Antirassistische Veranstaltungen
Anlässlich verschiedener Aktionstagen wie der internationale Tag gegen Rassismus finden an der ETH Zürich verschiedene Veranstaltungen statt. Aktuelle und vergangene Events und wichtige Begriffe mit Erklärungen sind unten aufgeführt.
Woche gegen Rassismus
Während der "Woche gegen Rassismus" (18.-22. März) postete ETH Diversity auf externe Seite LinkedIn. Es wurden viele verschiedene rassismuskritische Begriffserklärungen, Anlaufstellen, Podcast- und Austellungstipps und mehr vorgestellt.
SH2024
In einer Veranstaltung zum Tag gegen sexuelle Belästigung an Schweizer Hochschulen (25. April) wurde aufgezeigt, wie sexuelle Belästigung intersektional mit Machtmissbrauch und Diskriminierungen wie z.B. Rassismus zusammenhängt.
Black History Month (Oktober)
Anlässlich des Black History Month im Oktober fanden verschiedene Veranstaltungen an der ETH statt. Neben der Entstehung in den USA, wurde auch in verschiedenen europäischen Ländern der Oktober oder Februar zum Black History Month erklärt, um die anhaltenden Errungenschaften und Beiträge von Schwarzen Personen in der ganzen Welt zu feiern. Es ist auch eine Zeit, um Rassismus zu bekämpfen und sicherzustellen, dass Schwarze Geschichte das ganze Jahr über repräsentiert und gefeiert wird.
"Räume, die nicht für mich bestimmt waren". - Ausgrenzende, rassifizierte Räume in der Schweiz (EN) (26. Oktober)
Die Sozialwissenschaftlerin Danielle Isler teilt ihr Fachwissen über Inklusion im akademischen Bereich. Im öffentlichen Vortrag zu "Whitened Spaces and Institutions" erklärt sie, wie solche Räume ent- und bestehen, wie sie Ausschlüsse schaffen und was dagegen getan werden kann.
01.11.22 - "Wie hätte ich mich verhalten können?" - Verbündeten-Workshop (EN)
Online-Workshop mit Danielle Isler für ETH-Angehörige, die selber nicht von Rassismus betroffen sind und als Verbündete gegen Rassismus handeln wollen. Wir diskutieren und analysieren, wie, wo und wann sich Verbündete einsetzen können und reflektieren über eigene Identität und Verhalten.
"Wenn ich das gewusst hätte..." - Ermächtigungs-Workshop (EN) (2. November)
In diesem Online-Workshop geht es um das Empowerment von BIPoC. In einem Raum des Mitgefühls sollen alle Teilnehmenden Gehör finden, können verinnerlichte, schädliche Überzeugungen in Frage stellen und mutig verlernen. Wissen kann Veränderung, Selbstvertrauen und Ermächtigung schaffen.
Entstehung des Black History Month
Der Black History Month begann 1926 in den USA - damals noch als Black History Week. Der afro-amerikanische Historiker Carter G. Woodson initiierte die Aktionswoche. Woodson wollte auf die Marginalisierung der Schwarzen Geschichte in den USA aufmerksam machen. In der Folge entwickelten Schulen, Museen und Universitäten ähnliche Veranstaltungswochen und dehnten sie auf den gesamten Monat Februar aus. Der Februar wurde gewählt, weil er mit den Geburtstagen des ehemaligen US-Präsidenten Abraham Lincoln und des Bürgerrechtlers und Schriftstellers Frederick Douglass zusammenfällt. Beide spielten eine wichtige Rolle bei der Abschaffung der Sklaverei. Seit 1976 hat bisher jeder US-Präsident den Februar offiziell zum Black History Month in den Vereinigten Staaten von Amerika erklärt.
In verschiedenen europäischen Ländern wurde der Oktober zum Black History Month erklärt, um die anhaltenden Errungenschaften und Beiträge von Schwarzen Personen in der ganzen Welt zu feiern. Es ist auch eine Zeit, um Rassismus zu bekämpfen und sicherzustellen, dass die Schwarze Geschichte das ganze Jahr über repräsentiert und gefeiert wird.
Veranstaltungsreihe "Let’s Talk about Diversity!"
Die Veranstaltungsreihe machte 2020 auf die Vielfalt und auf die Rassismus-Erfahrungen im eigenen Umfeld aufmerksam. In Vorträgen, Interviews, Filmen oder Workshops wurde Wissen und persönliche Erfahrungen diverser Gruppen und Individuen mit den Teilnehmenden geteilt, und das eigene Verhalten reflektiert.
