Sieben goldene Regeln für mehr Barrierefreiheit
Ob Webseite, Word-Dokument oder Powerpoint-Präsentation: Digitale Inhalte sollten nicht nur mit Blick auf die visuelle Darstellung erstellt werden. Wer sieben einfache Regeln befolgt, kreiert Inhalte, die für alle Nutzer:innen zugänglich sind und trägt so den Anliegen der Barrierefreiheit Rechnung.
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Mit diesen sieben Tipps tragen Sie im Alltag zu mehr Barrierefreiheit bei. Sie gelten für AEM ebenso wie z.B. für Word, Powerpoint oder InDesign.
1. Überschriftsformate anwenden: Verwenden Sie für Überschriften entsprechende Überschriftsformate – und beachten Sie dabei zudem deren korrekte Hierarchie: Der Haupttitel einer Seite bzw. eines Dokuments ist in der Regel eine Überschrift 1 (Heading level 1, H1). Untergeordnet folgen in inhaltlich-logisch korrekter Abfolge eine bis mehrere Überschriften 2, dann Überschriften 3 usw.
2. Aufzählungen: Nutzen Sie bei Aufzählungen die Listen-Formatierung. Eine Liste kann nummeriert sein oder unnummeriert.
3. Verständliche Links verfassen: Schreiben Sie informative und aussagekräftige Linktexte. Anstelle von «Die Unterlagen finden Sie hier» hilft eine Formulierung wie «Die Unterlagen zum Accessibility-Einführungskurs haben wir auf unseren Infoseiten bereitgestellt.»
4. Bilder mit Alternativtext versehen: Entscheiden Sie stets, ob die verwendeten Bilder dekorativ oder aussagekräftig (sprich: essenziell, sinnstiftend, informationsergänzend) sind. Warum? Vorlesesoftware ignoriert alle Bilder, die als dekorativ markiert sind. Bei allen anderen Bildern wird der Alternativtext jedoch vorgelesen. So ist sichergestellt, dass auch Menschen, die mit Vorlesesoftware arbeiten, alle essenziellen Informationen erhalten.
5. Farbe: Achten Sie darauf, wie Sie Farben einsetzen. Das Kontrastverhältnis zwischen Text und Hintergrund muss immer mindestens 4,5:1 betragen. Die ETH-Corporate-Farben sind so gewählt, dass die Kontrastanforderungen eingehalten werden. Die Übersichtsseite Colour accessibility for web graphics (nur auf Englisch, mit Grafiken) zeigt jeweils, ob sie mit Weiss oder mit Schwarz kombiniert werden sollen. Verwenden Sie zudem Farbe nie als alleinigen Informationsträger.
6. Tastaturzugänglichkeit: Stellen Sie sicher, dass alle interaktiven Elemente mit der Tastatur allein zugänglich sind, also ohne Maus, Tabletstift o.ä. Dieser Aspekt richtet sich vor allem an Entwickler:innen und an alle, die Software von Drittanbietern entwickeln lassen. Die folgenden Tasten sollten i.d.R. ausreichen, um eine digitale Oberfläche zu bedienen, ohne Zuhilfenahme einer Maus: Tabulator, Leerzeile, Shift, Enter, Escape, Pfeil-Tasten.
7. Sichtbarkeit des Tastaturfokus: Stellen Sie sicher, dass der Tastaturfokus immer sichtbar ist. Das bedeutet: Um das Webseitenelement herum, auf dem man sich als Nutzer:in gerade befindet, wird typischerweise ein Rahmen angezeigt. Dabei handelt es sich um den hier genannten Tastaturfokus. Dieser sollte sichtbar werden, sobald Sie eine Webseite nur mit der Tastatur (ohne Maus) bedienen. Statt eines Rahmens kann auch eine andere Art der visuellen Kennzeichnung vorhanden sein, z.B. Invertierung. Dieser Aspekt richtet sich vor allem an Entwickler:innen und an alle, die Software von Drittanbietern entwickeln lassen.
Selbstverständlich beinhaltet Barrierefreiheit noch viele weitere Aspekte wie Untertitelung und Audiodeskription von Videos, Videos in Gebärdensprache für zentrale Inhalte, die sichergestellte Bedienbarkeit im Hochkontrastmodus und vieles mehr. Obgenannte Tipps sind wertvolle Schritte in Richtung einer Welt mit weniger Barrieren im digitalen Raum.
Noch mehr Tipps
Was den obigen Tipps zugrunde liegt und ausführlichere Informationen zu den einzelnen Aspekten gibt es auf der Seite Tipps und Tricks für mehr Barrierefreiheit.
Ausserdem bietet die Hochschulkommunikation regelmässig Kurse zur digitalen Barrierefreiheit an: Zur Verfügung stehen Sensibilisierungskurse auf Deutsch und Englisch als auch Vertiefungsangebote zum Schreiben von Alternativtexten sowie dazu, wie man die Barrierefreiheit der eigenen Webseiten selber überprüfen kann.
Auf Anfrage gibt es auch die Möglichkeit eines Zwei-Stunden-Crashkurses für Teams. Details zu den Kursen gibt es auf der Webseite Accessibility-Kursangebot; die Anmeldung erfolgt über die Seite der Internen IT-Kurse.
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