Umgang mit genetischen Ressourcen

Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten, die an der biochemischen oder genetischen Zusammensetzung nicht menschlicher genetischer Ressourcen durchgeführt werden, fallen in den Anwendungsbereich des Nagoya-Protokolls.

Ziel dieser Gesetzgebung ist ein gerechter Vorteilsausgleich bei der Nutzung genetischer Ressourcen und sich darauf beziehenden traditionellen Wissens. Der Biopiraterie soll entgegengewirkt und den Forschenden der Zugang zu genetischen Ressourcen vereinfacht werden. Das Nagoya-Protokoll trägt so zum globalen Erhalt der Biodiversität und zur nachhaltigen Nutzung ihrer Bestandteile bei.

Das Access and Benefit-Sharing Clearing-House (ABSCH) führt relevante Gesetzgebungen, Abläufe und Kontaktinformationen für die Beschaffung genetischer Ressourcen im Bereitstellerland auf.

Forschende, die genetische Ressourcen aus einem anderen Land beschaffen oder nutzen wollen, tragen eine gesetzlich vorgeschriebene Sorgfaltspflicht:

• Einhaltung der nationalen «Access and Benefit Sharing»-Vorschriften des Ursprungslandes.
• Informierung und Einholung eines Einverständnisses bei denjenigen, die genetische Ressourcen oder traditionelles Wissen bereitstellen (z.B. indigene oder lokale Gemeinschaften) vor Beschaffung genetischer Ressourcen (Prior Informed Consent).
• Festlegung auf einvernehmlich ausgehandelte Bedingungen (Mutually Agreed Terms). Die Vorteile, die sich aus der Nutzung ergeben, sind gerecht zu teilen.

Vor einer Marktzulassung oder der Vermarktung von Produkten, die auf genetischen Ressourcen basieren, besteht eine Meldepflicht beim Bundesamt für Umwelt.