Den Frauen das Universum
In ihrem letzten Jahr als Rektorin will Sarah Springman eine weitere Stufe für ihr Anliegen der Frauenförderung zünden. Sie lädt zu einer Veranstaltungsreihe zum Thema «Weltall» mit Beiträgen von Wissenschaftlerinnen ein.
Die Förderung von Frauen, insbesondere im akademischen Bereich, ist Rektorin Sarah Springman ein Herzensanliegen. Bereits als Professorin hat sie mit viel Engagement Mädchen die Faszination für Ingenieurswissenschaften vermittelt. Als Vorgesetzte war sie sich den besonderen Herausforderungen für junge Frauen in akademischen Berufen bewusst und hat diese gezielt gefördert. Als Rektorin schliesslich hatte sie immer ein Ohr für spezifische Bedürfnisse von Studentinnen. Last but not least hat sie sich ETH-weit für eine geschlechterneutrale Sprache eingesetzt – und musste auch bei der Hochschulkommunikation immer mal wieder mit ihrem englischen Charme intervenieren.
Mit «Women in Science and Space» etwas bewegen
In ihrem letzten Jahr als Rektorin lässt Sarah Springman nun nochmals Frauen in der Wissenschaft hochleben und zündet ein letztes Feuerwerk. Sie lädt alle ETH-Angehörigen, aber auch interessierte junge Leute von aussen, zur dreiteiligen Veranstaltungsreihe «Women in Science and Space» ein – eine Veranstaltungsreihe, in der Frauen im Mittelpunkt stehen, zu der aber alle eingeladen sind. Zu ihrem Beweggrund sagt sie: «In meiner Wahrnehmung sind immer noch viele öffentliche Veranstaltungen an unserer Hochschule von Männern geprägt, und da wollte ich aussergewöhnlichen Frauen die Möglichkeit bieten, Geschichten aus ihrer wissenschaftlichen Karriere zu teilen.»
Geplant sind zunächst drei Veranstaltungen rund um das Thema Weltall. «Ich war schon als Kind von der Apollo-Mission fasziniert und habe eine Zeitlang auch mit der Idee gespielt, Astrophysik zu studieren», sagt Springman, die sich letztlich mit Bodenmechanik auf der Erde befasst hat. «Im Weltall bewegt man sich ausserhalb bekannter Sphären, es verschieben sich die Grenzen des Wissens», erklärt die Rektorin ihre Faszination. Die Weltraumforschung zeige exemplarisch, wie neues Wissen entstehe und wie dieses Wissen aus der Grundlagenforschung im Alltag Anwendung finde. «Allein, was die Forschung an neuen Materialien hervorgebracht hat, prägt unseren Alltag», führt Triathletin Springman mit Blick auf ihr Carbon Bike aus. Und dann gehe es bei der Erkundung des Universums auch um die Zusammenarbeit in international zusammengesetzten Teams.
Pionierin der Weltraumforschung zu Gast
Als Gast der ersten Veranstaltung darf Rektorin Springman Dame Jocelyn Bell-Burnell begrüssen. Sie entdeckte 1967 als Studentin den ersten Pulsar, eine Entdeckung, die sieben Jahre später mit dem Nobelpreis in Physik gewürdigt wurde. Allerdings ging die eigentliche Entdeckerin leer aus – sie war auf dem Paper erst an zweiter Stelle als Autorin aufgeführt. Wie sie die Geschichte erlebt hat und wie die Entdeckung ihre wissenschaftliche Karriere geprägt hat, erfahren Sie am 17. März ab 16.00 Uhr.
«The curious case of the pulsating star» lautet der Titel der Veranstaltung. Im Anschluss an das Referat von Dame Jocelyn Bell-Burnell folgt eine Diskussion, an der auch Professorin Louise Harra, Direktorin des Physikalisch-Meteorologischen Observatoriums in Davos, teilnehmen wird. «Mit Louise habe ich die Idee der Veranstaltungsreihe besprochen, in die auch ihre Ideen eingeflossen sind», sagt Springman. So wird Harra auch in der zweiten Veranstaltung mitwirken. Zu dieser hat Springman ausserdem Nicola J. Fox, die Direktorin der NASA Heliophysics Science Division, und Physikprofessorin Maura Hagan, Dean am College of Science der Utah State University, eingeladen.
Die Veranstaltungen finden alle in Englisch (ohne Simultanübersetzung) statt.
Woman in Science and Space
The curious case of the pulsating star.
Referat von Dame Susan Jocelyn Bell-Burnell
Anschliessend Paneldiskussion mit Prof. Dr. Louise Harra, Direktorin des Physikalisch-Meteorologischen Observatoriums, Davos; Moderation: Prof. Dr. Sarah Springman
Mittwoch, 17. März 2021, 16.00 - 17.30 Uhr
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