Die Schulleitung informiert 2022 / 1

Die Schulleitung hat in ihrer ersten Sitzung des Jahres das Kompetenzzentrum Materialien und Prozesse für vier weitere Jahre anerkannt, der Schärfung der Antragsprozesse bei der ETH Zürich Foundation zugestimmt, ein neues Ausbildungskonzept der SGU gutgeheissen und eine neue Ombudsperson ernannt.

Ein Foto mit den sieben Mitgliedern der Schulleitung und der Generalsekretärin der ETH Zürich. Foto von Markus Bertschi.
Die Schulleitung der ETH Zürich 2022. (Bild: ETH Zürich / Markus Bertschi)

Neues Mitglied der ETH-Ombudsstelle

Die Ombudsstelle der ETH Zürich berät ETH-Angehörige bei Schwierigkeiten und Konflikten am Arbeitsplatz oder im Studium sowie bei Verdacht auf rechtlich unkorrektes Verhalten. Mindestens drei Ombudspersonen müssen diese Stelle besetzen. Sie werden in der Regel für eine Amtsdauer von vier Jahren gewählt.

Die Ombudsstelle soll nun durch eine weitere Person mit psychologischer Expertise verstärkt werden. Die Hochschulversammlung hat die Stelle deshalb im vergangenen Jahr ausgeschrieben und eine Findungskommission eingesetzt. Fündig geworden ist sie in der Person von Martin Hohmann, der nun von der Schulleitung gewählt wurde. Der aktuelle Abteilungsleiter der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) der Stadt Zürich und frühere Forensiker an den Universitären Psychiatrischen Kliniken in Basel tritt sein Amt per 1. März 2022 an. Mit seiner psychologischen Fachkenntnis ergänzt und komplettiert er das Team der Ombudsstelle, aktuell bestehend aus:

-        Prof. em. Dr. Gerhard Tröster

-        Dr. Margrit Leuthold

-        Dr. Peter M. Frischknecht

-        Rechtsanwältin Kathrin Teuscher

Im Verlauf des Jahres 2022 steht zudem die Neu- bzw. Wiederwahl der Ombudspersonen an.

Kompetenzzentrum Materialforschung setzt auf Nachhaltigkeit

Das Kompetenzzentrum für Materialien und Prozesse (MaP) wurde 2013 gegründet, um die Wirkung der Materialwissenschaft und Fertigungstechnologien zu stärken und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen ETH-Forschenden und externen Partnern zu fördern. Heute umfasst das MaP 80 Forschungsgruppen aus elf ETH-Departementen. Die Forschungsschwerpunkte reichen von Gesundheit über Energie bis hin zu Kommunikation und Bau. Kernthemen sind zum Beispiel additive, robotische und hybride Fertigungstechnologien inklusive Biofabrikation, 4D-Druck und Multimaterialdruck – oder auch nachhaltige und bioinspirierte Materialsysteme, fortschrittliche Techniken für lebende Materialien, Metamaterialien, computergestützte Methoden für das Verständnis der Materialintegrität und -leistung, Mikro- und Nanosysteme, sowie weiche Robotik.

Aufgrund der exzellenten Leistungen des MaP in Lehre, Forschung und Technologietransfer hat die Schulleitung – zum zweiten Mal nach 2017 – die Wiederanerkennung des MaP um vier Jahre verlängert. Ab dem 1. April 2022 bis 2026 hat das MaP somit weiter den Status eines ETH-Kompetenzzentrums.

Als kompetitive Stärke des MaP würdigt die Schulleitung die Vernetzung der Forschenden zwischen den ETH-Departementen, mit den Institutionen des ETH-Bereichs und mit der Material- und Fertigungsindustrie sowie verschiedene bottom-up-Initiativen und neue Formate. Zu diesen Neuerungen gehören namentlich die MaP Doctoral School, additivETH  sowie der CAS Advanced Materials and Processes.

