Neue Delegierte für Nachhaltigkeit
Sonia Seneviratne wird neue Delegierte der Schulleitung für Nachhaltigkeit. Sie übernimmt diese Funktion ab 1. Januar 2023 von Reto Knutti, der sich während acht Jahren verdienstvoll für den thematischen Schwerpunkt eingesetzt hat.
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Die Schulleitung hat Sonia Seneviratne zur neuen Delegierten für Nachhaltigkeit ernannt (siehe Die Schulleitung informiert, 21.12.2022). Die Besetzung unterstreicht den hohen Stellenwert des Amts: Nachhaltigkeit ist an der ETH Zürich ein strategisches Handlungsfeld, das sich über die vier Kernbereiche Forschung, Lehre, Campusleben und Austausch mit der Gesellschaft erstreckt– und mit Seneviratne gewinnt die Hochschule erneut eine international renommierte Klimaforscherin, die sich in den kommenden vier Jahren um dieses Kernanliegen kümmern wird.
Ihr Auftrag: Zusammen mit dem Team ETH Sustainability vom Stab Präsident die vielfältigen Nachhaltigkeitsaktivitäten auf allen Ebenen der Hochschule lenken, neue Initiativen lancieren und Erreichtes nach innen und aussen kommunizieren.
Die passende Kandidatin
Seneviratne bringt beste Voraussetzungen mit: Die Lausannerin hat an der ETH Umweltphysik studiert und am Institut für Atmosphäre und Klima (IAC) im D-USYS doktoriert. Nach einem Postdoc am NASA/Goddard Space Flight Center kehrte sie 2005 als Oberassistentin an die ETH zurück. 2007 wurde sie zur Assistenzprofessorin ernannt. Seit 2016 ist sie ordentliche Professorin für Land-Klima-Dynamik am IAC. Als Forscherin fokussiert sie auf Landprozesse und Extremereignisse, insbesondere Hitzewellen und Dürren.
Seneviratne hat in leitender Rolle an verschiedenen Berichten des Weltklimarats mitgewirkt (siehe Zukunftsblog) und wurde für ihre Forschung mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit zwei Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC). Heute ist sie eine der weltweit einflussreichsten Forschenden in ihrem Fachgebiet und eine gefragte Expertin in Medien und Politik.
Vom Wissen zum Handeln
In diesem Sinn steht ihre Wahl für Kontinuität: Seneviratne tritt per 1. Januar 2023 die Nachfolge von Reto Knutti an. Der international anerkannte Klimaphysiker aus dem Berner Oberland ist ebenfalls Professor am IAC und leidenschaftlicher Botschafter in Sachen Nachhaltigkeit und Klima.
Seit 2015 war Knutti Delegierter der Schulleitung und wirkte in enger Absprache mit ETH Sustainability als Drehscheibe für strategische Nachhaltigkeitsbelange. In dieser Funktion identifizierte er Handlungspotenziale, vernetzte Akteure und Projekte, und tauschte sich engagiert mit Medien und Öffentlichkeit aus.
«Ich habe meine Rolle stets darin gesehen, in allen Schulleitungsbereichen Verbündete und Themen zu finden, wo sich etwas bewegen lässt», blickt Knutti zurück. Und gemeinsam ist so einiges gelungen: In seiner Amtszeit begleitete er Projekte wie Nachhaltige Gastronomie, Flugreisen oder Fortschritte im Gebäude- und Heizungsbereich. In einer Vergleichsstudie des WWF Schweiz zur Nachhaltigkeit an Schweizer Hochschulen erreichte die ETH Zürich den ersten Platz und konnte ihn halten.
Schliesslich haben Knutti und das Sustainability-Team die Strategie für eine klimaneutrale ETH Zürich definiert und das Gemeinschaftsprojekt Netto-Null bis 2030 offiziell lanciert. Dieser Prozess vom Wissen zum Handeln hat den Klimaphysiker besonders fasziniert: «Es war eine spannende Zeit.»
Nach acht Jahren an den Schalthebeln der ETH-Nachhaltigkeit wendet sich Reto Knutti nun wieder seiner Forschung und neuen Projekten zu – sein übergeordnetes Ziel bleibt jedoch gleich: Gemeinsam mit Partner:innen im neuen Grossprojekt SPEED2ZERO nachhaltige Wege finden zu einer klimaneutralen Gesellschaft.
Genaue Daten als Übergabe
In wenigen Tagen wird Seneviratne das Steuer übernehmen. Von ihrem Vorgänger erhält sie solide Energie- und Umweltdaten der Hochschule. «Das ist wichtig, denn nur so können wir unsere Entwicklung verfolgen und die Wirksamkeit von Massnahmen stetig überprüfen», bestätigt die designierte Nachhaltigkeitsdelegierte. «Ich danke dem Sustainability-Team, den vielen engagierten ETH-Angehörigen und Reto Knutti für die Arbeit, die sie in den letzten Jahren in diese wichtige Aufgabe investiert haben.»
Eine klimaneutrale ETH und die praktische Frage, wie sich die Dekarbonisierung im Detail am besten umsetzen lässt, werden die zentralen Aufgaben der neuen Delegierten sein. Das ETH-Netto-Null-Papier zeigt den geplanten Absenkpfad auf, aber konkrete Schritte zu Netto-Null CO2 müssen erst noch erarbeitet werden. Das wird in allen Schulleitungsbereichen weiterhin grosse Anstrengungen erfordern.
«Netto-Null CO2 glaubwürdig und dauerhaft an der ETH Zürich zu erreichen ist eine Mammut-Aufgabe, aber diese Herausforderung reizt mich sehr, da wir auf kleiner Skala innovative Lösungen erarbeiten können», sagt Seneviratne. Entsprechend will sie sich dafür einsetzen, dass die ETH Zürich hier eine Vorbildrolle einnehmen wird für die ganze Schweiz. «Unser Netto-Null-Ziel muss wasserdicht sein, sonst steht unsere Glaubwürdigkeit auf dem Spiel.»
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