Feinfühlige «Leintücher» erweitern die MRI-Technologie
Da es sich bei der Fabrikation des Hubtisches um eine grössere Aufgabe handelte, haben zwei Lehrlinge – de Meurichy und Margadant – gemeinsam daran gearbeitet. In ihrer vierjährigen Lehre haben sie gelernt, präzise Werkstücke anhand von CAD-Plänen und 3D-Modellen herzustellen. Für die IPA mussten sie den Fertigungsprozess sowie das Zeitmanagement selbständig planen und organisieren.
«Einfachere Werkstücke konnten wir auf konventionellen Dreh- und Fräsmaschinen anfertigen. Für komplexere Teile nutzten wir die CNC-Fräse, die über einen Computer gesteuert wird», erklärt de Meurichy. Die Lehrlinge simulierten dazu den Fräsvorgang in einem 3D-Programm, das daraus den Code als Anleitung für die CNC-Fräse generiert. Die CNC-Fräse arbeitet dennoch nicht ohne menschliches Zutun: Die Lernenden müssen die richtigen Werkzeuge einsetzen, den Code überprüfen, die Maschine kalibrieren und sorgfältig überwachen.
Mit dem Experiment in der Vakuumkammer, für welche die Lernenden den Hubtisch bauten, können die Forschenden des Nanomechanics Lab der Spinphysik-Gruppe testen, ob sich Magnetkräfte mit Hilfe von Siliziumnitrid-Membranen genauer messen lassen als mit herkömmlichen Sensoren. Die Membranen werden dazu in der Vakuumkammer aufgespannt und vibrieren unter dem Einfluss winziger magnetischer Kräfte. «Das ist in etwa so, wie wenn gespannte Leintücher im Wind flattern», erklärt Grob. Über die Stärke der Schwingung können die Physiker:innen die Stärke der Magnetkräfte bemessen. Die Membranen könnten so der Schlüssel zur Weiterentwicklung der nano-Magnetresonanztomografie (nanoMRI) darstellen. Analog zum MRI, das aus Spitälern bekannt ist, soll nanoMRI ermöglichen, biologische Objekte wie Viren in drei Dimensionen mit einer Auflösung von unter einem Nanometer – das ist 0,000000001 Meter – zu scannen und abzubilden.