Seit 2009 bietet focusTerra eine Plattform, um über Wissenschaft an der ETH Zürich zu kommunizieren. In seinen Sonderausstellungen und Aktivitäten, die in Kooperation mit Forschenden entwickelt werden, thematisiert focusTerra Erd-, Planeten- und Naturwissenschaften sowie Technologien und deren Bedeutung für die Gesellschaft. focusTerra setzt sich damit für einen Dialog mit der Öffentlichkeit ein, auch über herausfordernde Themen unserer Zeit.
Für die Freude an den Wissenschaften und gegen den Genderbias
Seit der Gründung wurden bereits zwanzig Ausstellungen gezeigt. Insgesamt haben über 250 000 Personen das Museum besucht. Kinder und Jugendliche machen davon mittlerweile knapp die Hälfte aus. «Der Erfolg bei dieser Zielgruppe ist uns sehr wichtig, da wir junge Menschen an die Wissenschaften heranführen und begeistern möchten, damit sie diese in Freizeit, Studium und Beruf einbauen – gerne natürlich bei uns in den Erdwissenschaften», erklärt Ulrike Kastrup, Direktorin von focusTerra. «Durch eine frühe Ansprache, gerade auch von jüngeren Kindern, möchten wir ausserdem dem Genderbias entgegenwirken und Mädchen für die Naturwissenschaften gewinnen.»
Besondere Verantwortung der Hochschulen
Welche zunehmende Bedeutung die Ausstellungsplattform heute hat, beschreibt Ulrike Kastrup folgendermassen: «In der heutigen Zeit, die von rasantem technologischem Fortschritt und gesellschaftlichen Veränderungen geprägt ist, in der Demokratien bedroht sind und die Informationsmanipulation zunimmt, in der die Bürgerinnen und Bürger die überwältigende Flut an digitalen Informationen nicht mehr erfassen, einordnen oder verstehen können, haben Hochschulen und Wissenschaftsmuseen als vertrauenswürdige Einrichtungen eine grosse Bedeutung. Sie haben die grosse Chance und Verantwortung, aktiv mit der Öffentlichkeit im Austausch zu stehen, um zusammen Wissen und Fähigkeiten in der Gesellschaft zu fördern – damit wir uns gemeinsam den Herausforderungen und Fragen unserer Zeit stellen und verantwortungsbewusst handeln können. Mit focusTerra unterstützen wir diese wichtigen Ziele und entwickeln seit 15 Jahren unsere Ausstellungen in diesem Sinne immer weiter.»
Attraktive Ausstellungen für alle
Mit einer Vielzahl von Angeboten – auch online – möchte focusTerra alle Interessierten für die Schönheit und Phänomene der Erde und die Relevanz einer intakten Natur begeistern. Durch innovative Ansätze in der Wissenschaftskommunikation werden kritisches Denken gefördert, Verständnisbarrieren abgebaut und Personen unterschiedlichen Alters und Hintergrunds angesprochen.
So eröffnete focusTerra beispielsweise 2012 mit «Fossil Art» die weltweit erste hindernisfreie geologische Ausstellung für Menschen mit Sehbehinderung. In der Ausstellung «Expedition Sonnensystem» wurden Forschende zu den Helden ihrer eigenen Wissenschaftscomic-Geschichte. Und zur Online-Ausstellung «Reisesteine» kann jede und jeder von überall auf der Welt mit den eigenen Lieblingssteinen und persönlichen Geschichten beitragen. Die letzte Ausstellung «Wellen – Tauch ein!» wandert bereits seit letztem Jahr und wird ab Mai 2024 im externe Seite Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn, dem weltgrössten Computermuseum, gezeigt, bevor sie im externe Seite Carl Bosch Museum in Heidelberg Halt macht.