Forschungsdatenmanagement
Forschungsdatenmanagement erleichtert Forschungskooperationen, macht Resultate einfacher überprüfbar und stärkt das Vertrauen der Gesellschaft in die Wissenschaft.
Die ETH Zürich betrachtet Forschungsdatenmanagement (FDM) als wichtiges Element der guten wissenschaftlichen Praxis. Solide Forschungsdaten sind zentral für jedes Forschungsvorhaben und für die Glaubwürdigkeit seiner Ergebnisse. Forschungsdatenmanagement erleichtert zudem Forschungskooperationen, macht Resultate einfacher überprüfbar und stärkt das Vertrauen der Gesellschaft in die Wissenschaft.
Die ETH Zürich unterstützt deshalb das Forschungsdatenmanagement nach den FAIR-Prinzipien. Dies sind international anerkannte Leitlinien zur Verbesserung der Auffindbarkeit (Findability), Zugänglichkeit (Accessibility), Interoperabilität (Interoperability) und Wiederverwendbarkeit (Reuse) digitaler Inhalte. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei den Voraussetzungen für die maschinelle Verwendbarkeit von Forschungsdaten geschenkt.
Die Richtlinien für das Forschungsdatenmanagement (im Folgenden "FDM-Richtlinien") regeln Einzelheiten, die den Umgang mit Forschungsdaten betreffen. Sie nehmen direkt Bezug auf und spezifizieren weitere Details der Richtlinien der ETH Zürich zur wissenschaftlichen Integrität (Integritätsrichtlinien), insbesondere zur Reproduzierbarkeit (Art. 10) sowie zu Zugang und Verwendung (Art. 11) von Forschungsdaten.
In den FDM-Richtlinien werden die wichtigsten Begriffe des Forschungsdatenmanagements definiert und Verantwortlichkeiten zugeordnet. Sie regeln zudem die Verwendung von Datenmanagementplänen, die Datenerhebung und -verarbeitung und geben an, was bei der Publikation von Forschungsdaten und wissenschaftlichem Quellcode sowie bei der Speicherung und Sicherung von Daten beachtet werden muss.
Es ist wichtig, zu wissen, dass Forschungsdaten immer an der ETH bleiben. Zum Forschungsdatenmanagement gehört auch die Festlegung, wer Daten während eines laufenden Forschungsprojekts und nach dessen Abschluss für Forschungszwecke nutzen darf und wie sie allenfalls kommerziell verwendet werden dürfen.
Open Research Data sind das anzustrebende Ideal – die Praxis sollte sein, Forschungsdaten öffentlich zugänglich zu machen und dabei stets die rechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen zu beachten ("so offen wie möglich, so geschlossen wie nötig"). Im Einklang mit diesem Grundsatz werden in den FDM-Richtlinien auch triftige Gründe für die Nichtweitergabe von Forschungsdaten aufgeführt.
Die Verantwortung für das konkrete Forschungsdatenmanagement tragen die Forschenden selbst, darin eingeschlossen sind sämtliche ETH-Angehörigen, die wissenschaftlich tätig sind, also auch Doktorierende und Postdocs.
Professor:innen sowie Leitungspersonen von Forschungseinheiten tragen die Letztverantwortung. Sie achten darauf, dass Forschungsdatenmanagement in ihrer Gruppe oder Einheit im Sinne der FDM-Richtlinien und entsprechend den geltenden Standards ihres jeweiligen wissenschaftlichen Feldes durchgeführt wird.
Die Departemente informieren ihre Forschenden über Forschungsdatenmanagement an der ETH Zürich und regeln die Weiterverwendung und Verantwortlichkeit für Forschungsdaten nach Weggang von Professor:innen oder Leitungspersonen.
Akademischen Gästen steht die Möglichkeit offen, die Verantwortung für Forschungsdaten durch zusätzliche vertragliche Vereinbarungen zu regeln.
- Download vertical_align_bottom Guidelines for Research Management at ETH Zurich (RSETHZ 414.2, nur Englisch)
- Download vertical_align_bottom Richtlinien der ETH Zürich zur wissenschaftlichen Integrität (RSETHZ 414)
- Download vertical_align_bottom Open Research Data: Position of the ETH Domain (Nur Englisch)
- Download vertical_align_bottom Nationale Schweizer Strategie für Open Research Data
- Stellen Sie sicher, dass Sie und Ihre Mitarbeitenden die Forschungsdatenrichtlinien kennen und über Einführungskurse und Weiterbildungsangebote zum Forschungsdatenmanagement an der ETH Zürich informiert sind.
- Erhöhen Sie die Qualität und die Zuverlässigkeit Ihrer Forschung, indem Sie mit einem Forschungsdatenmanagementplan arbeiten und diesen entlang des gesamten Forschungszyklus nach den FAIR-Prinzipien umsetzen.
- Veröffentlichen Sie Forschungsdaten und Quellcodes, welche die Grundlage von publizierten Forschungsresultaten sind, in einem geeigneten Repositorium.
- Werten Sie Ihre Daten auf, indem Sie diese entsprechend den geltenden Standards in Ihrem Forschungsfeld sichern, beschreiben und vorausschauend Vereinbarungen darüber treffen, wer während und nach Abschluss des Forschungsprojekts die Daten verwenden darf.
Die ETH Zürich engagiert sich auf nationaler und internationaler Ebene für die Bereitstellung einer nachhaltigen und geeigneten Infrastruktur für das Forschungsdatenmanagement, um ihren Forschenden Informationen und Dienstleistungen anzubieten, die den höchsten Standards entsprechen.
Die Scientific IT Services (ID SIS) und die ETH-Bibliothek bieten gemeinsam ein umfassendes Schulungsangebot zu verschiedenen Aspekten von Open Research Data und Forschungsdatenmanagement an. Sie betreuen gemeinsame Ressourcen auf der Webpräsenz der ETH.
Forschungsdatenbezogene Dienstleistungen der ETH:
- Dienstleistungen und Beratung rund um das FAIR-Datenmanagement von aktiv beforschten Daten («Research Data Hub» und «Research Data Nodes», ID SIS)
- Plattform für das Management und die Analyse von vertraulichen Forschungsdaten («Leonhard Med», ID SIS)
- Ein FAIRes Datenrepositorium (“Research Collection”, Bibliothek)
- Redundante Speicherinfrastruktur für unterschiedliche Bedürfnisse, insbesondere für „warme“ und „kalte“ Forschungsdaten („Storage“, ID), siehe Kategorie „Storage“
Forschungsdatenmanagement:
Fragen zu Open Science (Webseite nur in Englisch verfügbar)
ETH transfer u.a. vor Veröffentlichungen von forschungsrelevanter Software und ebensolcher Quellcodes
Datenschutzberater:innen im Umgang mit personenbezogenen Daten und bei der Regelung des Zugangs zu Forschungsdaten durch ETH-externe Forschende oder nach Abschluss eines Forschungsprojekts.