wichtig? Oder brauchst du auch Zeit für dich, weil du eher der konzeptionelle Denker als die sendungsbedürftige Plaudertasche bist? Öffne dich und du wirst bemerken, dass deine Kolleg:innen dir stärker vertrauen, dich in das bestehende Team schneller integrieren sowie auch offener aktuelle Themen und Hintergründe mit dir teilen.
3. Bringe neue Ideen ein, aber...
Startet man neu in einer Firma, sieht man viele bereits eingespielte Prozesse und Themen mit anderen Augen als Kolleg:innen, die schon lange für das Unternehmen tätig sind. Grundsätzlich ist es toll, Dinge zu hinterfragen und Vorschläge für Veränderungen einzubringen. Achte hier jedoch darauf, dass du konstruktiv und lösungsorientiert bist. Und versuche durch Nachfragen die Hintergründe mancher Unternehmensthemen oder umständlich erscheinende Prozesse in ihrer Ganzheit zu verstehen, bevor du mit deinen Ideen vielleicht andere vor den Kopf stösst.
4. Fokussiere dich
Gerade am Anfang neigt man manchmal dazu möglichst viele Projekte und Themen an sich reissen zu wollen. Vorsicht hierbei. An zu vielen Themen gleichzeitig zu arbeiten und sich in einem neuen Umfeld eingewöhnen zu müssen kann schnell überfordern. Es ist ratsam die Expertise zuerst in wenigen Feldern aufzubauen bevor man seinen Themenkreis erweitert.
5. Sei realistisch was die eigenen Fähigkeiten angeht
Die Ausbildung, die du an der ETH erhalten hast, hat dich mit vielen wichtigen Fähigkeiten und Know How ausgerüstet. Trotzdem musst du noch lernen. Die Praxis unterscheidet sich in vielen Dingen vom akademischen Umfeld. Sei offen und lerne wie sich dein Wissen im Unternehmenskontext anwenden lässt. Lass dir Sachen zeigen und frage nach wenn du unsicher bist. Kläre auch mit deiner Führungskraft, woran sie/er festmachen wird, dass du einen guten Job machst. Es ist einfacher einen guten Job zu machen wenn man weiss was von einem erwartet wird und woran man gemessen wird. In diesem Gespräch geht es übrigens auch darum, dass du deine Erwartungen im Hinblick auf eine gute Zusammenarbeit kommunizieren kannst. Eine Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehung ist beidseitig und sollte daher partnerschaftlich gestaltet werden.