Für ausgezeichnete Lehre, Forschung oder Administration braucht es effektive Informations- und Kommunikationstechnologien. Die ETH Zürich baut deshalb auf dem Campus Hönggerberg von 2023 bis 2026 ein neues Rechenzentrum, um den Ansprüchen der Zukunft gerecht zu werden.
- Vorlesen
- Anzahl der Kommentare
Die Bauprofile für das neue Rechenzentrum sind gerade weithin sichtbar aufgestellt worden. Diese zeigen, wie bei Bauprojekten in der Schweiz üblich, Ort und Umfang des neuen Gebäudes an. Der Baustart erfolgt dann im Herbst 2023. Der Neubau wird sich als westlicher Abschluss des Campus Hönggerberg in die Gebäudegruppe der Energiezentrale (HEZ) einordnen, die als Heiz- und Kältezentrale für den Campus dient. Entworfen hat das neue Gebäude das Zürcher Architekturbüro Penzel Valier AG. Deren Gestaltung ist auf die bestehenden Gebäude abgestimmt und beachtet besonders die exponierte Lage im Übergang des Campus zum benachbarten Wohngebiet.
Genügend Rechenkapazität bereitstellen
Das neue Rechenzentrum soll verschiedene Ziele erfüllen. Einerseits will die ETH Zürich Daten langfristig und sicher speichern, andererseits genügend Rechenkapazität bereitstellen, um den stetig wachsenden Bedarf danach zu erfüllen. Mit dem Neubau werden ausserdem mehrere Rechenzentren der ETH Zürich auf dem Campus Hönggerberg entlastet oder vollständig abgelöst, die bisher auf verschiedene, teils provisorische Standorte auf dem Campus verteilt sind.
Das Hönggerberg-Rechenzentrum (HRZ) wird Server, Speicher und Kommunikationssysteme der Informatikdienste und von Departementen der ETH Zürich beherbergen. Ergänzend zu den Rechenzentren des Campus Zentrum bildet das HRZ in Zukunft einen wichtigen Baustein innerhalb der langfristigen Strategie der Hochschule zur Hochverfügbarkeit von Informations- und Kommunikationstechnologien. Nutzende sollen gemäss dieser Strategie möglichst jederzeit auf ihre benötigten IT-Services zugreifen können.
Besonderheit des Gebäudes und Nachhaltigkeit
Der Neubau wird aus vier ineinandergreifenden Gebäudetrakten bestehen, in dem jeder Teil eine eigene Funktion erfüllt. Ein Trakt beherbergt die Server, ein weiterer dient der Kühlung. Die beiden anderen Trakte ermöglichen den Zugang durch ein Treppenhaus und Korridore. Rechenzentren unterliegen sich ständig ändernden Bedürfnissen, deshalb entsteht ein möglichst flexibel nutzbares Gebäude. Die Server können so später ohne grössere Einschränkungen umplatziert oder die Kapazitäten bei Bedarf erweitert werden.
Die ETH Zürich setzt sich für ein ökologisches und nachhaltiges Bauen ein. So wird für das Tragwerk Holz verwendet. Zudem kommt Recyclingbeton zum Einsatz und im Beton der Fassade wird dauerhaft Kohlendioxid gespeichert.
Das Rechenzentrum soll eine hohe Energieeffizienz aufweisen. Im HRZ wird deshalb auf den Einsatz von Kältemaschinen verzichtet, stattdessen werden die Serverräume indirekt mit Aussenluft gekühlt. Dafür kommen Wärmetauscher zum Einsatz, in denen die Luft der Umgebung auf die Abluft der Serverräume trifft und Wärme ausgetauscht wird. Bei hohen Aussentemperaturen wird die Aussenluft zusätzlich mit aufbereitetem Regenwasser befeuchtet. Dieses Wasser verdunstet dann und kühlt die Luft. Die Abwärme der Serverräume kann zudem weiter genutzt werden.
Die Photovoltaikanlagen auf dem Dach werden eine eigene Stromproduktion ermöglichen. Beim Bau des Gebäudes wird auch an Tiere wie Fledermäuse oder Mauersegler gedacht, die Unterschlupf oder Platz zum Brüten finden sollen.
Immer aktuell informiert
Möchten Sie stets die wichtigsten internen Informationen und News der ETH Zürich erhalten? Dann abonnieren Sie den Newsletter «Intern aktuell» und besuchen Sie regelmässig Staffnet, das Info-Portal für ETH-Mitarbeitende.