Mehr Busse für den Campus Hönggerberg: Zusatzfahrten der VBZ-Linie 80
Die stark benutzte VBZ-Buslinie 80 wird ab dem kommenden Herbst entlastet: vom 17. September 2018 an verkehren zusätzliche 80er-Busse auf den Campus Hönggerberg. Darauf haben sich die ETH Zürich, die VBZ und der ZVV geeinigt.
Mit Beginn des Herbstsemesters am 17. September 2018 fahren die VBZ mit zusätzlichen 80er-Bussen auf den Campus Hönggerberg. Die vereinbarte Fahrplanänderung gilt jeweils während des Studien- und Prüfungsbetriebs der ETH.
Sie sieht vor, dass die Busse neu an Werktagen zu den Spitzenzeiten mit den höchsten Auslastungen im durchgehenden 6-Minuten-Takt verkehren statt wie heute im 6,7 oder 7,5-Minuten-Takt. Konkret gilt der neue Takt jeweils von Montag bis Freitag zwischen 6:30 und 9:30 Uhr sowie zwischen 16:00 und 18:30 Uhr, wenn die Kurse besonders stark benutzt werden. Auf diese Fahrplanverdichtung haben sich die ETH Zürich, die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) und der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) geeinigt.
Um die Angebotsverbesserung auf der 80er-Linie bereits in diesem Jahr einführen zu können, finanziert die ETH Zürich die Zusatzfahrten vom 17. September 2018 bis zum 13. Dezember 2019 an insgesamt 241 Tagen auf eigene Kosten. Das haben die ETH und der ZVV, der für die strategische Planung und Finanzierung des öffentlichen Verkehrs im Kanton Zürich zuständig ist, vertraglich vereinbart.
Um den 6-Minuten-Takt regulär mit dem Fahrplanwechsel per Dezember 2019 einzuführen, beantragen die VBZ die entsprechende Änderung mit dem ordentlichen Fahrplanverfahren beim ZVV.
Anliegen aus Quartieren und ETH ernst genommen
Die VBZ-Linie 80 (Bahnhof Oerlikon – Triemlispital) ist eine von insgesamt drei VBZ-Buslinien (37, 69, 80), die den Campus Hönggerberg erschliessen und ihn mit den Quartieren Höngg und Affoltern sowie mit wichtigen städtischen Verkehrsknoten wie den Bahnhöfen Altstetten und Oerlikon oder dem Bucheggplatz verbinden.
Der Campus Hönggerberg ist neben dem Zentrum einer der beiden Hauptstandorte der ETH Zürich. Diese beiden Standorte verfügen über ein Vollangebot an Lehre, Forschung und Dienstleistungen. Rund 78 Prozent der ETH-Angehörigen, die auf dem Campus Hönggerberg studieren und arbeiten, benutzen den öffentlichen Verkehr zur Anreise – und nur rund 7 Prozent kommen mit dem Auto. Namentlich in den Hauptverkehrszeiten gibt es Kapazitätsengpässe sowie Rückmeldungen aus den Quartieren und aus der ETH wegen überlasteter Busse.
«Wir nehmen die Rückmeldungen ernst und sind uns bewusst, dass die Busverbindungen zum Hönggerberg an Kapazitätsgrenzen stossen. Darum wollen wir zur Verbesserung des Angebots beitragen», sagt Ulrich Weidmann, der als ETH-Vizepräsident Personal und Ressourcen unter anderem für die Immobilienplanung und das Mobilitätsmanagement an der ETH zuständig ist. «Besonders freut mich, dass ETH, VBZ und ZVV gemeinsam eine Lösung erarbeitet haben.»
«Mit dem dichteren Takt über einen wesentlich längeren Zeitraum als bisher wird die Kapazität der Linie 80 je Richtung um 100 bis 200 Personen pro Stunde erhöht. Gleichzeitig verbessern sich die Anschlussmöglichkeiten an der Glaubtenstrasse, da die Linien 32 und 61/62 ebenfalls alle sechs Minuten verkehren. Durch die zusätzlich eingesetzten Fahrzeuge erhöht sich auch die Stabilität der Linie 80. Dass die VBZ nun bereits eine Verbesserung ab dem kommenden Herbstsemester anbieten können, ist sehr erfreulich», sagt Johannes Eckert, Gebietsmanager Stadt Zürich bei den VBZ.
Langfristige Lösungen im Blick
Die ETH Zürich verfolgt das Ziel, ihre Mobilität nachhaltig zu entwickeln. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit im Bereich des öffentlichen Verkehrs: Zum Beispiel finanziert die ETH ebenfalls auf eigene Kosten den «ETH Link», der den Campus Hönggerberg direkt mit dem ETH-Standort im Zentrum verbindet. Der ETH Link transportiert über 750‘000 Fahrgäste pro Jahr und trägt zur Entlastung des öffentlichen Verkehrs bei, zum Beispiel auf der Linie 69.
An den regelmässigen Treffen zwischen ETH und VBZ kommen auch die mittel- bis langfristige Anbindung der ETH-Standorte an das öffentliche Verkehrsnetz und die erforderlichen Kapazitätserhöhungen zu Sprache. Auf dem Hönggerberg strebt die ETH Zürich in den nächsten Jahren eine schrittweise Verdichtung und Weiterentwicklung ihres Standorts zu einem attraktiven Campus mit Stadtquartier-Charakter an.
In diesem Zusammenhang gibt es Pläne von VBZ und ZVV, die VBZ-Buslinien 69 und 80 mittelfristig zu elektrifizieren. Finanziert würde eine solche Massnahme über den ZVV und den Bund, umgesetzt durch die VBZ. Mit dieser Kapazitätssteigerung könnten – anders als heute – in Zukunft auch Doppelgelenkbusse auf den Hönggerberg fahren.
Heute fahren auf beiden Linien Gelenkbusse. «Mit Blick auf das erwartete Wachstum bei Studierenden und Forschenden auf dem Hönggerberg ist die ETH den VBZ und dem ZVV sehr dankbar für diese Initiative», sagt Ulrich Weidmann.