Virtuelle Filmvorführung von «I’m not your negro!»
Im November konnten ETH-Angehörige den preisgekrönten Film aus dem Jahr 2016 ansehen. Raoul Peck’s Film zeigt darin in einer Collage Interviews aus den 1960er und 70er Jahren mit dem amerikanischen Schriftsteller James Baldwin, die Leben verschiedener Bürgerrechtler sowie aktuellere Bilder der Unruhen in Ferguson, USA.
Auf das Filmstreaming folgte am 25. November ein Q&A mit Estefania Cueno, einer Diversity-Trainerin, die sich speziell mit dem Thema Rassismus, auch im Kontext von europäischen Hochschulen, befasst.
Webinar “Racism, implicit bias and well-being”
Am 1. Dezember fand das Webinar mit dem Diversity-Spezialisten Anton Blank zu unbewusstem und bewusstem Rassismus, Wohlbefinden, Unconscious Bias (verzerrte Wahrnehmung), Pygmalion- oder Rosenthal-Effekt, Stereotypen und Mikroaggression statt.
Anti-Racism Resources
Wenn Sie auf der Suche nach antirassistischer Lektüre sind, werfen Sie einen Blick auf unsere Liste mit antirassistischen Ressourcen. Dort finden Sie einige wertvolle Bücher, Links zu sozialen Medien und Podcasts auf Englisch, Deutsch und Französisch.
Begriffe und Erklärungen
Allyship (Verbündet sein) ist das aktive Engagement für eine unterdrückte Gruppe. Der Begriff Verbündete bezieht sich auf Menschen, die ihre Privilegien nutzen, um Gruppen zu unterstützen, die strukturell unterdrückt werden. Verbündete gehören selbst nicht zu dieser spezifischen Gruppe und sind daher nicht (direkt) von der spezifischen Unterdrückung betroffen.
BIPoC ist ein Akronym und steht für Black, Indigenous, and People of Color. Der Begriff PoC umfasst alle Personen, die sich sind als Weiss identifizieren und die von bestimmten Arten von Rassismus betroffen sind, z. B. anti-asiatischer Rassismus, anti-Schwarzer Rassismus, anti-muslimischer Rassismus usw. Der Begriff BIPoC sollte anerkennen, dass nicht alle People of Color in gleichem Maße von Ungerechtigkeit betroffen sind.
Die Gestaltung dieses Workshops als mutiger Raum ermöglicht es den Teilnehmern, über Rassismus und Verbündete zu diskutieren und über vergangene Ereignisse und Interaktionen mit Rassismus nachzudenken. Wichtig ist, dass es nicht um die Beantwortung der Frage "Erleben Menschen Rassismus und dadurch Leid?" geht, sondern vielmehr um die Frage "Wenn Menschen durch Rassismus Leid erleben, wie werden wir dem gemeinsam begegnen?"
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das Konzept der "Rasse" aus biologischer Sicht nicht sinnvoll oder existent ist, sondern ein soziales Konstrukt ist, das um 1400 von Menschen in Westeuropa erfunden wurde, um Menschen zu beschreiben und sie in eine gesellschaftliche Ordnung zu bringen. Die Kategorie "Weiss" wurde immer mit Überlegenheit assoziiert. Obwohl es keine biologischen Grundlagen für Race gibt, werden Menschen immer noch rassifiziert und aufgrund von Merkmalen wie Hautfarbe, Gesichtszügen, Religion usw. in Kategorien eingeteilt. Rassismus ist die strukturelle, institutionelle, zwischenmenschliche und verinnerlichte Diskriminierung von rassifizierten Menschen. Da der englische Begriff Race eine neutralere Konnotation als die deutsche Übersetzung innehält, und vor allem als soziales Konstrukt gesehen wird, soll Race aus dem Englischen auch im Deutschen verwendet werden.
Safer Space ist ein Konzept, das sich auf einen autonomen Raum bezieht, in dem Personen, die sich ausgegrenzt oder diskriminiert fühlen, zusammenkommen können, um über ihre Erfahrungen mit einer solchen Ausgrenzung/Diskriminierung zu sprechen. In der westlichen Welt sind sie meist auf Universitätsgeländen zu finden, aber auch am Arbeitsplatz.