Die Schulleitung informiert 2020 / 2
Nachdem der Pilotversuch erfolgreich verlaufen ist, kann die Basisprüfung im ersten Jahr künftig in zwei unabhängigen Prüfungsblöcken absolviert werden. Verabschiedet hat die Schulleitung unter anderem auch die Curricula für einen neuartigen Studiengang in Materialwissenschaft sowie die neue Kommunikationsstrategie der ETH Zürich.
Split der Basisprüfung für alle möglich
Die Schulleitung hat entschieden, künftig allen Departementen die Aufteilung der Basisprüfung zu ermöglichen. Seit dem Herbstsemester 2016 wurde in den Departementen Elektrotechnik und Informationstechnologie, Informatik, Mathematik und Physik, sowie in den Studiengängen Rechnergestützte Wissenschaften und Humanmedizin die Aufteilung der Basisprüfung im ersten Studienjahr in zwei unabhängige Prüfungsblöcke getestet. Die Studierenden haben diese Neuerung sehr gut angenommen: Fast alle würden sich wieder für die aufgeteilte Basisprüfung entscheiden, weil so die grosse Stoffmenge des Basisjahres verteilt werden kann.
«Die Aufteilung der Basisprüfung führt zu schnellerem Feedback und einer besseren Verteilung der grossen Stoffmenge. Deshalb steht es allen Departementen nun frei, diese Neuerung einzuführen». Sarah Springman, Rektorin
Dank des Splits der Basisprüfung haben weniger Studierende die ETH verlassen ohne einen Prüfungsversuch zu unternehmen. Keine eindeutige Verbesserung ergab das neue Modell in der allgemeinen Prüfungserfolgsquote und beim Prüfungserfolg der Studentinnen.
Neuerungen in verschiedenen Studiengängen
Neben dem unerlässlichen Fachwissen wird die Vermittlung von Selbst- und Sozialkompetenzen immer wichtiger. In diese Richtung zielt der Umbau des Studiengangs des Departements für Materialwissenschaften. Laut der ehemaligen Studiendirektorin des Departements, Nicola Spaldin, geht es primär darum, dass Studierende Konzepte und nicht Kategorien lernen (vgl. dazu das Interview mit Prof. Spaldin). Zudem hat die Schulleitung das Studienreglement für den Bachelor-Studiengang Biologie verabschiedet, der in den ersten vier Semestern komplett neu gestaltet worden ist, sowie Ja gesagt zur Umbenennung des Bachelor-Studiengangs des Departement Erdwissenschaften in «Erd- und Klimawissenschaften». Schliesslich wurde ein neues CAS für «Enterpreneurial Leadership in Technology Ventures» bewilligt. Es handelt sich um eine Kooperation des Departements für Management, Technologie und Ökonomie mit dem iELab. Alle Pioneer Fellows werden dieses CAS obligatorisch zu absolvieren haben.
Kompass für die ETH-Kommunikation
Fast ein Jahrzehnt nach der Erarbeitung der letzten Kommunikationsstrategie hat sich ETH Zürich eine neue Kommunikationsstrategie gegeben. Abgeleitet aus dem Strategie- und Entwicklungsplan 2021-2024 (SEP) definiert die neue Strategie die Kommunikationsziele, die Zielgruppen und die Kernbotschaften, mit denen die internen und externen Anspruchsgruppen angesprochen werden sollen.
«Wir schaffen und vermitteln mit Begeisterung neues Wissen, entwickeln Lösungen für die Welt von morgen und tragen sie in die Gesellschaft».Kernbotschaft aus der neuen Kommunikationsstrategie
Die Kommunikationsstrategie beinhaltet noch keine konkreten Massnahmen und innovativen Formate. Sie ist vielmehr eine Art Kompass für die über 100 zentral und dezentral arbeitenden Kommunikationsfachleute an der ETH Zürich. Und sie legt die wichtigsten Handlungsfelder fest wie den Ausbau des Dialogs mit verschiedenen Anspruchsgruppen und die Stärkung der internen Kommunikation oder der Onlinekommunikation. In verschiedenen, teilweise schon laufenden Projekten werden in den nächsten Jahren nun griffige Massnahmen, innovative neue Formate und Leuchtturmprojekte entwickelt.