Das Doktorats-Programm wurde im Juni 2021 gestartet, um Expert:innen, Führungskräfte und Entscheidungsträger:innen für Materialien und Prozesse auszubilden. Doktorierende aus 44 Gruppen und sieben Departementen sind bereits Teil der Initiative. additivETH dient dem wissenschaftlichen Austausch zu additiven Technologien, dem 3D-Druck, zur Realisierung massgeschneiderter Teile in personalisierter Medizintechnologie und weicher Robotik. Der CAS ist eine forschungsbasierte Weiterbildung für Fachpersonen. Seit 2018 können Industriespezialist:innen ein «ETH Sabbatical» als praxisnahes Programm absolvieren.

2022 bis 2026 wird das MaP auf Nachhaltigkeit fokussieren. Entsprechende interdisziplinäre Forschungsprojekte und -initiativen können Themen wie Kohlenstoff-negative Materialsysteme, saubere Energieerzeugung und -speicherung, Recycling und andere nachhaltige Technologien untersuchen.

ETH Foundation: Schärfung des Antragprozesses für Förderprojekte

Seit 2003 fördert die externe Seite ETH Foundation dank Donationen von Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen die Forschung, die Lehre und den Wissenstransfer an der ETH Zürich. Die ETH Foundation agiert dabei als «Vermittlerin» zwischen den Donatorinnen und Donatoren und der ETH Zürich mit dem Ziel, einerseits deren Wünsche mit passenden Projekten in Übereinstimmung zu bringen, und andererseits für Projekte der ETH Zürich die passenden Donatorinnen und Donatoren zu finden. Nun soll der Prozess für dieses «Matchmaking» geschärft und klar definiert werden.

Gemäss ihrem Auftrag konzentriert sich die ETH Foundation auf die Förderung von Projekten, die für die ETH strategisch wichtig sind. Dies können neue Professuren oder grössere, meist interdisziplinäre Initiativen und Projekte sein. Erst sekundär werden den Donatorinnen und Donatoren auch Projekte von geringerer strategischer Bedeutung vorgeschlagen oder es wird nach individuellen Lösungen gesucht.

Um der ETH Foundation in erster Linie solche wichtigen Projekte und Vorhaben vorzuschlagen, etabliert die Schulleitung einen einfachen und transparenten Prozess. Dazu hat sie einen Ausschuss aus Mitgliedern der verschiedenen Stabsstellen und Abteilungen gebildet, der vom Stab Präsident geleitet wird. Der Ausschuss koordiniert die Projektvorbereitung, dient als erste Ansprechstelle für ETH-Mitarbeitende und unterstützt die ETH Foundation gegebenenfalls auch bei der Suche nach Projekten, die den individuellen Wünschen von Donatorinnen und Donatoren entsprechen. 

Neues SGU-Ausbildungskonzept

Die Schulleitung hat einem neuen Ausbildungskonzept der Abteilung Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SGU) zugestimmt. Das Konzept legt die Basis dafür, dass alle ETH-Angehörigen die Sicherheitsgrundlagen an der ETH kennen und entsprechend handeln können.

Neu eintretende ETH-Angehörige müssen ab 2022 ein Grundlagenmodul inklusive Wissensabfrage absolvieren. Zudem wird ein Refresher-Modul für alle ETH-Mitarbeitenden alle fünf Jahre obligatorisch. Bestimmte Zielgruppen müssen zudem weitere Kurse (z.B. einen Brandschutzkurs) besuchen.

Mit dem Ausbildungskonzept und dessen Umsetzung schliesst die ETH eine bestehende Lücke und macht einen ersten Schritt zu einer nachhaltigen Sicherheitskultur. SGU wird das Programm über die nächsten vier Jahre umsetzen, anschliessend periodisch überprüfen und wo notwendig ausbauen.

Der Massnahmenplan sieht für 2022 eine stufenweise Aufschaltung der Online-Module für alle Zielgruppen (Professoren:innen, Führungskräfte, Mitarbeitende, Studierende) auf Deutsch und Englisch vor. Die betroffenen Zielgruppen werden zu gegebener Zeit informiert.

Regelmässige Informationen aus der Schulleitung

Die Schulleitung der ETH Zürich trifft sich alle zwei Wochen zur ordentlichen Schulleitungssitzung. In dieser Rubrik wird über die wichtigsten Entscheide aus diesen Sitzungen informiert.

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