Technische Neuerungen im Programm Hindernisfreiheit
Seit dem Herbstsemester 2023 werden erstmalig automatische Untertitelungen von Vorlesungsaufzeichnungen und weiterführende Informationen rund ums Thema barrierefreie Videos angeboten. Die barrierefreie Navigation via App wurde auf den Namen «PolyMaps» getauft und gewann den GIS Excellence Award 2023.
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Nach intensiven wissenschaftlichen und technischen Vorarbeiten der Gruppe Multimedia Production (MMP) war es im Herbstsemester 2023 so weit: Die vielen Aufzeichnungen von Lehrveranstaltungen können im Videoportal der ETH Zürich erstmalig automatisch untertitelt werden. Auch dies eine Massnahme im Programm «Hindernisfreiheit an der ETH Zürich», für die gilt: notwendig für einige – hilfreich für alle. Personen, die nicht oder nur schlecht hören können, sind auf Untertitel angewiesen, um einer Vorlesung folgen zu können. Doch auch jede Person, die sich in einer lauten Umgebung befindet oder keinen Ton abspielen möchte, kann die Lehrinhalte nun via Untertitel verfolgen.
Da die Untertitelung automatisch erstellt wird, variiert die Qualität in Abhängigkeit von verschiedenen Merkmalen des Videos. Beispielsweise haben Akzente und Dialekte oder auch seltene Fachtermini eine höhere Anfälligkeit für fehlerhafte Untertitel. Wer die Untertitel korrigieren möchte, kann entweder MMP beauftragen, oder dies selbstständig erledigen. Weitere Informationen stehen auf der Webseite «Barrierefreies Video» zur Verfügung.
Fokusthema «Barrierefreie Videos»
Zeitgleich veröffentlichte die Hochschulkommunikation (HK) eine hilfreiche Informationswebseite zu dem Thema. Denn abgesehen von Lehraufzeichnungen müssen auch andere Videos grundsätzlich barrierefrei sein, so die gesetzliche Vorschrift. Auf welche Weise sollten Untertitel manuell erstellt werden? Wie viele Zeichen pro Zeile, in welcher Farbe, und in welcher Anordnung? Und was unterscheidet Untertitel eigentlich von Audiodeskriptionen und von Transkripten? Antworten rund ums Thema Barrierefreie Videos gibt es online, oder auch direkt von den Expertinnen bei der HK, Manu Heim und Matija Pavic, in der Accessibility-Sprechstunde.
Beta-Test der App «PolyMaps»
PolyMaps – so der Name der neuen App, die Personen von A nach B führt. Ganz ähnlich wie Google Maps navigiert PolyMaps innerhalb oder auch zwischen ETH-Gebäuden, wobei die eigene Position im Gebäude stets durch einen sogenannten «Blue Dot» bzw. «Blauen Punkt» angezeigt wird. Der Clou an der Sache: Wer mit schwerem Gepäck, im Rollstuhl oder mit Kinderwagen unterwegs ist, kann sich einen barrierefreien Weg anzeigen lassen, der nicht über Treppen und Stufen, sondern nur über Lifte und Rampen führt.
Seit einigen Wochen läuft der Beta-Test in vielen Gebäuden, an dem alle interessierten ETH-Angehörigen teilnehmen können. Bitte wenden Sie sich hierfür per E-Mail an (IPS = Indoor Positioning System). Der Test umfasst alle relevanten Gebäude des Campus Hönggerberg und Campus Zentrum sowie das Gebäude OCT in Oerlikon. Ausgenommen sind vorerst nur die Gebäude ML und HG, die auf Grund zusätzlicher Auflagen durch die Denkmalpflege mehr Zeit für die Installation der Sensorik benötigen. Dieses Jahr werden zusätzlich die Neubauten HIF, GLC und BSS mit Sensoren ausgestattet und in PolyMaps eingebunden.
Als hervorragend befand die führende Firma im Feld der Geoinformationssysteme (GIS) die neue App der ETH Zürich. externe Seite Esri Schweiz verlieh PolyMaps den GIS Excellence Award 2023, um «die innovative Herangehensweise, klare Vision und effektive Nutzung von GIS-Technologien» auszuzeichnen.
Hindernisfreiheit an der ETH Zürich
Die ETH Zürich setzt sich für Hindernisfreiheit ein: Menschen mit Behinderungen oder Menschen mit besonderen Bedürfnissen – seien es Studierende, Lehrende, Forschende, Mitarbeitende oder Besucherinnen und Besucher – sollen im Verlauf der nächsten Jahre weitgehend uneingeschränkten Zugang zu den Gebäuden und Dienstleistungen der ETH erhalten.
In 14 Teilprojekten werden die vorgeschlagenen Massnahmen in den drei Kategorien «Bauliches, Gebäudenutzung und Architektur», «Organisation und Kultur» und «Technologie, Kommunikation und Lehre» umgesetzt.
Weitere Informationen zum Programm und den 14 Teilprojekten finden Sie auf der Programmwebseite und an der neuen Ausstellung über «Hindernisfreiheit» im Gebäude OCT.
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