Mittagsveranstaltung

Resilienz – Der Schlüssel zur persönlichen Widerstandskraft

Prof. Dr. med. Gregor Hasler, Universität Freiburg (Schweiz)

Der gefühlte Stress nimmt in westlichen Industriestaaten seit Jahrzehnten linear zu. In der Schweiz leiden bis zu 50% der Erwerbstätigen häufig oder sehr häufig an Stress. Burnout ist zu einer führenden Ursache für Arbeitsunfähigkeit geworden. Eine englische Studie an Jugendlichen zeigt, dass sich die Häufigkeit von Stresssymptomen von 1986 bis 2006 verdoppelt hat.

Gregor Hasler belegt in dieser Veranstaltung, dass gängige Konzepte wie «Belastung» und «Work-Life-Balance» in die Irre führen können. Anhand neuster sozialer und neurowissenschaftlicher Forschungsbefunde zeigt er, wie man Stress bei sich wahrnimmt und was man dagegen tun kann. Die vorgeschlagene Resilienz-Strategie betrifft die Psyche, die soziale Wechselwirkungen, die Ernährung und das Bewusstsein.

Weiterführende Literatur des Referenten

• Resilienz: Der Wir-Faktor. Gemeinsam Stress und Ängste überwinden, Schattauer-Verlag, 2018
• Die Darm-Hirn-Connection: Revolutionäres Wissen für unsere psychische und körperliche Gesundheit, Klett-Cotta-Verlag, 2020
• Higher Self. Psychedelika in der Psychotherapie, Klett-Cotta-Verlag, 2022

Biographie

Gregor Hasler (53) wuchs in Luzern auf und studierte Medizin an der Universität Zürich. Er absolvierte seine Fachausbildung zum Psychiater und Psychotherapeuten an verschiedenen Kliniken und am Universitätsspital Zürich. Während eines dreijährigen Forschungsaufenthalts am National Institute of Mental Health in Bethesda (USA) vertiefte er seine Kenntnisse in neurobiologischer Forschung und untersuchte den Einfluss von Stress auf die Gesundheit. 2006 wurde Hasler Oberarzt am Universitätsspital Zürich und leitete die Sprechstunden für affektive Störungen und Psychosomatik. Von 2010 bis 2018 war er Chefarzt an der Universitätsklinik für Psychiatrie Bern und leitete die Abteilung für Molekulare Psychiatrie an der Universität Bern. Seit 2019 ist er Ordinarius für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Freiburg (Schweiz) und Chefarzt am Freiburger Netzwerk für Psychische Gesundheit (FNPG). Seine Forschung konzentriert sich auf das Zusammenspiel sozialer, psychischer und biologischer Faktoren bei der Prävention und Behandlung psychischer Störungen. Seine Arbeiten wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Robert-Bing-Preis der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften.