Schutzkonzept der Gastronomiebetriebe

Mit dem Semesterstart am 14. September haben sämtliche Gastronomiebetriebe der ETH Zürich wieder geöffnet. Die Inbetriebnahme der Restaurants steht ganz im Zeichen von Corona. Caterer haben ein massgeschneidertes Schutzkonzept entwickelt, um das Ansteckungsrisiko so tief wie möglich zu halten.

Personenleitsystem Gastronomie
Mit ausgeklügelten Personenleitsystemen soll – so wie hier im Food Market auf dem Campus Hönggerberg – der Sicherheitsabstand eingehalten werden. (Bild: ETH Zürich / Nicola Pitaro)

Ein Blick in die Gastronomiebetriebe der ETH zeigt: Rote Markierungen auf dem Boden, überall Schilder, Plakate und Desinfektionsmittelstände, wo das Auge hinreicht – die Pandemie ist auch in Gastronomiebetrieben an der ETH allgegenwärtig. Vor Corona strömte mit Semesterbeginn eine Vielzahl an Studierenden und Mitarbeitenden in die Mensen, besonders zur Stosszeit am Mittag herrschte dichtes Gedränge. Der Sicherheitsabstand von 1.5 Metern für Warteschlangen und bei Sitzplätzen stellt Caterer zurzeit vor eine grosse Herausforderung. Denn wie kann ein Betrieb einen reibungslosen Ablauf sicherstellen, ohne dass zu viele Einschränkungen für den Besuch in der Mensa anfallen? Und wie können Betreiber die Sicherheit trotzdem gewährleisten, wenn Studierende und Mitarbeitende ihre Masken während des Essens ausziehen?

Umdenken in Gastronomiebetrieben  

Um diese und andere Fragen beantworten zu können, haben Gastronomiebetreiber ein Schutzkonzept erstellt. Ziel war es, den Studierenden und Mitarbeitenden weiterhin Verpflegungsmöglichkeiten zu bieten, ohne dass ihre Sicherheit gefährdet ist. Nun heisst es umdenken für die unterschiedlichen Gastronomiebetriebe auf den beiden Campus ETH Zentrum und Hönggerberg, damit sie ihren Tagesbetrieb nach einer längeren Schliessung wieder hochfahren können.

Durchdacht zum grösstmöglichen Schutz

Dafür wurden zahlreiche Massnahmen getroffen. Neben der allseits bekannten Maskenpflicht in den Mensen wurden neu Personenleitsysteme eingeführt, anhand derer sich Mensagängerinnen und -gänger an bunten Markierungen auf dem Boden orientieren können. So werden die Gäste mittels Leitwegen, die durch Absperrungen abgetrennt werden, durch die Mensen geschleust. Dabei gibt es jeweils nur eine Richtung, Ein- und Ausgänge sind getrennt. Bei diesen stehen Aufsichtspersonen im Einsatz, welche die Gäste auf die Schutzmassnahmen hinweisen. Ebenso weisen Personenzählsysteme mit einem Rot-Grün-Ampelsystem darauf hin, ob das Personenkontingent noch nicht ausgeschöpft ist.

Je nach Mensa dürfen sich die Gäste nicht mehr selbst am Buffet bedienen – neu nimmt ihnen ein Catering-Mitarbeiter diese Aufgabe ab, Salate werden in bereits vorgefertigten Portionen abgepackt. Neben Desinfektionsmittelständen, die jeweils bei Ein- und Ausgängen positioniert werden, wurden auch die Stühle bei den Essensplätzen weiter auseinandergestellt, um zu engen Kontakt zu vermeiden. So kann das Ansteckungsrisiko minimiert werden.

Was beim Besuch zu beachten ist

Marcel Zurbuchen, zuständig für die Partnerorganisationen an der ETH, lobt die Regeltreue der Gäste und Mitarbeitenden: «Seit der Einführung der Maskenpflicht in den Gastronomiebetrieben vom 27. August halten sich alle konsequent daran – die Disziplin bei den Besucherinnen und Besuchern ist sehr hoch.» Seine Tipps, um Menschenansammlungen bei Verpflegungsmöglichkeiten zu vermeiden: «Wir empfehlen, die Betriebe in den Randzeiten zu besuchen. Ebenso kann man bei schönem Wetter die Möglichkeit nutzen, an den Foodtrucks – beispielsweise auf der Polyterrasse– das Essen zu beziehen und entweder draussen oder im Büro einzunehmen.» Zusätzlich empfiehlt er, nicht in grösseren Gruppen essen zu gehen und die Stühle nicht zusammenzurücken. Zurbuchen weist auf Neuerungen hin: «Dank der Stundenplanänderung auf den Herbst dieses Jahres – es gibt keine Mittagszeit mehr von 12 Uhr bis 13 Uhr - hoffen wir, dass sich die Gäste über Mittag besser verteilen und die Hauptstosszeiten entlastet werden können.»

Digitale Registrationspflicht findet Anklang

Daneben gilt seit Semesterbeginn eine Registrationspflicht für das Contact Tracing. Die Registration kann entweder manuell via Eintragen in eine Kontaktliste oder über eine schnellere, digitale Lösung – die caterereigene App - erfolgen. In Kürze wird auch die von den Informatikdiensten der ETH entwickelte Lösung bereitstehen, bei der die ETH-Karte oder Legi von der Kassiererin gescannt wird. Der Strichcode auf der Rückseite der Karte wird im Falle einer Infektionskette mit der Datenbank der Bibliothek abgeglichen, in welcher die meisten Gäste aus der ETH-Community wie auch der Universität Zürich registriert sind. Beim Erfassen dieses Strichcodes in den Restaurants wird ein Code hinterlegt. Die in der Bibliothek hinterlegten Daten, die hinter dem Code stecken, werden also nur dann herausgegeben, falls sie vom Kanton über einen Contact Tracer anfragt werden. Ein grosser Vorteil besteht darin, dass im Vergleich zu den anderen Systemen bei einem wiederholten Besuch die Daten nicht nochmals eingegeben werden müssen. Falls jedoch Gäste nicht registriert sind, müssen sie sich wie bisher manuell registrieren.

Aktuell läuft die digitale Registrationspflicht im Dozentenfoyer im Testbetrieb. Wie Biljana Schenk, SV-Mitarbeitende im Dozentenfoyer sagt, funktioniere das neue System mit der digitalen Erfassung gut, jedoch dauere es teilweise unterschiedlich lange mit der Abwicklung. «Bis jetzt nutzen ETH-Mitarbeitende rege die digitale Registrationsmöglichkeit. Sie sind sogar froh, wenn sie die Kontaktdaten nicht manuell angeben müssen.»

Auch Oona Wullschleger, Restaurantleiterin des Studententreffpunkts «bQm», begrüsst die neue digitale Registrationsmöglichkeit. Sie sei überrascht, wie gut die neue Scanningtechnologie funktioniere und wie vorbildlich sich die Gäste daran halten würden. Hierbei können sich Besucher der Bar via QR-Code auf dem Smartphone digital erfassen lassen.

Das Gastronomieangebot wird erweitert

Um ein Gedränge während der Stosszeiten zu vermindern, soll das Gastronomieangebot um Pickup- und Takeaway-Möglichkeiten erweitert werden. Bei warmen Temperaturen strömen ETH-Angehörige nach draussen und können so ihre Mahlzeit problemlos im Freien einnehmen. Mit den zusätzlichen Food-Ständen soll das Gastronomieangebot der ETH abwechslungsreich bleiben. 

Insgesamt fällt der erste Eindruck der Gastronomiebetreiber positiv aus, die Schutzmassnahmen fruchten und die Gäste halten sich mehrheitlich daran. Doch die Gastronomiepartner beobachten die weitere Entwicklung und passen die Schutzvorkehrungen wenn nötig an. Sie setzen alles daran, den Besucherinnen und Besuchern ein möglichst sicheres Mensa-Erlebnis bieten zu können.

Robert Perich, Vizepräsident Finanzen & Controlling, betont das Verantwortungsbewusstsein aller Gäste: «Unsere Partner sind sich der grossen Verantwortung bewusst, dass sie alles daran setzen müssen, die Gäste bestmöglich zu schützen. Sie sind aber mitunter darauf angewiesen, dass sich jeder Gast bewusst ist, dass er mit seinem eigenen Verhalten zum Schutze aller Gäste aktiv beitragen kann.»

Weitere Informationen zu den Gastronomiebetrieben finden Sie auf der Website: Alle Gastronomiebetriebe wieder geöffnet

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