Chemie-Olympiade 2023 an der ETH
Die Schulleitung begrüsst die Durchführung der Internationalen Chemie-Olympiade 2023 (IChO 2023) an der ETH Zürich und gewährt dafür eine Defizitgarantie in der Höhe von CHF 370'000.- Die IChO ist ein internationaler Wettbewerb für interessierte und talentierte Schülerinnen und Schüler von Mittel- und Berufsschulen. Das gesamte Budget für diesen internationalen Grossanlass beträgt CHF 3,3 Millionen. Alle Ausgaben sollen durch Teilnehmerbeiträge und Donationen gedeckt werden. Das federführende D-CHAB hat bereits Mittel aus den eigenen Departementsreserven gesprochen.
Neue ETH-Vertretung im SEC
Das Steuerungsgremium des «Singapur ETH Centers» (SEC) wird neu bestellt. Die Schulleitung hat Mirko Meboldt (D-MAVT) und Viola Vogel (D-HEST) ins SEC Governing Board gewählt. Sie ersetzen dort den ehemaligen Präsidenten der ETH Zürich, Ralph Eichler, und Nicola Wenderoth (D-HEST).
Polarforschung stärken
Die ETH Zürich tritt der Stiftung «Swiss Polar Institute Foundation» bei. Diese hat zum Zweck, das 2016 gegründete «Swiss Polar Institute» zu unterstützen. Leading House ist die EPFL, weitere Mitglieder sind neben der ETH Zürich das Institut für Wald-, Schnee- und Lawinenforschung (WSL) sowie die Universitäten Bern und Lausanne.
Open ETH (bisher ETH +), dritter Zyklus
Beim ETH-Förderungsinstrument Open ETH (bisher als ETH+ bezeichnet) wurde im Herbst der dritte Zyklus gestartet. Aus den Bewerbungen hat die Schulleitung nun die Ideenskizze EXCLAIM ausgewählt und die Initianten eingeladen, ein Full Proposal einzureichen. Das Akronym EXCLAIM steht für Extreme scale computing and data platform for cloud-resolving weather and climate modeling. Ziel ist es, mit Hilfe von Exascale-Computing deutlich präzisere Klima- und Wettermodelle zu entwickeln als sie heute möglich sind. Voraussetzung dazu ist eine grundlegende Neugestaltung und Neucodierung der bestehenden Modelle. Die Initiative wird von einem interdisziplinären Team von Forschenden der Departemente Umweltsystemwissenschaften, Informatik und Physik sowie des Supercomputing-Centers CSCS getragen. Involviert sind zudem MeteoSchweiz, die Empa und das WSL.
Neue Strategie für die Sammlungen und Archive
Die digitale Transformation bietet den Sammlungen und Archiven der ETH Zürich neue Chancen der Vernetzung und Vermittlung. Für Forschende, Lehrende, aber auch für die interessierte Öffentlichkeit erschliessen sich neue Zugänge zu Objekten, Werken und Dokumenten. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag für den Erfolg der Hochschule und für ihre Ausstrahlung in die Gesellschaft. Um dieses grosse Potenzial noch besser auszuschöpfen, wurde im Auftrag des Vizepräsidenten für Infrastruktur die «Strategie Sammlungen und Archive 2021 bis 2024» erstellt. In den nächsten Jahren stehen die Förderung des Dialogs mit der Öffentlichkeit, die Vertiefung der Kooperation mit den Departementen in Forschung und Lehre sowie der optimale Einsatz des informationswissenschaftlichen Know-hows der ETH-Bibliothek zugunsten sämtlicher Sammlungen und Archive der ETH Zürich im Fokus. Die Schulleitung hat der neuen Strategie zugestimmt und Vizepräsident Ulrich Weidmann beauftragt, sie mit Einbezug der Departemente umzusetzen.
«Die neue Strategie bietet den Sammlungen und Archiven einen auf die strategische Entwicklungsplanung der ETH abgestimmten Rahmen, um die Chancen der Digitalisierung vermehrt nutzen und den Dialog mit der Öffentlichkeit noch intensivieren zu können».Ulrich Weidmann, Vizepräsident für Infrastruktur, Personalentwicklung und Leadership a.i.
Regelmässige Informationen aus der Schulleitung
Die Schulleitung der ETH Zürich trifft sich alle zwei Wochen zur ordentlichen Schulleitungssitzung. In dieser Rubrik wird über die wichtigsten Entscheide aus diesen Sitzungen informiert, in dieser Ausgabe diejenigen der Sitzungen von Januar bis März 2020.