«PeKoläum»: Die PeKo wird 50 Jahre alt

Seit 50 Jahren setzt sich die Personalkommission (PeKo) der ETH Zürich für die Anliegen des administrativen und technischen Personals ein. Was 1971 ein Meilenstein für die Mitbestimmung an unserer Hochschule darstellte, hat bis heute nichts von seiner Bedeutung verloren. Ein Rück- und Ausblick.

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Die PeKo feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum. (Bild: ETH Zürich / PeKo)

1. Januar 1971: An diesem Datum nahm der erste Personalausschuss der ETH Zürich – wie die Personalkommission (PeKo) früher hiess –  offiziell seine Arbeit auf. Der Weg dahin war nicht einfach, denn der Personalausschuss stiess zu Beginn auf allerlei Gegenwind. So zeigten sich nicht alle Stellen begeistert, dass die Mitarbeitenden fortan die Geschicke und den Alltag an der ETH mitbestimmen wollten. Unterstützung erhielt die PeKo jedoch u.a. von den Studierenden, die sich im Zuge der 68er-Bewegung für das Hochschulpersonal stark machten.

«Es brauchte eine Zeit, bis die PeKo richtig ernst genommen wurde», erzählt Jrène Müller-Gantenbein, Vizepräsidentin der PeKo. «Heute ist sie aus dem hochschulpolitischen Alltag jedoch nicht mehr wegzudenken. Sie ist ein anerkannter Stand und in der Hochschulversammlung vertreten.»

Vielseitige Aufgaben

Doch worum kümmert sich die PeKo eigentlich genau? Der Katalog ihrer Aufgaben ist so vielseitig wie lang.

«Ganz generell vertritt die PeKo die Interessen und Anliegen des administrativen und technischen Personals – das sind sämtliche Mitarbeitende, die nicht in einer wissenschaftlichen Funktion an der ETH angestellt sind – gegenüber der Schulleitung und fördert die Zusammenarbeit zwischen diesen Stellen», fasst PeKo-Präsident Christopher Sauder Engeler zusammen. «So wenden sich Mitarbeitende beispielsweise an uns, wenn sie Probleme am Arbeitsplatz haben, es um Themen rund um die Entlöhnung geht, oder auch bei Anliegen bezüglich Gleichstellung, Umstrukturierungen oder Arbeitsplatzerhaltung.»

Zusätzlich wirkt die PeKo überall dort mit, wo es um das Wohl der Mitarbeitenden geht, z.B. bei Neu- und Reorganisationen, Bauvorhaben, Personalmassnahmen, Vernehmlassungen und internen Weisungen.

ETH-Präsident Joël Mesot bei der PeKo
Besuch des ETH-Präsidenten Joël Mesot bei der PeKo im November 2019. Vlnr: André Blanchard, Christopher Sauder Engeler, Joël Mesot, Lucia Keller, Angelika Wittek (mittlerweile ausgetreten), Jrène Müller-Gantenbein, Francesa Bay, Yvonne Ogg, Roman Racine, Daniela Kalbermatter, Daniela Stark, Stefan Karlen, Roberto Pascolo. Es fehlt Peter Salzmann. (Bild: PeKo)

Da sein, wenn man gebraucht wird

Ein bunter Strauss an Aufgaben. Doch nehmen die Mitarbeitenden die vielen Leistungen, die die PeKo für sie erbringt, überhaupt richtig wahr? «Uns geht es nicht darum, möglichst viel und möglichst laut von uns reden zu machen. Sondern aktiv und präsent zu sein, wenn wir gebraucht werden», hält Jrène Müller-Gantenbein fest. «Natürlich sind wir v.a. dann für die Mitarbeitenden spürbar, wenn sie mit Sorgen oder Fragen zu uns kommen, z.B. bei einer Reorganisation. Sie nehmen uns aber auch indirekt wahr – nämlich dadurch, dass wir bei allen Vernehmlassungen mit dabei sind und stets auf das Wohl der administrativen und technischen Mitarbeitenden achten.»

Christopher Sauder Engeler betont zudem die Vermittlerrolle der PeKo zwischen den Mitarbeitenden und der Schulleitung: «Als PeKo haben wir die Möglichkeit, Informationen sowohl «top down» als auch «bottom up» zu überbringen. Damit unterstützen wir die Verantwortlichen in ihrer Entscheidungsfindung.»

Das Jubiläum gebührend feiern – trotz Corona

Und nicht zuletzt ist die Peko natürlich auch durch einige soziale Veranstaltungen spürbar – allen voran durch das Personalfest togETHer, das 2005 auf Initiative der PeKo hin entstand und ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden darstellt.

Am diesjährigen togETHer wären auch Feierlichkeiten zum 50-Jahre-Jubiläum auf dem Programm gestanden. Aufgrund der Corona-Pandemie musste dieser Grossanlass jedoch aufs nächste Jahr verschoben werden.

Bilder vergangener Durchführungen des Personalfests togETHer

Gefeiert wird das «PeKoläum» aber dennoch mit zwei Veranstaltungen:

  • 8. April, 16-17 Uhr: Podiumsdiskussion über die Geschichte, Bedeutung und Zukunft der PeKo der ETH Zürich. Die Veranstaltung kann auf der PeKo-Website live mitverfolgt werden.
     
  • 21. Oktober, 18 Uhr, Audimax ETH Zürich:  Referat von Daniel Lampart, Chefökonom des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, zum Thema «Personalkommissionen in der Schweiz».

Wünsche für die Zukunft

Ein 50-Jahre-Jubiläum ist eine gute Gelegenheit, zurückzuschauen. Aber auch, um einen Blick in die Zukunft zu werfen. Was wünschen sich – stellvertretend für die gesamte PeKo – Christopher Sauder Engeler und Jrène Müller-Gantenbein für die Zukunft der PeKo?

«Motivierte, initiative Mitarbeitende, die sich für die Anliegen der PeKo einsetzen wollen», startet die Vizepräsidentin die Wunschliste. «Diese sind nicht allzu einfach zu finden, da die Arbeit für die PeKo durchaus zeitintensiv sein kann, aber nicht entlöhnt wird.»

Christopher Sauder Engeler pflichtet bei: «Sich in der PeKo zu engagieren, ist heutzutage nicht besonders trendy. Den meisten von uns geht’s gut – wir sind daher politisch weniger aktiv als früher. Im Frühjahr 2022 haben wir aber die nächsten PeKo-Wahlen und wir hoffen auf viele Bewerbungen aus den Departementen und den Zentralen Organen. Wir möchten möglichst alle Berufsgruppen, die wir in der PeKo vertreten, miteinbeziehen können.»

Und was braucht’s für die Arbeit bei der PeKo? «Viel Geduld und eine gewisse Hartnäckigkeit, wie bei allen politischen bzw. partizipativen Prozessen», räumt Sauder Engeler ein. «Kurzfristig scheint sich vielleicht wenig zu bewegen. Wenn der Zeitrahmen aber grösser gefasst ist, erkennt man, dass sich schon etwas getan hat.»

Bei all dieser zeitintensiven und nicht immer einfachen Tätigkeit – lohnt sich die Arbeit bei der PeKo überhaupt? Für Jrène Müller-Gantenbein ist klar: «Auf jeden Fall. Immer wieder erhalten wir ein Dankeschön von Mitarbeitenden, denen wir weiterhelfen konnten. Dafür lohnt sich unser Engagement.»

Ideenwettbewerb: Jetzt teilnehmen

Haben Sie eine gute Idee, wie sich der (Arbeits-)Alltag an der ETH verbessern lässt? Dann reichen Sie diese am PeKo-Ideenwettbewerb ein. Die beste Idee wird prämiert.

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