Mathematik unterrichten in Ashesi
Der ETH-Mathematiker Georg Anegg verbrachte drei Wochen an der Ashesi Universität in Ghana, die mit der ETH Zürich zusammen einen Masterstudiengang Mechatronics Engineering anbietet. In einem Interview mit den D-MATH-News erzählt er, wie es ist, in Ashesi zu unterrichten und was ihn motiviert hat, an diesem Projekt teilzunehmen.
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Im Herbst 2020 lancierte die ETH Zürich einen gemeinsamen Masterstudiengang mit der Ashesi-Universität, die in der Nähe von Accra, der Hauptstadt Ghanas liegt. Zu Beginn dieses Jahres hat der Studiengang für Mechatronik den Unterricht aufgenommen. Über zwanzig Studierende aus sieben afrikanischen Ländern nehmen teil. Das Ziel ist es, mit dem Know-how der ETH in Afrika selbst Ingenieur:innen auszubilden, die die industrielle Entwicklung in Afrika vorantreiben können. Zu den Partnern gehören Schweizer Industrieunternehmen. An dem Unterricht beteiligen sich Dozierende der ETH Zürich. Entsprechend haben die ersten von ihnen nun Erfahrungen gesammelt.
Einer von ihnen, Georg Anegg berichtet aktuell in einem Interview mit den D-MATH-News von seinen Erfahrungen im Mathematik-Unterricht des Mechatronik-Studiengangs. Anegg ist Doktorand am Institut für Operations research und verbrachte drei Wochen als Lehrassistent an der Ashesi Universität. Schon vor seinem Doktorat an der ETH arbeitete er zwei Jahre lang als Tutor und Lehrassistent in Südafrika. Die Zusammenarbeit mit engagierten Studierenden und Menschen aus vielen verschiedenen Ländern schätzt er: «Ich habe sie immer als eine äusserst lohnende Erfahrung für mich persönlich und für die Wissenschaft empfunden.»
Das Lernumfeld in Ashesi empfand er als sehr anregend. Die Studierenden seien aufmerksam und sehr motiviert. «Sie haben sich viel Zeit für den Stoff genommen und waren erst zufrieden, wenn alle ihre Fragen beantwortet waren.»
Wie er damit umging, dass die mathematischen Kenntnisse der Studierenden sehr unterschiedlich waren und sich ihre Lebenserfahrung und ihre Erwartungen auch sehr von jenen der Studierenden an der ETH unterscheiden, schildert er im Interview mit unserer Kollegin Monika Krichel vom D-MATH (auf Englisch).